Select Magazin – Lieber Web als PDF


Achtung. Diesen Artikel stammt aus dem Jahre 2008. Heute kann man „PDF Magazin“ auch einfach durch „App“ ersetzen.

Seit kurzem gibt es ein neues Spiele-Magazin auf dem Markt: Das SELECT Magazin. Der Unterschied zu anderen gedruckten Spielemagazinen die man am Kiosk käuflich erwerben kann ist gravierend: SELECT ist kostenlos und nur als 78 Megabyte großes PDF auf der Webseite erhältlich. Dieses Konzept ist in meinen Augen eine der dämlichsten Ideen der letzten Zeit und ein Rückschritt gegenüber allen Online-Magazinen.

Wenn SELECT eine Webseite wäre, dann müsst der Leser nicht erst ein komplettes PDF runterladen wofür er zudem einen entsprechenden PDF-Betrachter installiert haben muss. Statt dessen könnte er selektiv die Inhalt auf einer entsprechenden Webseite anschauen, die ihn interessieren.

Die PDF-Datei ist zu meinem Acrobat 7 Reader nicht kompatibel und benötigt den Acrobat 8 Reader. Das liegt wahrscheinlich an den vielen Multimedia-Spielereien innerhalb des PDFs. Unter MacOS erzeugt die PDF-Datei in der Vorschau weiße Seite ohne dass eine entsprechende Meldung dazu angezeigt wird. Mein System ist relativ gut mit den aktuellen Versionen diverser Programme ausgestattet aber ich hatte es bis jetzt noch nie erlebt, dass ein PDF-Dokument eine neue Version des Readers benötigt die sogar nach der Installation einen kompletten Neustart des Systems erzwingt. Auch dies wäre mit einer Webseite nicht passiert.

Natürlich läuft die PDF-Datei auf meinem superschnellen Heimrechner optimal. Aber auf meinem Schreiblaptop oder auf einigen Arbeitsrechnern überfordert das PDF mit seinen Animationen einfach die Hardware. Das wäre zu verschmerzen, wenn die Animationen wirklich einen gewissen Sinn hätten und nicht einfach nur aufgesetzt wirken um „cool“ zu wirken. Denn ruckelig macht das Navigieren innerhalb des PDFs einfach keinen Spaß. Mit einer entsprechenden Navigation in Form einer Webseite und weglassen der Animationen wäre das schon viel besser benutzbar.

Es gibt natürlich auch positive Aspekte: Das Magazin sieht gut aus. Jedenfalls besser als solche Augenkrebs-Layouts und Cover der Zeitschrift Maniac. Ansonsten ist es meiner Meinung nach ein Rückschritt wenn man versucht Internet so zu gestalten und zu produzieren wie Print. Ich kann es nur auf PCs und nicht auf Handy, Konsole, PSP oder ähnlichem angucken und alle Vorteile von Internetseiten gehen durch das Medium PDF gänzlich verloren wie Interaktivität, Skalierung an das System, Selektive Nutzung usw. Oder denkt man bei der SELECT, dass Leute das Magazin ausdrucken? Solche Dinge können nur Leute produzieren die nach wie vor am gedruckten Medium hängen und nicht die Vorteile des Internets sehen (wollen). Bitte macht aus dem PDF eine entsprechende Webseite. Ich stehe gerne als Berater tatkräftig zur Verfügung.


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Kommentare

46 Antworten zu „Select Magazin – Lieber Web als PDF“

  1. Avatar von Christian aka Triadfish
    Christian aka Triadfish

    Gamespot auch nur im Entferntesten mit „Qualität“ in Verbindung zu bringen ist wohl aufgrund „bestimmter“ Vorkommnisse äußerst bedenklich.

    Da ist mit ein ungeschmiertes Printmedium deutlich lieber… Und wenns dann auch noch kostenlos ist… Hat sicherlich seine Vor- und Nachteile, genau wie bestimmte Onlineplattformen auch.

  2. Avatar von dekoco
    dekoco

    Es mag zwar sein, das PDF in vielen Bereichen bereits Puplikationsstandard darstellt, trotzdem ist auch meiner Meinung nach das „Handling“ einfach bescheiden…und damit, zumindest bei mir, die Aufnahmefähigkeit eher begrenzt.

  3. Avatar von kritiker02
    kritiker02

    wer den adobe reader benutzt, hat selbst schuld. ;) mit dem kostenlosen foxit reader ist das select magazin kompatibel und sehr angenehm zu lesen. werde ich mir auch in zukunft runterladen.

  4. Avatar von Marc
    Marc

    Dabei gibt es zwei Probleme:

    Du kennst den FoxIt Reader und ich kenne den FoxIt Reader. Aber der große Teil der Leute, die als Zielgruppe für dieses Magazin gelten, werden ihn nicht kennen. Viele werden wahrscheinlich sogar eine sehr alte Version vom Acrobat haben und auf die Probleme stoßen, die ich oben beschrieben habe.

    Zweites Problem:

    Der FoxIt Reader zeigt bei mir die Multimedia-Inhalte nicht an. Der Adobe Acrobat 8 tut dies. Also ist er praktisch nutzlos.

    Diese beiden Dinge sind aber zu vernachlässigen denn das größte Problem ist einfach, dass man meiner Meinung nach ein Medium nicht in einem anderen Medium abbildet. Das bedeutet in diesem Fall, dass es einfach eine Unart ist „Print“ im „Web“ nachzubauen und dies dann auch noch in einem PDF. Wo sollen die Leute das konsumieren und vor allem wie sollen sie das tun? Dank XHTML und anderen Technologien ist das Web endlich flexibler geworden und nun versuchen Leute einfach die Informationen in einem riesen Download anzubieten obwohl es Webseiten gibt?

  5. Avatar von Marc
    Marc

    Ich möchte mal gerade auf diesen Artikel eines Freundes hinweisen:

    Waldsterben 2.0

  6. Avatar von Reclaimer
    Reclaimer

    Entschuldige wenn ich so direkt bin, Marc, aber das ist wirklich wiedermal sowas von typisch für dich. Du kannst es dir leisten, deine (sehr geschätzte) Meinung über etwas bekanntzugeben und es so heftig wie möglich mit nonsens-Argumenten zu kritisieren, da du ja sowieso perfekt bist. Ja, nonsens. Und um meine Meinung, warum das nonsens ist, darzulegen, fühle ich mich verpflichtet dies zu begründen.

    Als erstes, damit ich es nicht vergesse: In den Comments hast du geschrieben:
    „Aber wenn Laptops leicht und billger werden und Kindle robuster und in Farbe ist, dann hat Print einfach auch bei der breiten Masse wenig Chancen. Der Kostenfaktor wird Zeitschriften auffressen sobald die Werbung auch die Erträge im Onlinebereich bringt die sie nun im Print-Bereich erwirtschaftet.“
    Ich habe gerade ein déja-vu. Du bist älter als ich, darum solltest auch du dich erinnern können. Hatte man damals bei der Massenproduktion von Digitaluhren nicht auch den Tod der klassischen Uhr vorausgesagt? Komischerweise sogar aus genau den selben Gründen! Eigenschaften, Kosten, Fortschritt.

    „…wofür er zudem einen entsprechenden PDF-Betrachter installiert haben muss.“
    Zitat: Suck my penguin – Linus Torwalds

    „Dieses Konzept ist in meinen Augen eine der dämlichsten Ideen der letzten Zeit und ein Rückschritt gegenüber allen Online-Magazinen.“
    Schlicht und einfach reisserisch. Wenn du jemals so ein Magazin erstellt hast, erst dann darfst du sowas darüber sagen, vorher nicht, denn du hast, mit deinem kleinen blögchen über deine „visionen“ nicht das Recht sowas darüber zu sagen, sondern machst dich selbst nur lächerlich.

    „Die PDF-Datei ist zu meinem Acrobat 7 Reader nicht kompatibel und benötigt den Acrobat 8 Reader.[…] die sogar nach der Installation einen kompletten Neustart des Systems erzwingt.“
    1.) Schon schade dass der Adobe Reader ( nicht mer Acrobat Anm.d.Red. ) nicht kostenlos ist… oh, warte.
    2.) Ein Neustart. Okay. Ich weiss nicht wie du das siehst, aber aus ökologischen Gründen ist mein PC sowieso ab und zu auch mal aus.

    „Natürlich läuft die PDF-Datei auf meinem superschnellen Heimrechner optimal. Aber auf meinem Schreiblaptop oder auf einigen Arbeitsrechnern überfordert das PDF mit seinen Animationen einfach die Hardware.“
    Mein _MEDION_-Laptop jahrgang 05 schaft die PDF sogar, und wie der Name schon sagt sind Arbeitsrechner zum Arbeiten da, nicht um Computerspielmagazine zu lesen.

    „Ich kann es nur auf PCs und nicht auf Handy, Konsole, PSP oder ähnlichem angucken“
    1.) Aufm Handy? Aufm Handy. Ich frag mich grad wie entweder technikgabhängig du bist oder was für ein fettes mobiltelefon mit dir rumträgst. Ich zumindest will damit telefonieren und nicht augenkrebs kriegen weil ich auf so nen kleinen Bildschirm starre.
    2.) Konsole? Linux gibts für jede Konsole.
    3.) PSP? Siehe Augenkrebs. Zudem gibt es interessantere Dinge die man auf ner PSP machen kann.

    „Ich stehe gerne als Berater tatkräftig zur Verfügung.“
    Ich denke sie sind durchaus in der Lage auf deinen Rat verzichten zu können. Das nehme ich zurück wenn du mal ein Magazin machst, vorher nicht.

    Mit freundlichen Grüssen

    Reclaimer

  7. Avatar von Marc
    Marc

    Schlicht und einfach reisserisch. Wenn du jemals so ein Magazin erstellt hast, erst dann darfst du sowas darüber sagen, vorher nicht, denn du hast, mit deinem kleinen blögchen über deine „visionen“ nicht das Recht sowas darüber zu sagen, sondern machst dich selbst nur lächerlich.

    Guck dir mal an was ich u.a. studiert habe. Dann wirst Du verstehen, warum ich genau dazu etwas zu sagen habe. Wir hatten auch Fächer wie „Texttechnologie“ und auf diesem Wissen basiert auch meine Kritik. Und glaub mir einfach mal, dass ich schon an genug Projekten in dieser Richtung beteiligt gewesen bin. Und guck dir mal an wo ich 6 Wochen gewesen bin. Dann überleg dir auch, wie man da hinkommt. So, und nun überleg dir nochmal genau, was Du in deinem Kommentar geschrieben hast

  8. Avatar von Reclaimer
    Reclaimer

    „Und guck dir mal an wo ich 6 Wochen gewesen bin.“
    Ich war letzten Sommer 6 Wochen in Südfrankreich zum Sprachaufenthalt. Darf ich jetzt jeden Franzosen kritisieren?

    Ein Praktikum. Wie niedlich. Siehst du? Ich hab sowas noch nie gemacht und kritisiere es jetzt. Erscheint sehr souverän und seriös, nicht wahr?

    PS: Typisch für dich dass du wieder nur auf diese Teile meines Kommentars antwortest, von denen du dich beleidigt fühlst.

  9. Avatar von Marc
    Marc

    Glückwunsch. Peut-être voulez-vous plutôt parler français?

    vielleicht ist dir nicht aufgefallen, was ich mit meinem Kommentar suggerieren wollte: Ich habe keine Lust mit dir über Sachen zu reden wovon Du offensichtlich keine Ahnung hast. Das habe ich vielleicht mal in den Anfängen gemacht als Du und dein Kumpel hier angefangen habt herum zukommentieren aber das ist mir mittlerweile einfach zu blöde. Lies dir deine Kommentare doch mal durch und überleg mal warum ein halbwegs gebildeter Mensch darauf keinen Bock hat zu antworten.

  10. Avatar von Reclaimer
    Reclaimer

    Danke für die Bestätigung meiner Theorie dass nur persönliche Angriffe dich zum schreiben animieren.

    Eindrückliches Französisch, ich habe dich massiv unterschätzt.
    „herum zukommentieren“
    Dafür bin ich aber der deutschen Sprache mächtiger als du. Abstand zwischen „zu“ und „kommentieren“ bitte.
    Aber es geht hier nicht um mein Ego, sondern um deins.

    Ach, und um auf deinen Ratschlag zurückzukommen:
    „…und überleg mal warum ein halbwegs gebildeter Mensch darauf keinen Bock hat zu antworten.“
    Weil auch ein Hauptschüler sich als halbwegs gebildet bezeichnen darf. Ich hingegen bin es mir gewohnt mit gebildeten Menschen zu verkehren, also entschuldige bitte diese Überstrapazierung deiner geistigen Zahnräder.
    Meine Antwort also lautet: Du weisst schlicht nicht, was du darauf antworten könntest, und Dritte werden mir Recht geben.

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