Seit dem SNES Mini wünsche ich mir eine offizielle Dreamcast Mini. Sega hat bis heute keine geliefert. Aber mit dem Retroflag Dreamcase (kaufen) gibt es nun ein Gehäuse für den Raspberry Pi 5, das die Illusion perfekt macht. Zusammen mit Batocera wird der Pi 5 so zu einer authentischen Miniaturausgabe der Dreamcast – komplett mit Retro-Feeling.
Gehäuse-Details: Powerknopf, USB-Ports, Lüfter und mehr
Retroflag hat die Vorlage erstaunlich gut getroffen:
- Power- und Reset-Knopf funktionieren wie beim Original. Kein Gefummel mehr mit dem Pi – man drückt auf den Dreamcast-Button und der Emulator fährt hoch.
- Zwei USB-Ports sind an der Vorderseite verbaut, dort, wo bei der echten Konsole die Controller eingesteckt wurden. Gamepads lassen sich direkt anschließen.
- Auf der Rückseite sind Mini-HDMI, Stromanschluss und Netzwerk-Port sauber erreichbar. Man muss also nicht jedes Mal das Gehäuse öffnen.
- Das Gehäuse hat einen integrierten Lüfter, der direkt mit dem Pi verbunden wird und für ausreichende Kühlung sorgt – gerade bei langen Sessions mit 3D-Spielen wichtig. Unter Batocera wird der Lüfter je nach Temperatur hörbar oder bleibt leise.
- Der Deckel kann geöffnet werden, um dort microSD-Karten zu verstecken und den Lüfter mit Luft zu versorgen.
- Eine orangefarbene LED zeigt an, dass das Gerät läuft.
- Bonus: Über einen kleinen GPIO-Schalter lassen sich eigene Funktionen belegen – etwa ein Shortcut ins RetroArch-Menü oder ein Soft-Reset. Ich habe dafür ein kleines Shell-Script geschrieben.
Damit fühlt sich das Ganze endlich nicht mehr nach Bastelkiste an, sondern wie bei einer echten Konsole von Sega.

Dreamcast-Spiele laufen endlich flüssig
Der Raspberry Pi 5 ist stark genug, um die meisten Dreamcast-Spiele in voller Geschwindigkeit darzustellen – oft sogar in höherer Auflösung.
- Soulcalibur, Crazy Taxi, Daytona USA 2001, Power Stone und Virtua Tennis laufen butterweich in teilweise höheren Auflösungen.
- Jet Set Radio und Skies of Arcadia spielen sich wie damals auf der Original-Konsole.
- Selbst Shenmue ist spielbar – kleinere Grafikfehler gibt es noch, aber die Performance ist beeindruckend.
Das war auf älteren Pis unvorstellbar. Erst der Pi 5 mit der neuesten Batocera-Version macht eine stabile Dreamcast-Emulation möglich. Und natürlich laufen auch alle anderen Systeme darunter wie PlayStation, teilweise Nintendo 64 und sogar manche Sega-Saturn-Spiele flüssig. Schau dir meine Liste der besten Retrospiele an.

Zusammenbau ist einfach, jedoch frickelig
Mit gerade einmal sechs Schrauben ist das Retroflag Dreamcase schnell zusammengebaut. Allerdings ist das Hantieren mit den winzigen Kabeln für Power-LED und Schalter ein wenig frickelig. Die beiliegende Anleitung ist knapp, aber ausreichend, um den Raspberry Pi 5 korrekt zu platzieren und die Ports nach außen zu führen. Sobald alles sitzt, wirkt das Case erstaunlich stabil und hochwertig – fast so, als wäre es ein offizielles Sega-Produkt gewesen.
Fazit
Wer schon immer eine Dreamcast Mini haben wollte, kann sie sich jetzt selbst bauen:
Retroflag Dreamcase (kaufen) + Raspberry Pi 5 (kaufen) + Batocera (kostenfrei) = die Dreamcast Mini, die Sega nie veröffentlicht hat.
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