Der 7. September 2016 markiert den Beginn eines düsteren Zeitalters für Videospiele: Der Klempner Super Mario wird zum Weihnachtsgeschäft 2016 als sogenannter Endless Runner auf dem iPhone und iPad erscheinen.
Der Bodensatz der Videospiele
Generell halte ich Action-Spiele wie Jump’n’runs auf Mobiltelefonen ohne echte Tasten für Zeitverschwendung. Ob nun Canabalt, Temple Run oder Rayman Jungle Run: Diese Spiele haben weder spielerische Tiefe noch motivieren sie für längere Zeit. Um genau zu sein: Nach spätestens 10 Minuten ist die Luft raus. Nintendo wird es dann auf 30 Minuten bringen.
Gut für Nintendo, schlecht für die Spiele(r)
Wie man an den schwindenen Nutzerzahlen von Pokémon GO sehen kann, begeistern solche simplen Gameplay-Mechaniken eben nicht lange.
Mario auf dem iPhone dürfte mit seinem 1-Button-Gameplay („Springen“) als Quick Win ein großer Erfolg werden. Ihr gutes Image wird auf Super Mario auf iOS abfärben. Nintendo hat Jahre daran gearbeitet, dass sie spielerisch immer sehr gute Qualität für eine tendenziell jüngere Zielgruppe abliefern.
Mit ziemlicher Sicherheit wird das Spiel auch der beste Endless Runner auf Mobiltelefonen werden. Aber das ist ungefähr so, als wenn sie die besten Taschenlampen-App entwickelt hätten: Es ist keine herausragende Leistung, dieses Genre voranzutreiben oder zu verbessern. Gut, dass noch neue Jump’n’Runs wie Super Meat Boy oder INSIDE von anderen Entwicklern erscheinen.
Nintendo als Third-Party-Entwickler
Im Prinzip macht Nintendo jetzt genau den Schritt, den SEGA damals nach dem Misserfolg mit der Dreamcast gewagt hat: Die eigenen Erfolgstitel auf den Plattformen anderer veröffentlichen.
Mit der geplanten neuen Konsole mit dem Codenamen: Nintendo NX haben sie zwar eine eigene Plattform aber ohne den Verbreitungsgrad eines iPads, iPhones … oder PlayStation 4. Um Spiele zu kreieren, die wie damals Super Mario World oder ein gutes Zelda, würde sich eine Veröffentlichung auf der Xbox oder PlayStation meiner Ansicht nach schreiend anbieten. Dann müssten sie sich nicht bei den verkrüppelten Genres der Touch-Generation anbiedern.
Mehr Spieler sind besser als weniger
Nun könnte man sagen, dass es doch toll ist, wenn mehr Leute so zum Spielen gebracht werden. Schließlich hat das bei der Nintendo Wii doch auch geklappt. Nein, hat es nämlich nicht.
Aus der Zeit der Wii sind keine Spielideen in den Kanon der Spiele übergegangen. Wii Sports ist quasi der einzige Titel, der mit den Controllern der Wii mehr Spaß gemacht hat als ohne. Alles andere wäre mit einem Joypad besser steuerbar gewesen.
Niemand der Wii Besitzer wird dann wohl losgegangen sein um sich eine Xbox 360 zu kaufen, weil er plötzlich merkt, dass Spiele ihm doch Spaß machen. Wie soll man auch Wissen, wie genial ein Braid oder The Witness ist wenn man es nie gespielt hat? Ich bleibe dabei: eine dunkle Ära beginnt. Deswegen muss ich einfach in Zukunft mehr bloggen, um die intelligenten Spiele bekannter zu machen.
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