Der Soulcalibur Videospiel-Automat steht fix und fertig spielbereit in meiner Wohnung. Es gibt kaum ein Spiel, dass ich zur Zeit meines Zivildienstes mehr gespielt hätte, als dieses 3D Prügelspiel von den Tekken-Machern „NAMCO“.
Die völlige Bewegungsfreiheit im dreidimensionalem Raum und die für damaligen Verhältnisse lebensechten Animationen sind noch heute Referenz für dieses Genre. Deswegen musste der Automat her.
Seit dem Remake für die Dreamcast erfreut sich die Serie bis hin zum aktuellen fünften Teil Soulcalibur V und bald Soulcalibur Online großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu Street Fighter, Tekken, Mortal Kombat oder Killer Instinct hat mich die Dynamik der Kämpfe von Anfang an gepackt, die durch das Umlaufen des Gegners entsteht. Das Spiel hat auch kein Blut oder abgedrehte Gewalt nötig. Man prügelt sich einfach stilvoll mit seinen Waffen zur majestätischen Orchestermusik vor 3D Hintergründen.
Hellbound
Sogar Eminem hat dem Spiel mit seinem Song „Hellbound“ ein Denkmal gesetzt. Deswegen gab es nur eine Konsequenz: Der Soulcalibur Spielhallenautomat musste her.
Soulcalibur Automat: Spielhallenfeeling pur!
Es war ein langer Weg vom MVS Automaten zu diesem Stück Retro-Spielhallenfeeling aus dem Jahre 1999. Dank meinem Kumpel Ingo stand der Jamma Neo Geo Automat schon in der Wohnung und im Prinzip fehlte nur das Spiel. Soulcalibur JAMMA Boards bekommt man aber nur sehr schwer und vor allem nur über die USA.Die Platine, auf der praktisch die gesamte Hardware zusammen mit dem Spielecode sitzt, musste dazu per Kick Harness (Extrakabel) für jeden Joystick an den neuen vierten Button gelötet werden.
Die Hardware selbst ist das NAMCO System 12, das nicht viel mehr als eine aufgebohrte PlayStation 1 mit doppelt so viel Videospeicher und schnellerer CPU darstellt. Die Grafik sieht deswegen auch deutlich schlechter aus, als in der verbesserten Dreamcast Version und ist grafisch eher mit Tekken 3 vergleichbar, dass auch in der Spielhalle auf derselben Hardware lief.
Echte Scanlines dank echtem Monitor
Das Spiel selber wird dann auf dem CRT-Monitor ausgegeben, der normalerweise Neo Geo Spiele interlaced darstellt. Das sieht dann schon deutlich anders aus als man das von seinem LCD Bildschirm gewohnt ist. Trotzdem und wahrscheinlich genau deswegen fühlt es sich nach echter Spielhalle an. Denn es ist bis in Detail genau die identische Hardware.
Der letzte Schliff: Die Marquee
Zu einem echten Automaten gehört neben der Platine natürlich auch das Äußere. Weil die Blende mit dem „NEW“ nicht unbedingt zu einem Spiel wie Soulcalibur passt, habe ich eine Glasplatte zuschneiden lassen und eine Adhäsionsfolie drucken lassen. Das Problem war nur die blasenfreue Anbringung auf Glas. Die Lösung hatte einen Namen: Florian! Der kam nämlich auf die geniale Idee, Wasser auf die Glasplatte zu kippen und dieses dann mit einer Karte unter Folie zu den Rändern wegzudrücken. Dank der zusätzlichen Hilfe von Filip kann sich da Ergebnis sehen lassen.
Wenn man mal allein vor dem Automaten sitzt, dann ist der Time Attack Mode motivierend genug, ob es immer wieder zu probieren, in die HighScore-Listen zu gelangen. Und da das Gerät mittlerweile auf echte Euromünzen umgestellt wurde, ist das Spielhallengefühl einfach perfekt.
Danke Ingo! Ich habe einen Mordsspaß damit und dominiere jetzt weiter meine eigenen Highscorelisten.
Willst du selber einen Automaten haben?
Wenn dir ein Raspberry Pi mit Arcadespielen nicht reicht, dann gibt es auch fertige Automaten für viel Geld zu kaufen.
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