Verschlichter Dich


Ich habe mein Leben entrümpelt und mich in den letzten Wochen und Monaten in diversen Lebenslagen immer weiter ganz bewusst verschlichtert. Die Bezeichnung für die Maxime „Verschlichter Dich“ habe ich übrigens von ben_ und ist ein Synonym für mehr Minimalismus und Demut im Leben.

So wurden über 50 % meiner T-Shirts von mir entsorgt und fast sämtliche physikalische Medien mussten gehen. Insgesamt haben mind. 6 volle Müllsäcke meine kleine Wohnung verlassen und 15 Päckchen wurden per Post verschickt. Auch virtuell wanderten diverse Bits und Bytes in digitale Nirvana. Man merkt es schnell: Wenn ich eines sicherlich nicht bin, dann wohl ein Sammler. Ich verspüre keinen Drang danach, voller Nostalgie in alten Zeitschriften zu blättern oder mal die verstaubte Konsole aus dem 20. Jahrhundert aus dem Keller zu holen.

Keine Dekoration – alles hat seinen Zweck

Bei mir steht selten etwas unnötig herum, weil ich schlicht nichts habe, das herumstehen oder herumliegen könnte. Ich besitze nur drei Aktenordner und sämtliche alte Unterlagen der Universität und der Schule wurden entsorgt. Und wenn man wirklich mal etwas in alten Zeiten schwelgen möchte, dann reicht auch ein Foto des alten Lieblings-T-Shirts.

Mit DVDs verhält es sich bei mir genauso wie mit CDs: Ich habe kein Wiedergabegerät jenseits des Laptops oder der Xbox dafür. Also habe ich alle Datenträger, die es wert waren, eingelesen und erfreue mich nun in iTunes und meiner WDTV-Box den digitalen Daten.

Ich war es eines Tages leid, dass ich bei zufälliger Wiedergabe immer wieder Lieder in iTunes hörte, die ich nicht mochte. Das passiert wenn man vollständige Alben besitzt und eigentlich zwei Lieder wirklich gut sind oder einem gelegentlich mal MP3s mitgebracht werden. Deswegen habe ich einen regnerischen Tag damit zugebracht, alle überflüssigen Songs endgültig auszusortieren – und zwar radikal.

Nun ist jeder Song hörenswert und für jedes Album ein Cover zu laden, war keine Sache der Unmöglichkeit mehr

Kein Bücherregal

Manchmal – obwohl seien wir ehrlich – immer wenn jemand meine Wohnung zum ersten Mal betritt, werde ich gefragt, wo denn meine Bücher seien. Ich denke, wir sind aus dem Zeitalter raus, bei dem ein großes Bücherregal ein Statussymbol für das eigene Wissen gewesen ist. So nach dem Motto: Ich habe viele Bücher, also bin ich auch schlau und das zeige ich auch allen. Meistens ist es aber mehr eine Dekoration des Raumes und die Leute können sich gar nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich etwas nachgeschlagen haben.

Bei mir mussten also alle restlichen Bücher so wie alle alten Zeitschriften wie die 90er-Jahrgänge der Zeitschrift Videogames ihren Platz räumen. Gleichzeitig habe ich mir auch mein erstes E-Book gekauft. Mittlerweile lese ich fast täglich auf meinem Amazon Kindle.

Dadurch habe ich nun wesentlich mehr Platz im Schrank und auf dem Dachboden. Außerdem kann beim nächsten Umzug niemand über die gefürchteten „Bücher“-Kisten meckern.

Social Networks

Weiter ging es mit Twitter. Social Networks sind wirklich toll: Egal ob man sich über den Kauf einer Waschmaschine informieren möchte oder Wohnungen angeboten bekommt. Was aber keinen Sinn ergibt ist, dass man über 100 Leuten folgt und deren Tweets verfolgt. Deswegen habe ich nachgesehen, wer denn länger nicht aktiv war oder wer eigentlich nichts Relevantes für mich twittert. So habe ich die Anzahl aller Leute, denen ich folge, um zwei Drittel reduziert. Zuletzt habe ich alle Leute, die ich im echten Leben getroffen habe und mir somit wichtig sind, in einer Twitterliste namens met-in-reallife organisiert. So ist niemand ggf. traurig, weil ich ihr/ihm nicht mehr folge.

Der Effekt ist verblüffend: Plötzlich macht Twitter wieder richtig Sinn denn jeder Tweet ist relevant.

Die Kramschublade

Ein Ort, der alles schluckt, was man ja nicht mehr benötigt, aber trotzdem noch aufgehoben wird. Was will ich im Jahre 2010 noch mit einem USB-Disketten-Laufwerk oder einer 3D-Shutterbrille? Oder mit SCART-Adaptern im Zeitalter von HDMI? Ich habe bestimmt 60 verschiedene Kabel bei mir zu Hause gehabt für Geräte, die gar nicht mehr gebaut werden. Damit kann man anderen Leuten auf Facebook eine Freude machen, wie ich festgestellt habe. Schlüsselanhänger, 32 MB SD-Speicherkarten, Werbegeschenke u. v. m. sind dann doch in der Tonne gelandet. Dasselbe gilt auch für alte Konsolen. GameBoy, Dreamcast, PSP usw. mussten mein Haus verlassen. Für immer.

Zum Teil verstecken sich wahre Schätze in der eigenen Rumpelkiste der noch gut Geld bei eBay bringen.

Technikschrott

Ich hatte wie jeder Computer-Freak einen Karton mit alten CDs, USB-Festplatten und sogar einigen Disketten (!) als „Archiv“ an beliebiger Stelle im Zimmer. Wenn man sich diesen Datenträgern annimmt, stellt man zwei Dinge fest:

  1. CDs halten nicht besonders lange. Sie sind in der Regel nach wenigen Jahren nicht mehr lesbar.
  2. Die meisten Daten, die man damals noch für bedeutungsvoll hielt, sind es heute nicht mehr.

Datenrettung bekommt so eine ganz neue Bedeutung. Besonders meine alten Text- und Exceldokumente habe ich nun alle in Google Docs importiert. Und wenn ich Google Mail nicht schon lange gehabt hätte, dann wären wohl in jüngster Vergangenheit alle lokalen Mails in die Cloud gewandert. Die alten CDs habe ich zerstört und kleine, alte externe Festplatten kann man verkaufen oder verschenken.

Was mich auch mit tiefer innerer Zufriedenheit erfüllt hat, ist das Aufräumen meines Mac-Desktops. Mit einem schönen minimalistischen Desktop-Hintergrund und ein paar Änderungen an meinem Desktop bietet man der alltäglichen Arbeit schon einen viel aufgeräumten Rahmen. Danach konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen durch mein Blog zu surfen und alle überflüssigen Dinge zu entfernen wie Datums- und Zeitangaben so wie unnötige Linien und Blöcke. Außerdem macht es in meinen Augen wenig Sinn, sich permanent über den Status der Dropbox, seiner E-Mails oder Temperatur seines Computers durch plötzlich auftauchende oder permanent eingeblendete Meldungen informieren zu lassen. Wie Peter Lustig damals schon immer gesagt hat: »Abschalten«.

Man ist nicht durch Dinge jeglicher Art abgelenkt und kann sich voll auf eine Sache konzentrieren.

T-Shirts reduzieren

Wobei ich Beistand in Form meiner Freundin benötigte, war das Entsorgen meiner T-Shirts. Mich von meinem Blue Assassins-T-Shirt zu trennen ist so ungefähr so, wie ein Hattori Hanzō Schwert zu versetzten. Deswegen muss ein objektives Auge darüber urteilen, welche Shirts noch einigermaßen gut aussehen und welche man höchstens als Lappen benutzten kann. Letztlich musste die Hälfte meiner T-Shirts gehen. Gleiches gilt für Unterwäsche, alte Handtücher und kaputte Hosen.

Kommen wir zur Küche. Nach einer Analyse über den Zeitraum von einem Monat über den Inhalt der Besteckschublade wurden über 50 % des Inhaltes vorerst in einem temporären Karton gelagert und nach und nach verschenkt oder verkauft. Dasselbe passiert nun im selben Schritt mit Töpfen, Schalen und allen anderen Behältnissen. Solche Szenarien entstehen dadurch, dass zwei Haushalte zusammen geführt werden und man sich zuerst nicht von „seinen“ eigenen Sachen trennen konnte.

Ergebnis: Viel mehr Platz im Kleiderschrank, bei dem das Zusammenlegen der Klamotten mehr Spaß macht.

Es geht darum, das Chaos zu beherrschen.
Es geht darum, das Chaos zu beherrschen.

Kein Chaos

Der Ursprung bzw. der Grund für so ein Handeln ist bei mir schnell gefunden: Mein Leben ist komplexer geworden. Der Sprung vom Studenten hin zu einer Person mit mehr Verantwortung in praktisch allen Lebenslagen hat mich Sicherheit dazu beigetragen, dass ich mir nicht nur Wünsche mein Leben einfacher sei, sondern auch überschaubarer. Ich habe gemerkt, dass ich mit weniger Gewicht an meinen Füßen flexibler auf Veränderungen oder Probleme reagieren kann. Das ist wahrscheinlich auch eine Phase, die jeder Mensch unterschiedlich stark durchmacht.

In der letzten Zeit habe ich durch Umzüge das Inventar anderer Wohnungen gesehen inkl. der Dinge, die man normalerweise nicht sieht. Dann habe ich überlegt, welche Dinge ich wirklich zum Leben benötige – und herausgefunden, dass ich eigentlich mit verdammt wenig auskomme. Da ich meine Ernährung auch etwas umgestellt und entschlackt habe, war eine Ausweitung der Entschlackung auf andere Bereiche meines Lebens der konsequente nächste Schritt.

Verschlichterung ist auch eine gewisse Einbusse von Persönlichkeit.“ Diesen Satz habe ich schon öfters gehört. Aber ich halte es so: Nichts Materielles definiert mich als Mensch oder als das, was ich bin. Natürlich machen Dinge, die man real oder virtuell im Laufe der Zeit an anhäuft. Das macht einen Menschen aus. Eine weiße, kahle Wand sagt eben unter Umständen weniger über die Wohnung und somit über die Person aus als ein ganz bestimmtes Bild. Und wenn erst mal etwas weggeworfen oder verkauft wurde, dann ist es auch unwiederbringlich und für immer weg. Das kann manchmal auch etwas Trauriges an sich haben.

Reinwaschung

Letztlich aber bedeutet eine solchen „Reinwaschung“ auch einen Neuanfang. Dinge, die geblieben sind, haben eine höhere Bedeutung als vorher. Ein ganz bestimmtes kleineres Bild an einer sonst weißen Wand gewinnt an Bedeutung und man kann die leeren Regale behutsam mit neuen Dingen füllen. In meinem Fall wird das aber schwierig, weil ein kompletter Schrank gleich mit entsorgt wurde.


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Kommentare

88 Antworten zu „Verschlichter Dich“

  1. Avatar von ben_
    ben_

    Dann verstehe ich immer noch nicht, warum Du noch bei Twitter, Facebook und Xing bist. Und warum Du noch zu Arbeit kommst.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Es geht eigentlich bei fast allen Dingen um physikalischen Platz der frei wird. Was hat Arbeit und die Anzahl der Social Networks damit zu tun? Und wie gesagt, bis auf Facebook könnte ich alle anderen morgen abschalten. Aber noch ziehe ich zu viel aus Twitter, XING und Buzz

    2. Avatar von Marc
      Marc

      Bei der Gestaltung lässt man auch bewusst Weißräume. So ähnlich ist es bei so etwas auch. Das muss auch nicht jeder verstehen.

      Und ja, ich bin dabei ein paar überflüssige Gläser loszuwerden.

    3. Avatar von schlichtwegfalsch
      schlichtwegfalsch

      Wo ist der „Gewinn“ wenn physikalischer Platz in deiner Wohnung geschaffen wird, der aber nicht genutzt wird?
      Warum soll eine leere weiße Wand schlichter sein, als ein Regal mit Büchern an eben dieser?
      Hast du ein Bett? Wenn ja, verschlichter dich und schlafe auf dem Boden. Besitzt du Stühle oder Tische? Schaffe Platz und setze dich auf den Boden. Außerdem solltest du maximal 1 Besteck, 1 Teller und 1 Becher besitzen. ;)

    4. Avatar von schlichtwegfalsch
      schlichtwegfalsch

      Interessant ist in diesem Zusammenhang auf ein Blog zu verlinken, das das Konzept des Raumlassens dermaßen missachtet, dass es weh tut.

    5. Avatar von Marc
      Marc

      Da hast du allerdings recht. Die Seite ist wirklich schlimm. Aber Du verstehst was ich damit sagen will?

    6. Avatar von schlichtwegfalsch
      schlichtwegfalsch

      Vielleicht. Es ist aber nicht so, dass „wir“ in einer Rumpelkammer/Messiwohnung wohnen, nur weil es einige Objekte gibt, die keinen unmittelbar nützlichen Zweck erfüllen.
      Außerdem setzt ein (kleines) Regal vor der Wand das Konzept des Raumnutzen und -lassens eher um als eine kahle weiße Wand.

    7. Avatar von JTR
      JTR

      Museen wurde Marc einfach abfackeln, da sie ja ganz klar keinen Nutzen haben ;)

    8. Avatar von Marc
      Marc

      Nein, das hat mit Verschlichtern rein gar nichts zu tun.

    9. Avatar von JTR
      JTR

      Kunst ist auch nur „Zeugs das herum steht“. Wenn du keine Dekoration in der Wohnung magst, warum dann anderswo? Und Bücher magst du auch nicht, also alle Kultur verbrennen los!

      Marc, hast du dir mal Gedanken dazu gemacht, wenn alle Welt nur noch Unterhaltung und Literatur digital vorhalten würde, was dann in tausend Jahren man noch über unsere Zeit wüsste? Du selber sagst, dass CDs nur kurz leben. Was passiert wenn niemand mehr das Geld für die Server aufbringen würde, für alte unnütze Inhalte? Dann werden sie einfach gelöscht… für immer! Ich meine dem Hort der Ingenieure ist das schon passiert, siehe Vikinger Sonden, wo keine Daten mehr vorhanden sind (die Bänder sind schlicht Datenschrott) sondern nur noch die Ergebnisse in Form einer Abhandlung. Oder die besseren aufgelösten Mondlandungsaufnahmen, die nur in der Empfangsstation in Australien lagen, die aber verschwunden sind.

    10. Avatar von Marc
      Marc

      Und Papier soll besser sein? Oder eine CD oder Schallplatte? Besser sind offene Formate die jeder lesen kann und stetiges umkopieren auf große Server. Aber Bibliotheken sind nicht der Ort, wo heute Wissen gespeichert wird sondern im Netz als tausende Kopien auf verschiedenen Servern. Dazu gibt es auch extra eine Behörde, die immer wieder alle Infos umkopiert auf Mikrofilm. Außerdem hat das Internet sicherlich mehr für die Demokratisierung des Wissens getan als jedes andere Medium bisher.

      Du verallgemeinerst etwas und versuchst es auf etwas ganz anderes zu projizieren was damit gar nichts zu tun hat.

      Ich sage nur, dass man zu Hause keine Bücherregale oder CD-Regale mehr benötigt um an die vorher darin enthaltenen Daten zu kommen. Und man kann sich einen reduzierter Lebensstil erlauben durch den man dann wieder flexibler sein kann. Verschlichtern heißt den Ballast abwerfen und alte Gewohnheiten überdenken.

    11. Avatar von JTR
      JTR

      Und Papier soll besser sein?

      Richtig, nicht ohne Grund müssen die Banken immer noch alle Transfers 10 Jahre lang auf Papier gespeichert haben. Papier das entsprechend Säure frei ist hält locker 500 bis 1000 Jahre.

      Es gibt Gewohnheiten die man nicht überdenken muss, weil man sie nicht mehr verbessern kann. Runder als rund kann ein Rad nicht sein. Die digitale Welt hat noch viel zu viele offene Fragen, bevor man sie als ernsthafte Alternative anschauen kann. Sie steckt noch in den Kinderschuhen, dessen sollte man sich bewusst sein. Das heisst: diese Technik schlägt sich noch mit Problemen rum, die andere gar nie hatten und deshalb ist das ganze mit Vorbehalt anzuwenden, wenn es darum geht bewährte Systeme damit zu ersetzen. Das Internet ist eine gute Sache, richtig angewandt. Aber gerade grosse Konzerne müssen mir nicht erzählen, sie wollten nur mein Bestes. Sie sollen mir den Preis zuerst nennen, denn ich bezahlen muss, denn gratis ist nicht mal mehr der Tod.

    12. Avatar von Marc
      Marc

      Richtig, nicht ohne Grund müssen die Banken immer noch alle Transfers 10 Jahre lang auf Papier gespeichert haben. Papier das entsprechend Säure frei ist hält locker 500 bis 1000 Jahre

      Aber Informationen auf Papier sind eine Einbahnstraße. Sie sind nicht durchsuch- oder ordnebar. Wir reden hier nicht von Bankgeheimnissen sondern von meinen Unterlagen. Die sind bei Google sicher, durchsuchbar und immer verfügbar. Es gibt immer ein paar Leute die neuen Entwicklungen skeptisch gegenüberstehen. Find ich persönlich ziemlich nervig so eine Einstellung und ist besonders in deutschsprachigen Ländern verbreitet. Keine Ahnung warum

  2. Avatar von Marc
    Marc

    Weitere Maßname der Verschlichterung: Schlüsselbund radikal entrümpeln.

    1. Avatar von Mario
      Mario

      Heisst das, Deine Türen sind teilweise noch drin?^^

    2. Avatar von Missingno.
      Missingno.

      Kann es sein, dass du etwas „Messi-veranlagt“ bist (und versuchst dich jetzt um 180° zu drehen)? Schlüsselbund entrümpeln… alle Schlüssel, die bei mir am Schlüsselbund hängen, sind auch in Verwendung. Wie sich da „Gerümpel“ ansammeln soll, ist mir schleierhaft.

    3. Avatar von Marc
      Marc

      @Missingno.
      Ne, ganz und gar nicht. Ich war eigentlich seit dem ich nicht mehr bei Mama wohne, also am Anfang des Studiums sehr ordentlich. Das mit dem Schlüsselbund war nur so ein Schlüsselmoment (!) wo ich mal wieder gemerkt habe, wie viel Mist man mit sich so rumschleppt. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist aber ich brauche nur 30% meiner Schlüssel.

      Es ist auch nicht das erste Mal, dass ich so etwas mache. Nur jetzt schreibe ich drüber und gebe dem Kind einen Namen. Das ist der Unterschied.

    4. Avatar von Missingno.
      Missingno.

      Wie viele Schlüssel hast du denn?
      Bei mir sind es Schlüssel für eigene Wohnung, Briefkasten, Kellerabteil, Haus der Eltern und Auto. Außerdem habe ich noch zwei Schlüssel für die Arbeitsstelle (Büro). Natürlich könnte ich den Briefkastenschlüssel und den fürs Kellerabteil einfach in der Wohnung griffbereit deponieren, aber das im ersten Fall unpraktischer und im zweiten Fall eine Einsparung von einem winzigen Schlüsselchen (Vorhängeschloss), der keinen besseren Platz hat.

  3. Avatar von Filip
    Filip

    Sehr schön, fast schon simpel an clean, das hat aber irgendwie nicht so gut funktioniert. Ich bleibe aber dann doch lieber der Herr über das Chaos, mit der Gewissheit das ein leichter Kontorllverlust einen immer wieder auf den Boden zurückholt und meinen Gottkomplex jeder Zeit alles im Blick haben zu müssen einigermassen eindämmt.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Hi Filip! Der Trick am Verschlichtern in den verschiedenen Lebensbereichen ist, dass man danach sehr wohl in einem Teilaspekt zu glauben scheint, dass man alles im Blick hat. =)

  4. Avatar von Mario
    Mario

    Ich sehe eben, dass Du Teller loswerden willst…ich hoffe doch stark, dass dies nichts hiermit zu tun hat und Ihr vom Boden mit den Fingern esst. ;)

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Doch genau darum geht es. =)

    2. Avatar von Mario
      Mario

      Dann hat CHIP vielleicht was für Deinen Desktop :)

    3. Avatar von Marc
      Marc

      Man merkt, wie aufmerksam Du meine Artikel liest… ;-)

  5. Avatar von Marc
    Marc

    An unclutterer is someone who chooses to live without the distractions that get in the way of a remarkable life.

    Contrary to what you might assume, the most important word in the definition of an unclutterer isn’t distractions (or what we also call clutter) or even the goal of a remarkable life. The pivotal word in the definition is chooses.

    Source

  6. Avatar von Goregrinder
    Goregrinder

    Vorwort: Definition des Wortes ’schlicht‘ in Duden-Online: anspruchslos, ärmlich, armselig, asketisch, bescheiden, beschränkt, dürftig, einfach, eingeschränkt, elementar, elend, frugal, funktional, …

    Nachdem ich die Überschrift gelesen hatte dachte ich, es ginge in diesem Artikel um das Beschreiben einer fundamentalen Einsicht, einer Läuterung. Doch beim durchlesen entpuppte sich der Radikalschnitt eher als ganz gewöhnliche Entrümplungsaktion, welche bei ‚Sammlern‘ (willkommen im Klub), wenn auch unter großen Anstrengungen, ab und an sinnvoll ist. Natürlich fühlt man sich danach befreiter, hat mehr Platz und wundert sich, was man über all die Jahre doch für ein Zeug aufgehoben hat. Vielleicht trennt man sich auch von der einen oder anderen Erinnerung, welche einen dann in der Selbstreflexion ‚erwachsener‘ erscheinen lässt. Doch mit einer echten ‚Verschlichterung‘ wie sie in der Ünberschrift anklingt, hat das meiner Ansicht nach wenig zu tun. Denn diese würde heissen, das man seine Einstellung ändert, sein Handeln neu ausrichtet. Aber das Gegenteil ist der Fall: das Leben ist ‚komplexer‘ geworden. Anstatt die Komplexität zu ‚verschichtern‘, wird der Raum, in welchem die Komplexität sich befindet, umgebaut. Das ist etwas fundamental anderes.
    Interessant wird es in ein paar Wochen/Monate/Jahren, wenn man sehen kann, ob DU Deinen eigenen Schweinehund überwunden hast und Deinen Neigungen entgegen nicht mehr sammelst. Wenn das der Fall ist, dann hast Du für Dich etwas großes geleistet und bist wirklich einen Schritt weiter gekommen.
    Zwei Dinge noch:
    1) Eine weisse Wand sagt sehr wohl etwas über Ihren Gestalter aus
    2) Das mit dem Coachen würde ich lassen. Es können Fälle kommen, bei denen es eine pathologische Ursache gibt und das sollte nicht von einem Laien begleitet werden – dazu gehört Erfahrung und evtl. der Kontakt zu den richtigen Stellen. Im Freundeskreis vielleicht, aber selbst Semiprofessionell rate ich dringend davon ab.

    In diesem Sinne

    P.S.: Ich kann Dich leider nicht zur geleisteten vermeindlichen Leistung beglückwünschen, da dies eine, in meinen Augen eine periodisch wiederkehrende Notwendigkeit ist.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Also lieber Goregrinder, da ist bei dir etwas falsch angekommen.Jeder der schon mal bei uns zu Hause gewesen ist, wird dir bestätigen, dass in der Regel alles aufgeräumt ist und wir rein gar nichts „sammeln“. Das habe ich noch nie in meinem Leben getan. Deswegen mag ich auch z.B. kein Diablo. Ich habe nicht mal alte Konsolen im Keller. Das hatte ich noch nie. Der Text war für Leute geschrieben, die sich dessen nicht bewusst sind.

      Und wenn das Leben komplexer wird, dann liegt das einfach daran, dass man in allen Lebensbereichen immer mehr Verantwortung übernehmen muss. Ich persönlich halte deswegen alles was ich so anfasse immer schön einfach, weil ich es dann besser überblicken und kontrollieren kann.

      Was Du da rausgesucht hast, sind eher Synonyme

      Wikipedia

      „einfach“ (im Sinne von nicht aufwendig oder luxuriös).

      Duden

      auf das Nötigste, das Wesentliche beschränkt, sich beschränkend; in keiner Weise aufwendig, ohne Zierrat oder überflüssiges Beiwerk; einfach und bescheiden

      Beispiele:

      • schlichte Kleidung
      • eine schlichte Wohnungseinrichtung
      • eine schlichte Mahlzeit
      • eine schlichte Melodie
      • in schlichten (einfachen und bescheidenen) Verhältnissen leben
      • schlichtes (gehoben; glattes) Haar
    2. Avatar von Goregrinder
      Goregrinder

      Wenn Du kein Sammler bist, dann frage ich mich wiso Du 6 Mülltüten an Zeug aus Deiner Wohnung entfernt hast. Das ist noch nicht mal bei meinem letzten Umzug passiert … und da habe ich wirklich ausgesondert.
      Sei’s ‚drum. Ich für meinen Teil habe festgestellt, das alles eine Frage der Organisation ist, dann muss man kaum etwas ‚liebgewonnenes‘ entsorgen (ausser Unterhosen).

      Erklärt ein Synonym nicht die Bedeutung eines Wortes, nur eben … als Synonym?

      In diesem Sinne

    3. Avatar von Marc
      Marc

      „schlicht“ hat mehrere Bedeutungen. In Bezug auf den Gemütszustand ist es aber was anderes, als die generelle Bedeutung. Der Link erklärt das doch ganz schön, oder?

    4. Avatar von Goregrinder
      Goregrinder

      Wie kommst Du jetzt auf ‚Gemütszustand‘?

    5. Avatar von Marc
      Marc

      Weil diese Bedeutung das erste ist, woran ich denke, wenn ich das Wort „schlicht“ ohne Zusammenhang lese.

  7. Avatar von Robert Agthe
    Robert Agthe

    Die „Entschlichtung“ mache ich auch, aber regelmässig. Einmal reicht, da nicht. Man neigt oft dazu vieles aufzuheben.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Das ist bei mir auch eher ein stetiger Prozess den ich zur Entspannung immer wieder durchlaufe.

  8. Avatar von Markus
    Markus

    Ein wirklich schöner Blogeintrag, hat mir Spaß gemacht zu lesen und ein paar Anregungen zum selbst umsetzen habe ich auch mitgenommen.
    Allerdings muss ich dir in einem Punkt entschieden wiedersprechen.
    Das entfernen vom Datum deiner Beiträge im Blog ist zuviel Minimalismus.
    Wenn ich z.B. über Google zu einem Blog kommt schaue ich immer zuerst auf das Datum, bevor ich mir die Mühe mache einen Artikel zu lesen, der schon überholt ist.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Danke!

      Tatsächlich war das eine bewusste Entscheidung von mir da ich der Meinung bin, dass die meisten Sachen, die ich hier schreibe zeitlos sind – wie z.B. dieser Artikel hier. In der URL kann man das Datum aber nach wie vor sehen.

    2. Avatar von Marc
      Marc

      Mittlerweile habe ich es eingesehen und das Datum ist zurück. Auch maschinell auslesbar als microformat. ;-)

  9. Avatar von Marc
    Marc

    Super: Less Mass

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