Wie entwickelt man das perfekte Open-World-Spiel? Diese Frage haben sich wohl die niederländischen Entwickler von Horizon Zero Dawn gestellt und exklusiv für die PlayStation 4 den aktuell besten Genrevertreter entwickelt. Aber haben Guerrilla Games nicht vorher die eher durchschnittliche Killzone-Reihe programmiert? Mein Freund Philipp und ich haben uns innerhalb von 3 Tagen und in 25 Spielstunden durch den Hauptquest gekämpft.
Das Spiel mit der rothaarigen Protagonistin namens Aloy in einer post-apokalyptischen Welt bevölkert mit Roboter-Dinos und Urzeitmenschen sieht nicht nur fabelhaft aus sondern spielt sich auch noch gut.
Endlich was Neues!
Grand Theft Auto 5, Assassin’s Creed Syndicate (Teil 9), The Legend of Zelda: Breath of the Wild (Teil 10) und Call of Duty: Infinite Warfare (Teil 16). Ich könnte die Liste sehr lange fortsetzen.
Um so besser, dann sich endlich mal jemand traut, ein Spiel zu entwickeln, dass durch sein Konzept auch hätte scheitern können. Eine schlagkräftige Frau ohne Riesen-Brüste aber mit einem losen Mundwerk und einer anspruchsvollen Story ist sicherlich nicht so massenkompatibel wie ein neues Super Mario, Pokémon oder Legend of Zelda.
Ein voller Erfolg
Umso besser, dass sich das Spiel bisher 2,6 Millionen Mal verkauft hat. Deswegen wurde bereits ein DLC durch Sony angekündigt. Und das bei einem exklusiven Vollpreistitel, der im Schnitt 59 EUR bei Amazon kostet. Das Spiel ist auf Disc schwierig zu bekommen, weil es vielerorts ausverkauft ist. Das ist wirklich beachtlich, denn zum Vergleich hat sich Uncharted 4 – A Thief’s End in der ersten Woche 2,6 Millionen Mal verkauft.
So hätte Open-World immer sein müssen
Die Entwickler haben offensichtlich nicht nur Game of Thrones geschaut, sondern sich Inspiration von überall her gesucht. Aber seid beruhigt: In allen Punkten wurde bei den Vorlagen gut geklaut und teilweise sogar übertroffen.
Klettern wie bei Assassin’s Creed
Ezio muss in Assassin’s Creed immer wieder die typischen Ubisoft Tower erklimmen, um die Karte aufzudecken. Horizon setzt dies mit nur einer Handvoll Sauriern viel interessanter und vor allem kurzweiliger um. Selbst die Animationen sind deutlich weiter als alles, was wir bisher von Ubisofts Assassinen gesehen haben.
Waffen erweitern wie bei Tomb Raider
Lara kann ihren Bogen in ihren neuesten Abenteuern ähnlich kreativ gegen ihre Feinde einsetzen wie Aloy. Da dies auch die Hauptwaffe im Spiel darstellt, kann man den Bogen, ähnlich wie bei Tomb Raider, im Laufe des Spiels verbessern.
Am Ende ist man dann mit einem Bogen ausgestattet, der bis zu drei Pfeile gleichzeitig abschießt und diese beim Aufprall explodieren.
Besser kämpfen als The Witcher
Geralt und ich wurden in The Witcher 3 keine Freunde. Und zwar, weil das Kampfsystem im Vergleich zu Titeln anderen Titeln wie Dark Souls einfach nur schwammig und langweilig ist. Horizon Zero Dawn ist von den Kämpfen her kein Bloodborne und schon gar kein Dark Souls. Aber allein die Kontrolle über Aloy macht in jeder Situation Spaß. Animationen und das „Gewicht“ der Figur passen einfach.
We wanted to create a character who is agile, fast and badass at the same time; a female character very much like Ripley (Alien/ Aliens), Sarah Connor (Terminator) or even Ygritte from Game of Thrones.
Senior Producer, Mark Norris von Guerilla Games
Das liegt an der direkten Steuerung und taktischen Kämpfen, bei den man am Gamepad auch mal echte Leistung zeigen muss. Das Spiel spielt sich nicht von selbst! Und darum wischt locker mit dem „Kampfsystem“ von The Witcher 3 den Boden auf. Gekämpft wird zum großen Teil mit Pfeil und Bogen. Die Taktik in den Kämpfen entsteht durch Elemente wie Feuer, Strom, Shock. und Eis und das Aufstellen von Fallen. Man kann also einen Roboter aus Distanz anschießen und sich dann freuen, wenn er in die aufgespannte Einfalle läuft. Anders bekommt man manche Gegner auch nicht bezwungen.
Schleichen und Analysieren wie Batman
Bruce Wayne wäre stolz auf die junge Jägerin. Denn sie ist dank ihres Chips nicht nur eine überlegene Detektivin, sondern schleicht genauso lautlos wie Batman an ihren Gegnern vorbei. Dabei analysiert sie die Schwachstellen und schlägt dann gezielt zu. Ich bin ein großer Fan des neuen Batman Arkham Knight und liebe auch dort Grafik, Gameplay und Handlung. Hier wird einfach noch mal eine Schippe draufgelegt. Besonders bei den Bosskämpfen kann Horizon Zero Dawn auch die Qualität von Batman anknüpfen.
Visuell die absolute Referenz
Das Spiel unterstützt die 4k Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln. Auf einem herkömmlichen Bildschirm wird das Bild eindrucksvoll vorher hoch und dann per Super-Sampling wieder runter auf 1080p gerechnet. Das Ergebnis: keine sichtbaren Pixel mehr und ein sauberes Bild. Zusätzlich läuft das Spiel auf rock-solid 30 Frames pro Sekunde. Das ist bei dieser Grafikpracht wirklich mehr als beeindruckend. Dazu kommen unzählige Details wie Ameisen, welche einen Baum erklimmen und (Haar-)Animationen, die alles bisher in den Schatten stellen.
Kurze aber knackige Zwischensequenzen
Bei den Zwischensequenzen, dachte ich erst, dass sie vorberechnet sind, um Ladezeiten zu kaschieren. Zum größten Teil stammen sie aber direkt aus der Engine. Das konnten wir herausfinden, in dem wir Aloy eine exotische Rüstung angezogen haben, die sie in den vorberechneten Sequenzen natürlich nicht tragen konnte. Ebenfalls sehr angenehm habe ich die Interaktivität der Sequenzen empfunden. Ähnlich wie bei Mass Effekt kann sich entscheiden, wie Aloy reagieren soll. Weiterhin gibt es im Hauptquest kein Füllmaterial in Bezug, die Story. Philipp und ich haben bis zu letzten Sekunde vor dem Fernseher geklebt.
Ist Horizon Zero Dawn das bessere Zelda?
Nein.
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Wertung
Horizon Zero Dawn: Da ist es: Das nahezu perfekte Open-World Spiel. Exklusiv auf der PlayStation 4. Nie gab es so schöne Animationen und Landschaften in einem Spiel, dass spielerisch neue Akzente im Genre setzt. – Marc
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