Ich habe vor ein paar Tagen meine Canon EOS 60D samt Zubehör mit Mikrofon verkauft. Das Teil kostet ein Vermögen. Der Grund war ein Filmdreh für ein Firmenevent für das ich zum zweiten Mal meine private riesige und teure Kamera einsetzen wollte. Aber am Ende hat sich im Vergleich gezeigt, dass ein iPhone 6 genau so reicht und deutlich einfacher in der Handhabung ist.
Der Zufall war schuld
Weil ich mit dem iRig Mic (kaufen) ein ziemlich gutes Mikrofon für das iPhone besitze und ich dem Lavaliermikrofon für die Canon EOS Kamera (kaufen) nicht getraut habe, wurde über das iPhone der Ton und über die Spiegelreflex das Bild aufgenommen.
Wir haben dann aber einfach das iPhone das Bild aufnehmen lassen. Durch diesen Zufall habe ich dann nachher in Final Cut Pro beide Filmspuren vergleichen können. Und um ehrlich zu sein: Ich konnte nicht sofort einordnen, welches Bild von welchem Gerät kam. Beide Videodateien waren encodiert in H.264 in 1080p (1920 x 1080 px). Aber seht selbst:
Eine Umfrage hat das Schicksal besiegelt
Ich habe dann einen Videovergleich per E-Mail an ein paar Kollegen geschickt und nicht dran geschrieben, welche Quelle was war. Natürlich hat jeder einen Unterschied gesehen aber kaum jemand hat die teure Spiegelreflex als besser eingestuft.
„Es sieht halt anders aus. Aber keine Version deutlich besser als die andere.“
Anja
Man muss die Geräte auch bedienen können
Bei der Canon EOS 60D, einem semi-professionellem Gerät, kann man eine Menge einstellen. Und mit Sicherheit hätte ich noch mehr Bildqualität aus dem Tamron-Objekt rausholen können. Diese Teile sind sauteuer. Dieses Objektiv war übrigens genau so teuer war wie die Kamera selbst. Bei Einstellungen wie Belichtungszeit, Schärfe und ISO-Werten hätte ich definitiv noch etwas ändern können.
Aber ich stand meistens vor der Kamera und wir haben die Videos unter Zeitdruck und größtenteils in unserer Freizeit gedreht. Da wollte ich es nicht noch komplizierter machen. Zumal ich auch noch den Ton zu der Kamera hätte synchronisieren dürfen.
Kurzum: Die Bedienung des iPhone ist jedem geläufig und durch die vielen Automatismen ist das Bild immer zumindest gut. Bei der Canon EOS 60D kann man eine Menge falsch machen. Besonders wenn man die Schärfe manuell setzt.
Für Leute, die viel Zeit haben
Wenn man ein Stativ und viel Zeit hat, dann kann man mit der Canon EOS natürlich wunderschöne Fotos machen. Zusammen mit John hatte ich damals auf einem Fotoausflug ziemlich schöne Bilder geschossen, die ich mit dem iPhone wahrscheinlich so nicht hinbekommen hätte.
Aber das hat auch lange gedauert und eine umfangreiche Einweisung in die Einstellungen der Kamera waren dafür nötig.
Einfacher Workflow beim iPhone
Der Todesstoß für die EOS Kamera war die einfache Handhabung des iPhones. Das Gerät ist so klein, dass man es mit einer billigen Halterung für das Stativ überall mit hinnehmen kann. Im Gegensatz dazu ist die Canon-Kamera riesig und schwer. Man muss etwas Zeit zum Aufbauen einplanen, weil ich dafür ich größeres Stativ nutzen musste.
Außerdem kann man die Filme auf dem Gerät von Apple sehr schnell und einfach sichten, durchsuchen und schnell hin und her spulen.
Teure Spiegelreflex? Nie wieder.
Mein Freund Christian Esseling hatte mich gewarnt. Er hat mir vor drei Jahren beim Kauf der Kamera gesagt, dass ich trotz meiner Erfahrung wahrscheinlich nicht die Zielgruppe dafür wäre. Und er hat recht behalten.
Ich filme und fotografiere ab jetzt nur noch mit meinem iPhone. Das ist immer in meiner Hosentasche und synchronisiert die Daten direkt in die Dropbox und iCloud auf jedes Gerät. Eine riesige Kamera für viel Geld ist in Zeiten von immer besser werden iPhone-Kameras nichts mehr für mich.
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