Mein letztes Gran Turismo war der vierte Teil auf der PlayStation 2. Das war vor 18 Jahren. Nun habe ich zu meiner Überraschung Gran Turismo 7 auf der PlayStation 5 durchgespielt.
Unerwartete Begeisterung
Für meine PlayStation 5 kaufe ich ausschließlich exklusive Titel wie Horizon 2 oder Ratchet & Clank: Rift Apart. Es fehlte noch das Edelrennspiel Gran Turismo 7, das ich spontan im Sale gekauft habe. Denn kurz davor ist Patch 1.31 mit der Unterstützung für 120 Bilder pro Sekunde erschienen.
„Es gibt viele Titel, die mit „bis zu“ 120 fps laufen, aber was man tatsächlich bekommt, ist eine freigeschaltete Bildrate im 120-Hz-Modus, die oft das Ziel nicht erreicht. Das habe ich auch von Gran Turismo 7 erwartet, aber der Patch ist tatsächlich viel interessanter als das.“
Digital Foundry – Eurogamer
Als Grafikfetischist musste ich mir das einfach live anschauen. Schließlich bin ich leidenschaftlicher Auto-Hasser. Außerdem kann ich mit diesen Rennspiel-Simulatoren wie Gran Turismo oder der „Forza Motorsports“-Reihe wenig anfangen. Normalerweise spiele ich Arcade-Racer wie Ridge Racer 6, Driveclub oder die Burnout Reihe.
Grafikpracht trifft Realismus
Tatsächlich ist die Grafik von GT7 das beste Abbild von Realität, die ich bislang auf als Spiel auf meinem OLED erleben durfte. Rennspiele sahen im Replay immer schon gut aus. Das war auch schon 2005 auf der PlayStation 2 so. Die Zauberer von Polyphony Digital aus Japan erzeugen diesen klaren Realismus, der durch die Surround-Soundkulisse weiter verstärkt wird. Besonders die Sichtweite ist bei GT7 enorm. Kaum poppen grafische Elemente in das Sichtfeld des Spielers. Selbst im Rückspiegel sieht man so was nur sporadisch. Das Spielen wird so endlich mal wieder zu einem audiovisuellen Gesamterlebnis, bei dem Spiel und Grafik den Spieler auf Händen tragen. Selten war ich so froh, das entsprechende Spiele-Equipment zu Hause zu haben. Im Auflösungsmodus und 120 Hz Modus mit eingeschaltetem VRR kommt man laut Digital Foundry auf die vollen 2160p von UHD. Und das kann sich wirklich sehen lassen. Dabei hat das Spiel unglaubliche 35 Strecken und über 400 Autos. Die Stadtstrecke in Tokio hat sogar etwas von Ridge Racer.
Fesselnde Spielmechanik
Gut, es gibt aber auch noch ein Spiel unter der reflektierenden Haube. Und hier muss ich zugeben, dass ich den größten Teil der 20 Stunden der Kampagne mehr oder weniger an einem Wochenende durchgespielt habe. Natürlich ohne Fahrhilfen bis auf die gelben Markierungen am Apex der Kurven. Hier hat es mich dann einfach gepackt. Jede Strecke und jedes Fahrzeug war eine einzigartige Herausforderung. Und ich Unwissender habe damals Driveclub in den Himmel gelobt. Nachdem die Credits über den Bildschirm gelaufen waren, kann ich sagen, dass Gran Turismo das beste Rennspiel ist, was ich bislang spielen durfte. Und zwar nicht nur grafisch, sondern vor allem spielerisch. Nur ohne die Technik wäre das Spiel so nicht möglich gewesen.
Die VR-Herausforderung
Die nächste Stufe ist Gran Turismo 7 in virtueller Realität. Eines Tages muss eine PSVR2 und Lenkrad her. Leider weiß ich seit Driveclub VR, dass ich nur 20 Minuten in VR fahren kann, bevor mir nachhaltig schlecht wird. Und zwar tagelang. Aus diesem Grund muss ich mal schauen, wo ich mir die entsprechende Hardware für ein Wochenende leihen kann.
Lernen und Frustration: Das GT Café und die Menüs
Beim Sammeln von Autos und Strecken in Gran Turismo 7 erweiterte sich mein Wissen über Fahrzeuge. Das GT Café, präsentiert von Luca, vermittelte diese Informationen auf entspannende und persönliche Weise. Allerdings trübten die umständlichen und langsamen Spielmenüs das Spielerlebnis, sodass viele Funktionen, wie das Feintuning vor Rennen, erst zufällig entdeckt wurden.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Glücksspielelemente, bei denen man Lose für Meilensteine erhält. Das Spiel muss dafür online sein, wie auch für viele andere Aspekte. Loose gewähren Credits oder Autos, doch klar definierte Preise wären wünschenswerter und passender für ein solches Spiel. Zu guter Letzt ist die rockige Musik nicht mein Fall. Nur sehr wenige Songs wurden zum Ohrwurm.
Jetzt kommt auch noch ein Film in die Kinos
Unglaublich: Es kommt Ende 2023 ein gleichnamiger Film zum Spiel in die Kinos. Und der basiert auf einer wahren Begebenheit. Regisseur ist Neill Blomkamp von dem fantastischen Film District 9. Und ganz ehrlich? Der Trailer sieht so aus, als ob ich mir den ansehen möchte.
Fazit: Ein Must-Have für PS5-Besitzer
Wer eine PlayStation 5 besitzt, muss Gran Turismo 7 gespielt haben. Selbst wenn man keine Rennspiele oder so wie ich, keine Autos mag. Durch das GT Café wird man an die Hand genommen und kann trotzdem die Aufgaben so lösen, wie man möchte.
Wertung
Gran Turismo 7: Gran Turismo 7 ist nicht nur ein grafisches Meisterwerk, sondern auch spielerisch herausragend. Die Liebe zum Detail und die Vielfalt der Strecken und Fahrzeuge machen es zum besten Rennspiel aller Zeiten. Trotz kleiner Schwächen in den Menüs ist es ein unvergessliches Erlebnis, das jeden PS5-Besitzer begeistern wird. – Marc
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