Auch wenn es der Name anders vermuten lässt: In den vier Battlestar Galactica Staffeln geht es nicht um Weltraumaction und Aliens. Das Remake der SciFi Serie aus den 70er Jahren überraschte im Jahre 2003 mit einer komplexen Handlung, die auch ohne Weltall als Kulisse ausgekommen wäre. Metacritic listete sie sogar nach The Wire, Breaking Bad und den Sopranos auf Platz 4 der besten Serien aller Zeiten. (Stand 2012). Meiner Meinung nach ist Battlestar Galactica die beste (SciFi-)Serie aller Zeiten.
Wie Matrix – nur besser
Die Story beginnt mit nicht weniger als der Auslöschung der Menschheit. Die Angreifer sind Roboter namens Cylons. Sie wurden vom Menschen erschaffen und nun sind sie ihr Untergang. Nur ein Schiff konnte mit ein paar zivilen Raumschiffen und 50.000 Menschen entkommen. Während durch die Führung von Captain William Adama auf der Galactica fast familiäre Verhältnisse vorherrschen, so sieht der Rest der Flotte in ihrem Anführer nicht immer die beste Wahl. Besonders als die Präsidentin aus ihrem Glauben durch Gott erwählt zu sein, ein politisches Ziel macht: Die Erde zu finden. Misstrauen wird zu einer größeren Bedrohung als die Roboter selbst. Die sehen mittlerweile auch aus wie normale Menschen.
In vier Staffeln manifestiert sich ein erbitterter Kampf zwischen Aberglaube, Wissenschaft und der Macht des Militärs. Währenddessen führen die Cylons eine Art heiligen Krieg und machen im Namen ihres „einzig wahren Gottes“ Jagd auf die Flotte. Egal auf welcher Seite man steht, es gibt scheinbar keine „Richtige“, denn gemordet und verraten wird auf beiden. Wenn sich der oder die Geliebte als Cylon und Teil einer Schläferzelle entpuppt, muss man sich entscheiden, auf welcher Seite man steht. Diese Szenen erinnern frappierend an die realen Bilder der Terrorakte aus dem Fernsehen.
Enigmatisch wie LOST aber mit nachvollziehbarem Finale, kurzweilig erzählt wie Twenty-Four und mit glaubhaften Charakteren, die sich nicht stereotypisch in Gut und Böse aufteilen lassen wie bei The Wire. Das ist Battlestar Galactica.
Das muss das Boot abkönnen
Auch wenn die Menschen über Boardcomputer und Faster-Than-Light Sprünge verfügen, so lesen sie nach wie vor Bücher auf Papier und Captain Adam sitzt an einem alten Holztisch und baut zur Entspannung an einem Segelschiff Modell. Die Galactica ist auch weit von den sterilen Gängen einer USS Enterprise entfernt. Stattdessen ist alles schmutzig und wird nur durch den harten Einsatz der Ingenieure und Arbeiter zusammen gehalten. Ungefähr so wie das U-Boot U-96 von Das Boot. Pikantes Detail in Zeiten von Cloud Computing: Die Galactica hat nur deswegen die Apokalypse überstanden, weil sie an alter, nicht-vernetzer Technik festgehalten haben und das Schiff schlicht zu alt dafür gewesen wäre.
Prämierte Spezialeffekte
Auch wenn die Technik innerhalb der Serie veraltet dargestellt wird, so sind die sehr guten Special Effect dafür Emmy Award prämiert. Generell braucht sich die Serie auch nicht hinter ihrer Vielzahl an Auszeichnungen für die Schaupieler und Handlung zu verstecken. Auch der Soundtrack ist ein fester Bestandteil meiner Musiksammlung geworden und macht insbesondere das Finale der dritten und vorletzten Staffel zu einem unvergesslichen Moment.
Freunde der SciFi-Adventureserie Mass Effect finden zudem neben einigen Sprecherrollen aus der der Serie auch diverse Parallelen in der Handlung beider Serien. Insbesondere der Beziehung zwischen den beiden Alienvölkern der Quarianern und den Geth ist der Haupthandlung von BSG nicht unähnlich.
Die beste Serie der Welt
Wenn mich jemand fragt, was denn die bisher beste Serie ist, die ich gesehen habe, dann ist meine Antwort ab jetzt ganz klar Battlestar Galactica. Und das Schönste ist: Bald kommt das Prequel Battlestar Galactica: Blood & Chrome. Leider kann man die Serie nicht auf Netflix und Co finden. Dafür kann man sie aber günstig kaufen.
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