Skies of Arcadia (2000) – Auch emuliert auf dem Steam Deck klasse


Skies of Arcadia - Vyse, Aika und Fina

Als ich Skies of Arcadia zum ersten Mal im Jahr 2000 auf meiner SEGA Dreamcast spielte, hatte ich eigentlich genug von japanischen Rollenspielen. Die rundenbasierten Kämpfe und das notwendige Aufleveln in den Dungeons hatte ich seit Final Fantasy VII hinter mir gelassen. Es lag wohl auch an der kargen Spieleauswahl für die Dreamcast, dass ich trotzdem hereingeschaut habe. Um ehrlich zu sein, kann ich mir nur noch an die positive Grundstimmung der markanten Charaktere erinnern. Deswegen habe in meiner zweiten Corona-Phase dank dem kostenlosen RetroArch auf dem Steam Deck das Abenteuer gestartet. Nun möchte ich herausfinden, ob es heute noch funktioniert.

Skies of Arcadia emuliert über RetroArch auf dem Steam Deck
Skies of Arcadia emuliert über RetroArch auf dem Steam Deck

Wie laufen Dreamcast-Spiele auf dem Steam Deck?

Die Emulation von Dreamcast-Titeln stellt für den Deck keine Herausforderung dar. Für Skies of Arcadia habe ich folgende Optionen zusätzlich zu den Standards in „Quick Menu“ in den „Core Options“ unter „Video“ für den „Flycast“-Core eingestellt:

EinstellungWert
Anisotropic Filtering16
Alpha SortingPer-Pixel
Enable RTTyes
Resolution1280×960
Per content VMUsyes, A1 only
Flycast-Einstellungen

Die letzte Einstellung ist wichtig, damit RetroArch die Spielstände im Saves-Ordner ablegt. Logischerweise sind die RetroAchievements im Hardcore Modus aktiviert und werden auch vom Flycast-Core offiziell unterstützt. Genutzt habe ich die Datei Skies of Arcadia (Europe) (En,Fr,De,Es) [uncut].chd. Das ist die gepatchte PAL version, die ich ohnehin im Schrank stehen habe, aber mit den entfernten Inhalten der japanischen Fassung. Die vorher fehlenden Inhalte sind die Darstellung von Zigaretten und vor allem der 60 Hz Modus.

Die rundenbasierten Kämpfe sind leicht zu erlernen, schwer zu meistern
Die rundenbasierten Kämpfe sind leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern

Japanischer Klassiker mit taktischem Kampfsystem

Die rundenbasierten Kämpfe laufen ähnlich wie bei Final Fantasy ab: Abwechselnd sind Gegner und die eigene Party am Zug. Dabei wählt man zwischen Angriff, Verteidigung, Special-Move oder Magie. Statt Action ist Taktik gefragt. Auch in der Luft. Denn das Spielprinzip gilt auch für Kämpfe zwischen dem eigenen und gegnerischen Luftschiffen. Der Schwierigkeitsgrad ist gefühlt einfacher als bei Final Fantasy. Allerdings kann man hier auch recht ärgerlich sterben, wenn man wieder bei seinem Speicherpunkt anfängt. Die Bosse haben meistens automatische Rücksetzpunkte. Da zu Lande und in der Luft die normalen Kämpfe zufällig stattfinden, sollte man den Rumpf mit Heiltränken vollstopfen. Magie hat bei mir nie gereicht.

Die Charaktere sind bei Skies of Arcadia ausdrucksstark, aber skurril.
Die Charaktere sind bei Skies of Arcadia ausdrucksstark, aber skurril.

Eine faszinierende Welt

Eines der herausragenden Merkmale von Skies of Arcadia ist zweifellos die Welt, in der es sich abspielt. Die Handlung des Spiels spielt sich in einer Welt namens, ihr ahnt es schon, Arcadia ab, die vollständig aus schwebenden Inseln und fliegenden Schiffen besteht. Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Vyse, einem jungen Piraten, der mit seiner Crew die Wunder und Gefahren dieser Welt erkundet. Die Welt von Skies of Arcadia ist eine faszinierende Mischung aus Steampunk-Ästhetik und Anime-Abenteuer. Jede Person und Ort dieser Welt ist ausdrucksstark und skurril. Allerdings immer positiv und witzig. Selbst die Bösewichte tun am Ende immer so, als wäre alles nur ein Spiel gewesen. Und nur ganz selten ist auch mal Blut zu sehen. Ansonsten wird die kaum vorhandene Gewalt wie in einer Kinderserie im Fernsehen morgens um halb 6 in Deutschland dargestellt.

Das Intro zu Skies of Arcadia wird in Echtzeit berechnet.

Kleine Schwächen, großartiger Soundtrack

Natürlich ist Skies of Arcadia kein perfektes Spiel. Es gibt einige Unzulänglichkeiten, wie das langsame Tempo der Kämpfe oder die etwas veraltete Grafik. Auch die Häufigkeit der zufälligen Kämpfe kann ich nur mit der Vorspulfunktion von RetroArch ertragen.

Die Musik ist allerdings über jeden Zweifel erhaben. Wie viele Titel aus dieser Zeit, spielt der Soundtrack eine besondere Rolle für die Atmosphäre. Was die Grafik nicht hergibt, muss man darüber transportieren. Man hat sich für ein Orchester entschieden, was wunderbar zu dem Piraten-Setting passt.

Auch wenige Polygone können ein Stilmittel sein
Auch wenige Polygone können ein Stilmittel sein

Fazit

Insgesamt denke ich, dass Skies of Arcadia auch heute noch ein großartiges Spiel ist, das es wert ist, gespielt zu werden. Die Welt, die Musik, die Charaktere und das Kampfsystem sind allesamt bemerkenswerte Eigenschaften, die das Spiel zu einem Klassiker machen. Ich liebe auch das tropische Flair des Spiels. Drei Jahre später hat Final Fantasy X auf der PS2 dies noch mal perfektioniert. Wer einen GameCube besitzt, kann das Spiel als Skies of Arcadia Legends auch dort spielen.

Wertung

Skies of Arcadia: Das rundenbasierte RPG ist auch heute noch ein großartiges Spiel mit bemerkenswerten Merkmalen, wie einer faszinierenden Welt, ausdrucksstarken Charakteren und einem taktischen Kampfsystem. Trotz einiger Schwächen, wie der veralteten Grafik und zufälligen Kämpfen, bleibt das Spiel auch Jahre später ein Höhepunkt. Marc

8.5
von 10
2023-02-28T23:20:05+0100

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