The Elder Scrolls IV: Oblivion


Wenn mich jemand fragen würde, welches bei Videospielen mein Lieblingsgenre darstellt, dann würde ich antworten: Rollenspiele und Action-Adventures mit einer glaubwürdigen Spielumgebung, nicht-linearem Gameplay und einer mitreisenden Geschichte. In meine All-Time-Favorites konnten sich bis jetzt Final Fantasy X, Grand Theft Auto: SA, Deus Ex einreihen – und nun auch The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Selten wurde eine virtuelle Welt so naturalistisch in einem Spiel abgebildet
Selten wurde eine virtuelle Welt so naturalistisch in einem Spiel abgebildet

Open-World Rollenspiel

Oblivion ist ein Quest-basiertes Next-Generation Rollenspiel in einer unglaublich detaillierten und zugleich äußerst interaktiven Welt namens Tamriel. Das beinhaltet auch, dass alle Charaktere im Spiel vollständig synchronisiert sind. Das erzeugt zusammen mit der Umgebung und der fantastischen Musik von Jeremy Soule eine dichte Atmosphäre, die den Spieler leicht vergessen lässt, dass er ein Computerspiel vor sich hat.

Man fühlt sich immer wieder herausgefordert auszuprobieren, wie die Welt und ihre Bewohner auf die eigenen Aktionen reagieren. Denn in Tamriel hat ähnlich wie in Peter Molyneuxs »Fable« jede Handlung eine Konsequenz. Mit dem Unterschied, dass es in Oblivion nicht aufgesetzt wirkt sondern als weiteres Feature wie selbstverständlich ins Spiel integriert wurde.

Oblivion ist die Illusion einer lebendigen Welt
Oblivion ist die Illusion einer lebendigen Welt.

Viele Wege führen durch Tamriel

Das Spiel erschlägt anfangs den Spieler förmlich mit den vielen Möglichkeiten die es zu bieten hat. Spielt man mit Pfeil und Bogen, mit Schwerten und Äxten oder doch lieber mit Magie? Welche Rasse soll man wählen und wozu ist der Gegenstand gut, den man gerade eingesammelt hat? Oder soll ich mich lieber auf die Alchemie konzentrieren? Das sind Probleme die in anderen Spielen dieser Gattung meistens in eine Einbahnstraße führen denn man kann schließlich kein Magier mit Schwertkampfskills werden, der zudem durch Schleichen die Gegner aus dem Hinterhalt überraschen kann. In Oblivion ist aber genau das kein Problem.

Während man anfängt zu spielen, wird einfach die Eigenschaft erlernt die man gerade ausübt und muss sich nicht vorher entscheiden, was man später meistern möchte. Möglich macht dies das Weglassen von vordefinierten Charakterklassen. Man kann auch nach 50 Spielstunden entscheiden, dass man lieber aus dem Hinterhalt mit dem Bogen die Gegner erledigt als weiter mit Magie anzugreifen.

Das Kampfsystem ist einfach

Das reine Kampfsystem mit dem aktiven Blocken und Umlaufen der Gegner hat mir persönlich eine Menge Spaß gemacht. Aber den richtigen Kick habe ich erst bekommen, als mir jemand in der Uni gesagt hat, dass es eine versteckte Meuchelmörder-Gilde mit eigener Questreihe im Spiel versteckt ist. Daraufhin habe ich dann die moralisch fragwürdigen Missionen bei dieser Gilde angenommen und habe mich auf das Schleichen konzentriert. Seit dem habe ich nur noch aus dem Schatten agiert und die Missionen teilweise ohne auch nur einen Gegner zu töten absolvieren können.

Wie man sieht, belohnt Oblivion den Spieler wo es nur geht, wenn er versucht die alternativen Lösungsmöglichkeiten der Quest auszuprobieren. Dafür wirken sich die Entscheidungen permanent auf das weitere Vorankommen aus, so dass man es sich schnell mal mit einem der Bewohner verscherzt – was sich dann wieder auf andere Missionen auswirken kann, die mit diesen Personen in Zusammenhang stehen. Außerdem bleibt jede Leiche im Spiel dort liegen, wo man die Person umgebracht hat und dient auf diesem Wege praktisch als Mahnmal. Dieses Detail sorgt für einen gewissen Respekt vor der Umwelt und ihren Einwohnern und bewahrt den Spieler davor, dass er sich quer durch das Spiel schlachtet.

Grafisch überwältigend schön

Die fantastische Optik des Spiels ist nicht nur ein Selbstzweck sondern die meisten Details haben auch einen direkten Zweck der für das Gameplay unabdingbar ist. Jeder Raum in den zahlreichen Häusern der Städte in Tamriel sind voll mit Gegenständen: von der Blume über persönliche Briefe und Bücher der Bewohner, die man sogar lesen kann bis hin zu Rubinen und Schmuck in abgeschlossenen Schatullen. Diese Dinge kann man versuchen unbemerkt zu stehlen und alleine diese optionale Fähigkeit erzeugt einiges an Spannung.

Wenn man kein Geld besitzt, dann knackt man Nachts einfach ein Türschloss eines wohlhabenden Hausbesitzers und schleicht bis zu seinem Schlafzimmer um dort den Schmuck der schnarchenden Ehefrau zu entwenden. Wenn der Bruch daneben geht, sitzt man leider im Gefängnis und muss alle gestohlenen Güter abgeben und eine Strafe zahlen. Man kann die einzelnen Personen sogar beschatten um den besten Zeitpunkt für den Einbruch zu planen weil jede Person im Spiel einen persönlichen Tagesablauf besitzt. Am meisten Spaß macht dieses Szenario aber, wenn man in der Diebesgilde aufgenommen wurde.

Oblivion XBox 360 Gameplay

Nebenquests machen ebenfalls Spaß

Neben dem Hauptquest, der die eigentliche Geschichte des Spiels erzählt, gibt noch die Questreihen der Gilden, die alle für sich eine abgeschlossene Storyline besitzen und lange unterhalten. Zuerst dachte ich, dass dies flache Geschichten sind die kurz und schmerzlos angehandelt werden. Aber es ist tatsächlich so, dass insbesondere die Gildenquests überraschende Wendungen bereithalten und was die Aufgaben angeht auch streckenweise zu überraschen wissen.

Ähnlich wie bei Fable muss der Spieler öfters zwischen mehreren moralischen Entscheidungen wählen und beeinflusst damit weiteren Questaufgaben. Wenn man z.B. bei der Meuchelmördergilde eine Person töten soll, kann man sich entscheiden das potentielle Opfer zu warnen und den Mord vorzutäuschen. Jedesmal wenn man denkt, dass es langweilig werden könnte, überrascht das Spiel mit teilweise sogar verrückten Aufgaben die es zu lösen gilt. Aber dazu möchte ich hier nicht zu viel verraten.

Schwierigkeitsgrad: einfach

Mittlerweile gehöre ich zu den Spielern die zu Anfang eines Spiel gerne den einfachsten Schierigkeitsgrad wählen. Das hängt damit zusammen, dass das Leben schon genug Herausforderungen bereithält und ich teilweise nur Entspannen möchte. Oblivion fragt anfangs nicht nach dem Schwierigkeitsgrad sondern passt ihn dem Level des Spielers dynamisch an.

Wenn es aber doch zu harte Herausforderungen geben sollte, findet man in den Optionen einen versteckten Regler, welcher es erlaubt den relativen Härtegrad der Kämpfe zu verringern. Außerdem wurde ein sehr nerviges Element von Rollenspielen eliminiert: Das sinnlose Laufen von A über B nach C und zurück zu A. Die Lösung: Wenn man irgendwo schon einmal gewesen ist, dann kann man einfach dort auf die Karte klicken und schnell dort hinreisen. Das Spiel ist aber so riesig, dass dies dem eigenen Entdeckungshunger in keinster Form im Wege steht.

Schleichen und Erforschen

Das Spiel oder viel mehr »die Reise durch Tamriel« besteht nicht nur aus Morden und sammeln von Gegenständen. In einer Mission muss man z.B. einen Detektiv spielen um ein gestohlenes Gemälde in einem Schloss wiederzufinden, welches die Königin vermisst. Nachdem man dann Beweise gesammelt hat und mit den Zeugen ins Verhör gegangen ist, kann man einen der in Frage kommenden Personen beschuldigen. Auch hier reagiert das Spiel auch, wenn man daneben liegt und macht diesen Quest so um einiges glaubwürdiger. Generell sind die Quests überraschend vielseitig und intelligent gestaltet.

Das einzige, was man manchmal etwas eintönig erscheint, sind die Höhlen in denen man sich bewegt. Die sehen sich, wie Höhlen nun mal sind, alle relativ ähnlich. Aber die meiste Zeit des Spiels flaniert man im hellen Sonnenschein oder auch mal mitten in der Nacht durch ein fieses Gewitter was soundtechnisch auf einer Dolby Surround-Anlage immer wieder Schauer über den Rücken jagt. Generell ist Oblivion das Spiel mit dem besten Sound, das ich bisher spielen durfte. Eine schöne Beschäftigung an kalten und regnerischen Herbsttagen, an denen es schon früh dunkel wird.

Spiele-DVDs sind tot

Praktisch durch die Hintertür hat Microsoft für die Xbox360 die Spiele-DVD als Datenträger überflüssig gemacht. Für 2400 Punkte (ca. 30 EUR) läd man sich bequem die Erweiterung »Shivering Isles« auf die Festplatte der Xbox360 um weitere 30 Stunden in einem neuen Gebiet von Tamriel zu verbringen. Weitere kleinere Erweiterungen kann man sich für 150 Punkte nach Lust und Laune runterladen und spielen.

Ohne Stress, ohne Installation und ohne Patches die man erst, wie man es vom PC kennt, im Netz suchen muss. Es funktioniert einfach ohne Probleme und man kann sich völlig in die Welt reinfallen lassen ohne erstmal Stunden damit zu verbringen neue Grafikkartentreiber zu installieren und in den Optionen die Kompromisse bei der Grafik abzuwägen, die man vorher in Foren erfragt hat. Das Spiel läuft sogar in den HD-Auflösungen flüssig und ruckelt nur ab und zu kurz in den Außenarealen beim dynamischen Nachladen. Das wurde seit dem neuesten automatischen Patch über Xbox Live auch stark verbessert und wurde somit an die PS3-Version angepasst.

Oblivion: PC (links) vs. Xbox 360 (rechts)

Auf der Konsole spielt es sich besser

Für alle die es interessiert habe ich einen grafischen Vergleich zwischen der Oblivion PC Version mit max. Details und der Oblivion Xbox360 Version festgehalten. Generell sollte man einfach auf dem System spielen, was man gerade zu Hause stehen hat wobei ich persönlich die Xbox360 Version wegen der Downloads, dem Surround-Sound und der relaxten Steuerung vor dem Fernseher bevorzuge. Wer darüber diskutieren möchte, tut dies bitte im Spiele: Konsole VS. PC-Beitrag von mir.

Wenn man Oblivion nur von Bildern kennt, dann könnte man meinen, dass es sich nur um ein grafisch umwerfendes Rollenspiel ohne Seele handelt. <sarkasmus> Denn das ist ja scheinbar in Weblogs momentan quasi »in«, dass man eher über die gute alte 8-Bit Ära schreibt oder dank Nintendos Wii den technisch guten Spielen den Spielespaß abspricht und lieber Zelda – Twilight Princess spielt. Denn das trägt »Zelda« im Titel, ist von Nintendo und somit kann es nicht schlecht sein. Und innovativ ist es ja alleine schon durch die Steuerung mit der Wiimote. </sarkasmus>

Oblivion ist ein Spiel für Erwachsene

Für mich persönlich ist Oblivion vom künstlerischen Standpunkt und vom völlig freien Spielkonzept aus gesehen zwar keine immens hohe innovative Leistung aber vielleicht der bisher beeindruckendste Ansatz, eine lebendige virtuelle Welt zu erschaffen, die mannigfaltig auf den Spieler reagieren kann. Zugleich erzählt das Spiel schöne Geschichten welche sich zwar nicht auf Final Fantasy X oder Final Fantasy XII-Niveau bewegt aber es dennoch schafft, Authentizität und Anspruch nicht zu verlieren. Oblivion ist ein Spiel für Erwachsene mit Anspruch ohne dabei den Weg der überschäumenden Brutalität zu gehen. Denn vor 10 Jahren hätte mich Oblivion nicht so gepackt, wie es jetzt der Fall gewesen ist.

Endlich mal kein MMORPG

Ich habe mich vor ein paar Jahren lange Zeit mit dem MMORPG Phantasy Star Online angefangen, dann längere Zeit Anarchy Online gespielt und habe dann Final Fantasy XI Online und World of Warcraft ausprobiert. Doch Online-Rollenspiele haben nichts gemein mit der Entdeckungsreise durch eine Welt wie in Oblivion weil es früher oder später das Onlinespielen eher zu Arbeit mutiert, weil ich mich immer gehetzt gefühlt habe und es praktisch keine wirklich Story gibt.

Man kann das nicht miteinander vergleichen. Zahlreiche Offline-Rollenspiele wie z.B. das brillante Gothic 2 und Ultima IX Ascension und Zelda: Ocarina of Time haben mich in ihren Bann gezogen doch Oblivion hat den Spaß für mich persönlich perfektioniert, den ich bisher mit einem Rollenspiel genießen durfte. Nur Final Fantasy X hat noch einen tieferen Eindruck bei mir hinterlassen. Danke Bethesda.

Wertung

The Elder Scrolls IV: Oblivion: Eine offene und wunderschöne Welt mit interessanten Quests ist das NextGen RPG, auf das ich gewartet habe. Wer Rollenspiele mag, muss Oblivion gespielt haben! Marc

8
von 10
2007-11-06T23:39:01+0100

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Kommentare

38 Antworten zu „The Elder Scrolls IV: Oblivion“

  1. Avatar von JTR
    JTR

    Ich kann mich dem Artikel nur anschliessen, auch wenn die PC Version genauso gut ist (habe beide Original) und mit Spielmods (für die übrigens bereits ein System vom Hersteller integriert ist) massiv aufgebessert werden kann (Drachen reiten ua. Texturen die aus 2 Megapixel Fotos bestehen). Ich freu mich deshalb auch so auf Fallout 3, denn das wird von den Oblivion Machern realisiert.

  2. Avatar von Darkfox
    Darkfox

    Marc Kommentar #10:
    Habe ich das geschrieben? In meinem Artikel steht praktisch genau das Gegenteil.

    Ja, das hast du geschrieben, ich hab auch nicht gesagt in deinem Artikel es steht nur ein paar Kommentare weiter oben:

    Marc Kommentar #5
    Gothic 2 war damals, als ich es auf meinem alten Rechner gespielt habe, ohne Frage ein sehr gutes Spiel. Wenn man es heute spielt, wird man sehr erstaunt sein, wie gut man es grafisch und spielerisch in Erinnerung hatte und wie schlecht es gealtert ist.

    Um mein Kommentar zusammenzufassen: Ich bin einfach der Meinung das Spiele nicht schlechter werden nur weil sie älter werden – sie altern meiner Meinung nach nicht sondern sind mindestens noch genausogut wie am 1. Tag – Im Gegenteil sie tendieren durch Patches und Mods sogar dazu mit der Zeit besser zu werden!

    (Ausnahmen bilden vielleicht mmorpgs die teilweise stark verändert werden und der Zugriff auf eine ältere Version nichtmehr möglich ist bzw. wo sich die Community stark geändert hat)

    Noch zu der Sache mit dem Levelsystem der Gegner: Ich gestehe dir durchaus zu, dass es dir gefällt. Das ist sicherlich eine Geschmacksfrage aber eigentlich jeder mit dem ich sonst über dieses Thema gesprochen habe fand das System ziemlich mies den gerade bei einem rpg ist es ein Kernreiz des Spiels sich durch Charakter- entwicklung dem Gegner überlegen zu machen.
    Was ich auch nicht ganz verstehe ist warum Bethesa es nicht als ausschaltbare Option integriert hat?
    Das ist wahrscheinlich genauso eigenartig wie der Fakt das diverse Plugins und Mods die für die PC Version existieren nicht auch für die 360 möglich sind – in Zeiten einer Konsole mit Festplatte?
    Hat es vielleicht damit zu tun das man die 360 User absichtlich einschränkt so das diese nur auf offizielle, kostenpflichtige Addon angewiesen sind?

  3. Avatar von Triadfish
    Triadfish

    Nochmal zu der Sache mit der Skalierung der Gegner:

    Grundsätzlich halte ich diese Idee auch nicht für schlecht, allerdings ist es bei Oblivion leider sehr mies umgesetzt worden.

    Ich selbst musste die Erfahrung machen, dass dieses System nicht anständig funktioniert, da ich zu Beginn des Spiels ersteinmal die verschiedenen Questreihen so mehr oder weniger links liegen gelassen habe und meinen Charakter in den Dungeons hochgelevelt habe. Danach musste ich dann leider feststellen, dass die normalen Questreihen mit dem höheren Level z.T. lächerlich einfach, andere hingegen übertrieben schwer wurden.

    Dies liegt daran, dass es offenbar 3 „Typen“ von Gegnern im Spiel gibt:

    1. Gegner, die überhaupt nicht mit dem eigenen Level skalieren

    2. Gegner, die nur leicht mit dem eigenen Level skalieren

    und 3. Gegner, die übermäßig stark mit dem eigenen Level skalieren.

    Dies führt dann dazu, dass man sich dann vor jeder Aufgabe fragen muss:

    „Hm.. wird das jetzt lächerlich einfach, angemessen schwer oder unschaffbar schwer?… Soll ich präventiv schonmal den Schwierigkeitsregler 2 Pixel nach links schieben, damit es auf jeden Fall lächerlich einfach wird oder es erstmal antesten und mir ggf. den Schädel einschlagen lassen?“

    Sowas kann wohl kaum im Sinne des Erfinders sein oder? Ich selbst habe dann mit lvl 23 aufgehört weiter zu spielen, weil mir diese Spielmechanik einfach auf den Keks ging. Ich habe aber im Foren von Leuten gelesen, dass sie mit lvl 30+ teilweise schon von einem ordinären Schwein mit 2-3 Schlägen getötet wurden.

    Ein Aspekt, den ich in meinem Post weiter oben noch vergessen habe:

    Ein weiterer Kritikpunkt an Oblivion ist in jedem Falle die absolut plumpe Art und Weise, mit der man die Spielwelt begrenzt hat. Man läuft auf das Ende der Karte zu und hängt auf einmal an einer unsichtbaren Wand fest und es erscheint eine Meldung a la „Ihr könnt diesen Bereich nicht betreten“. Ich kenne glaube ich kein Spiel, in dem das ähnlich mies gelöst wurde.

    Aufgrund der ganzen Kritikpunkte kann ich mich „mal wieder“ Marcs Meinung nicht anschließen. In meinen Augen ist Ultima 9 deutlich besser als Oblivion, da es ein gut durchdachtes Gegnersystem hat, ohne Skalierung, aber fast immer angemessen schwer. Die Spielwelt ist wesentlich überzeugender, abwechslungsreicher, realistischer und v.A. mit mehr Liebe zum Detail designt. Natürlich hatte auch Ultima 9 so seine Bugs, aber nicht in der Form, wie es bei Oblivion der Fall ist. Bei U 9 greift aufgrund der viel größeren und besser designten Welt auch der Entdeckerdrang viel stärker.

  4. Avatar von Marc
    Marc

    Auch wenn ich Gothic 2 und Ultima 9 wirklich äußerst genial fand: Bei Ultima 9 war das Kampfsystem wirklich mies, weil die Gegner wirklich dumm und zudem völlig schlecht ausbalanciert waren. Aber das war wie bei Oblivion auch nicht der Hauptspielinhalt.

    Gothic 2 war auch witzig: Am Anfang starb man alle paar Meter und die Drachen am Schluss fielen nach 3 Hieben um. Aber Gothic2 hatte dafür ganz andere Qualitäten und nicht das schwache Kampfsystem.

    Und ich hatte bei Oblivion auf der 360 keinen einzigen Bug. Wirklich keinen einzigen. Einmal ist das Spiel gecrashed aus heiterem Himmel aber das war auch alles. Ich konnte alle Quests beenden und musst nicht einmal neu laden. Vielleicht liegt es daran, dass ich erst nach dem letzten Patch angefangen habe zu spielen.

    Zum Schwierigkeitsgrad kann ich nur sagen, dass ich gleich zu Anfang den Regler etwas nach Links geschoben habe und dann immer spannende Kämpfe hatte bei denen ich auch mal gestorben bin. Vielleicht liegt das auch am Patch oder an der 360 Version.

    Aber für mich geht es auch gar nicht um diese Dinge. Oblivion ist eine Reise. Eine Entdeckungsreise durch eine glaubhafte Welt mit glaubhaften Charakteren. Viele Geheimnisse eröffnen sich dem Spieler erst, wenn er sich einfach fallen lässt und hier und da mal mit Personen redet und sich treiben lässt. Deswegen würde ich mich jetzt auch nicht an Details am Levelsystem aufhängen.

    Und nicht dass ich missverstanden werden: Gothic 2 (2002) und Ultima 9 (2000) waren zu ihren Zeiten meine absoluten Lieblingsspiele. Aber 2007 war auf jeden Fall Oblivion.

  5. Avatar von st
    st

    Naja das Levelsystem ist in einem RPG schon ziemlich wichtig, nicht? Ich fand solche „Free-Roaming“ und „Open-Ended“ Games eigentlich nie toll, wenn man mir zuviel Freiheiten lässt, wird es mir schnell langweilig… Keine Ahnung wie sich Oblivion spielt, aber das Kampfsystem sieht ja mal echt scheisse aus… Klar, Grafik sieht spitze aus, nichts zu klagen (ausser dass es für MICH ein bisschen unpersönlich wirkt… aber ich habe auch spezielle Bedürfnisse) und einige Sachen haben mich ziemlich beeindruckt (der Bär der runtergerollt ist nachdem er getötet wurde war nett, das Voice-Over eher nicht) aber das Kämpfen… um es politisch unkorrekt auszudrücken, „Da könnt isch kotzen!“… Tschuldigung, musste sein… Anfangs hab ich mir gedacht „k, du hast das Spiel weder gespielt noch Videos davon gesehen, drum sagst du mal lieber nichts“… aber das ist ja echt ein Witz… der Hebt ja sein Schwert wie ne Gabel… sorry aber das ist echt nichts für mich, gerade in einem Rollenspiel sollte das visuelle im Einklang sein…

  6. Avatar von Marc
    Marc

    Das meine ich mit schlecht reden. Bei den Animationen und wie die Kämpfe an sich ablaufen kann man wohl kaum davon sprechen, dass da irgendwas schlecht ist. Ich würde es gerade im grafischen Bereich als Genrereferenz einordnen.

  7. Avatar von st
    st

    Junge, jeder der sich EIN BISSCHEN mit Waffen (nicht Schusswaffen, dort bist du ja der Profi, lol) auskennt weiss, dass NIEMAND ein Schwert so hebt ;) (Wer über Hände verfügt weiss auch dass eine Hand nicht so aussieht aber egal…). Von einem RPG erwarte ich da schon mehr… Ich gebe zu (hab ich auch schon vorher gesagt) dass mir die Grafik und auch alles andere gefällt, ich finde nun mal das Setting, welches so ziemlich an das europäische Mittelalter angelehnt ist, nicht ansprechend, das ist meine Meinung, wer eine andere Meinung hat, dem wird es wohl gefallen, und das ist auch gut so… aber ja, die Schwertanimation ist wohl echt das übelste… jetzt nicht wie der Schwertstreich ausgeführt wird sondern eher (wie oben beschrieben) wie es gehalten wird… es sieht einfach falsch aus und ich muss es wissen, ich befasse mich ja auch mit Kampsport und komme öfters mit Waffen in Kontakt und ich habe noch nie jemanden eine Waffe so halten gesehen…

  8. Avatar von Darkfox
    Darkfox

    Also das die Kämpfe schlecht sind kann man wirklich nicht sagen und das obwohl ich normal beim Kampfsystem sehr kritisch bin.

    Ich persönlich finde das Kampfsystem aus Dark Messiha of Might and Magic besser weil es einfach intensiver ist und die Umwelt stark miteinbezieht aber das ist wahrscheinlich mit der freiläufigkeit von Oblivion (noch!) nicht kombinierbar.

    Was zu Oblivion und zu 1st/3rd Person RPGS überhaupt noch zu sagen ist das ein guter Multiplayermodus fehlt – man stelle sich vor wie genial es wäre diese unglaubliche Welt mit guten Kumpels zu erforschen…

  9. Avatar von st
    st

    …Nochmal zum aufschreiben: Ich finde nicht das Kampfsystem an sich schlecht sondern wie der Typ das Schwert hebt oO Junge junge…

  10. Avatar von Marc
    Marc

    Bei Oblivion hält der Spieler, der übrigens komplett vom Äußerlichen her anpassbar ist, jede der Waffentypen anders. Weiterhin sieht jede Waffe absolut unterschiedlich aus und hat nicht nur eine Textur oder so. Ich würde mich dazu hinreisen lassen, dass gerade die Animationen sämtlicher Waffen und wie sie gehalten werden State-of-the-Art sind. Selbst wenn man schleicht zieht er die Klinge gaaanz vorsicht aus der Scheide und hält die Waffe etwas angewinkelt. Dazu gibt es noch unterschiedliche Animationen für die FirstPerson und ThirdPerson-Perspektive.

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