Als die Credits vom neuen God of War über den Fernseher liefen, konnte ich nur laut sagen: „Das war’s!?“. Das exklusive PlayStation 4 Spiel wurde von der Fachpresse hochgelobt. Jedoch kann ich die hohen Wertungen nicht nachvollziehen.
Für mich gibt es 5 Gründe, warum God of War nur Mittelmaß ist.
Grund 1: Die Geschichte ist nicht abgeschlossen
Wenn TV-Serien eine abgeschlossenen Story haben, dann finde ich das befriedigend. Spiele hingegen brauchen meiner Ansicht nach keine Handlung. Jedoch stellt God of War das erzählerische Abenteuer von Kratos und seinem Sohn Atreus in den Mittelpunkt. Und das beginnt gerade erst, als es schon wieder vorbei ist.
Außerdem kann ich sämtliche Entscheidungen des Hauptcharakters nicht nachvollziehen. Ich mag ihn auch einfach als Person nicht. Das hatte ich zuletzt so extrem bei Assassin’s Creed III.
Grund 2: Immer dieselben Gegner
Das Spiel wird dominiert von nervigen Trollen oder Standard-Gegner. Diese gibt es mit verschiedenen Elementen und somit Schwachstellen aber Prinzip und leider auch die Todesanimationen sind immer gleich.
Zudem ähnelt erste Bosskampf dem letzten Bosskampf zu sehr. Nur der Kampf gegen den Drachen hat mich wirklich vom Hocker gerissen.
Grund 3: Rückschläge dominieren das Pacing
Dies ist vielleicht mein größer Kritikpunkt: Eigentlich wollen Kratos und sein Sohn nur die Asche der toten Mutter auf dem höchsten Berg von Rödelheim verstreuen. Durch nervige Zufälle wird dieses Vorhaben jedoch immer wieder kurz vorher vereitelt. Das nervt schon beim ersten Mal und wird beim fünften Rückschlag demotivierend.
Grund 4: Die Puzzles sind simpel und wiederholen sich
In der Umgebung nach leuchtenden Symbolen suchen um sie mit der Axt zu treffen erinnerte mich an Hellblade – Senua’s Sacrifice. God of War erlaubt dem Spieler zumindest, die Rätsel links liegen zu lassen. Und genau das habe ich gemacht.
Grund 5: Mittelmäßige Grafik
Ich kann den Hype um die Grafik nicht nachvollziehen. Das Gebiet rund um das Haus der Hexe sieht wirklich super aus. Genau so wie die Darstellung von Kratos und Atreus ist schon fast so lebensecht, dass das Uncanny Valley nicht betreten werden muss.
Alle anderen Charaktere und Areale wirken jedoch leblos und sind linear und somit recht uninteressant. Ohne die Partikeleffekte würde ich sogar von enttäuschender Grafik sprechen. Horizon Zero Dawn hat hier meiner Meinung nach deutlich mehr aus der PS4 Pro rausgeholt und mich im direkten Vergleich mehr beeindruckt.
Trotzdem ein gutes Spiel?
Das Spiel ist trotzdem gut. Es eben nur kein Überflieger. Mit Breath of the Wild, Horizon Zero Dawn und Bloodborne hatte ich deutlich mehr Spaß.
Mein Freund Mo meinte zu mir, dass es vielleicht gerade an meiner Retro-Phase liegt, dass ich bestimmten Spielen nicht mehr so viel abgewinnen kann. Ich würde sagen, dass ich durch die beschränktere Zeit wählerischer geworden bin, was mein Hobby angeht. God of War ist keine Zeitverschwendung, aber es gibt meiner Meinung nach bessere Spiele. Jetzt God of War günstig auf Disk kaufen. Es besitzt keinen Multiplayer.
Wertung
God of War: Kratos und sein Sohn Atreus kämpfen gegen immer gleiche Gegner und mit langweiligen Rätseln. Insgesamt kein Überflieger. Trotzdem dank interessanten Charakteren und einem guten Kampfsystem ein tolles Spiel. – Marc
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