Schon vor knapp zwei Jahren habe ich die HDPVR der Firma Hauppauge vorgestellt. Damit kann man über das Component-Kabel das Bild der PlayStation 3 oder Xbox360 in 720p aufnehmen. Nun gibt es die brandneue HDPVR2 Gaming Edition. Der Zusatz bedeutet, dass die Kabel für die Aufnahme von HD-Konsolen direkt mitgeliefert werden. Die neuste Generation meiner Lieblingscapturing Hardware ist nicht nur kleiner, schicker und kann endlich nicht nur über HDMI das Bild und Ton aufnehmen sondern das Bild direkt ohne Verzögerung durchschleifen. Und das alles in 1080p.
Einfache Verkabelung
Die HDPVR2 Gaming Edition ist schnell angeschlossen, denn alle Kabel für den Anschluss an eine PlayStation 3 oder Xbox360 sind gleich mit dabei. Lobenswert ist das zweite HDMI-Kabel und das extralange USB-Kabel, damit der PC für die Aufnahme nicht direkt neben dem HD Recorder stehen muss. Durch die Verwendung der HDMI-Schnittstelle gestaltet sich die Verkabelung deutlich einfacher als bei den fünf-adrigen Component-Kabeln, die für die HDPVR1 nötig gewesen sind. Das gilt aber nur für Besitzer der Xbox360 denn das Signal der PlayStation wird über HDMI generell verschlüsselt übertragen. Deswegen muss die die PS3 über das mitgelieferte Component-Kabel verbunden werden. Eine Grafik veranschaulicht die nötigen Schritte visuell. Dank HDMI wird nun auch direkt Audio in einem Kabel übertragen. Wahlweise sogar in 5.1 Surroundsound.
Die ersten Schritte
Nachdem die HDPVR an den Strom angeschlossen worden ist, wird sie wie wild blau blinken. Das ist auch normal denn sie muss zuerst über den Windows Treiber initialisiert werden. Dazu führt man die setup.exe auf der mitgelieferten DVD aus und schon werden alle relevanten Treiber und Programmier installiert. Danach dient das Licht als Statusanzeige: Wenn es blau leuchtet, nimmt die HDPVR 2 auf. Dazu zählt auch die einfache Schnittsoftware ArcSoft Showbiz, die es ermöglicht über das Capture Modul die Videos zu schneiden und auch auf YouTube hochzuladen. Die meisten Leute werden ohnehin nur die als H.264 komprimierten MP4-Dateien in Schnittprogramme wie Adobe Premiere oder Sony Vegas importieren. Da die HDPVR2 im Prinzip ein H.264 Encoder ist, benötigt man keinen schnellen Computer. Ein Computer mit SingleCore CPU reicht vollkommen aus weil das Signal nur noch abgespeichert werden muss.
Neue Features
Nicht nur der kleinere Formfaktor ist bemerkenswert sondern auch der große Aufnahmeknopf auf dem Gerät selber. Damit kann man die Aufnahme alternative stoppen und starten. Der HDMI Pass-Through ist für mich allerdings die wichtigste Neuerung. Wenn man die HDPVR2 nach dem Initialisieren nicht vom Strom trennt, bleibt das verzögerungsfreie Durchschleifen des Signals an die Xbox bestehen. Man benötigt danach dafür keine Verbindung mehr zum PC und man muss an den Geräten selber nichts mehr umstecken, wenn man ohne Aufnahme spielen möchte. Vor allem für Leute, die nur ab und zu etwas aufnehmen wollen, ist das eine saubere und permanente Lösung ohne umstecken. Mein Setup sieht so aus, dass ich das lange USB-Kabel aus meinem TV-Schrank kommen lasse und bei Bedarf auch mitten im Spiel nur den Laptop daran anschließen muss, um die Bilddaten aufzunehmen.
Aufnahmequalität
Die MP4 Dateien werden bei der HDPVR2 nun in 1920×1080 bei vollen 30 Bildern pro Sekunde abgelegt. Die PlayStation 3 ist durch die HDMI Verschlüsselung auf Component-Kabel limitiert. Seit dem neusten Treiberupdate kann die HDPVR2 nun auch hier FullHD mit vollen Bildern (1080p) über Component verarbeiten. Aufgenommen wird bei 30 Bildern pro Sekunde, durchgeschliffen wird aber mit 60 BpS.
Der wichtigste Aspekt neben der Auflösung ist die Bitrate bei der Aufnahme. Dabei muss man sich zwischen variabler und konstanter Bitrate entschieden. Letzteres ist immer die bessere Alternative, wenn man ein optimales Ergebnis haben möchte. Die Standardeinstellung der Aufnahmesoftware ist 4 Mbit/s aber ich nehme nehme immer mit dem Maximum von 14 Mbit/s auf. Das sorgt bei 1 Min = 100 MB für größere Dateien aber das ist es in jedem Fall wert. Bei einer geringen Bitrate werden weniger Details bei den Unterschieden zwischen den sogenannten Keyframes gespeichert. Das führt bei schnellen Bildwechseln mit kleinen Details im Bild schnell zu Kompressionsartefakten. Das folgende Video zeigt eine extreme Anforderung an jeden Videocodec. Die vielen bunten Bilder von Geometry War 2 zeigen selbst bei YouTube erstaunlich wenig Artefakte. Außerdem würde ich niemals so gut spielen können wie in dem Video, wenn der Pass-Through nicht wirklich verzögerungsfrei wäre.
Aufnahme am Mac
Ich nutze Windows nur noch, wenn es gar nicht mehr anders geht. Um erfreuliche ist die Tatsache, dass es eine sehr gute Aufnahmesoftware für den Mac gibt: HDPVRCapture. Damit ist es nach der Initialisierung am Windows PC möglich, die Aufnahme auf den Mac zu speichern. Ich persönlich finde die Software auch viel einfacher zu handhaben als ihr Windows Pendant weil man weder einen Treiber (Danke Steve) noch ein zusätzliches Programm wie ShowBiz unter Windows benötigt. Man drückt einfach auf Aufnahme, stellt die Bitrate ein und schon nimmt man auf. Da könnte sich die Windows Software gerne dran orientieren denn nicht
Fazit
Mit der HDPVR2 hat Hauppage beweisen, dass man sich Gedanken über die Benutzer gemacht hat. Die Verbesserungen sind alle samt sinnvoll und Xbox360 Besitzer freuen sich über progressives FullHD Filmmaterial. Verzögerungsfreies Pass-Through, der kleine Formfaktor so wie der Aufnahmeknopf am Gerät machen es in jeder Hinsicht zu der besten HDPVR bisher. Der geringe Preis von unter 180 EUR machen die HDPVR2 für jeden interessant, der seine Konsolenspiele unkompliziert aufnehmen möchte. Ab jetzt werden alle Videos hier im Blog eine noch deutlich bessere Qualität aufweisen und ich muss nicht mehr den Stecker bei der Xbox360 umstecken. Danke Hauppauge.
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