FIVERR Erfahrungen: Qualität gut, moralisch fragwürdig?


FIVERR Dienstleistungen günstig kaufen

Fiverr ist ein Online-Dienst aus Israel für technische und gestalterische Dienstleistungen. Die selbstständigen Dienstleister bieten ihre klar abgegrenzten Tätigkeiten für durchschnittlich 5 Euro an. Dabei reichen die Leistungen von Programmierung über Grafikanwendungen bis hin zu Motion Design. Deswegen der Name „Fiverr“ (zur Webseite).

Meine Aufgabe: Eine Illustrator-Datei aufräumen

Für die Wertungen von Spielen hier im Blog nutze ich mein eigenes WordPress-Plugin SHORTSCORE. Die Grafiken dafür hatte ich damals in Illustrator zusammengeschustert. Meine Datei gab es leider nie her animiert zu werden, weil ich in dem PNG-Export mit Pixelmator herumgepfuscht hatte. Deswegen war es mein Ziel diese Datei durch einen Profi aufräumen zu lassen. Dabei gehörte es zur Aufgabe bestimmte Bereiche transparent zu lassen, damit die Farbe der Grafik durch den HTML-Container vorgegeben wird. Das ist wichtig für den Dark Mode in WordPress.

Ich habe Jahrelang nichts mehr mit Illustrator gemacht und hatte auch wenig Lust meine Freizeit dafür einzutauschen. Deswegen habe ich diese Aufgabe mit einem Video und Beispieldateien bei FIVERR (zur Webseite) eingereicht. Als Zeitrahmen habe ich eine Woche bis zum nächsten Samstag angegeben. Mein Budget gab ich nach kurzem Zögern $5 an.

So sah mein Request auf FIVERR aus.
So sah mein Request auf FIVERR aus.

Nach wenigen Minuten hatte ich über 20 Angebote

Ich habe mich dann am Ende für eine Frau entschieden, die einen längeren Text geschrieben hat. Auch dieser war generisch wie die anderen geschrieben. Allerdings hat sie ihre Illustrator-Fähigkeiten in den Vordergrund gestellt und beschrieb weniger ihre künstlerische Ausrichtung. Das passte für mich sehr gut zur Aufgabe. Aishahaba war gebucht.

Schon nach 4 Tagen kam die erste Datei

Ich war schon etwas aufgeregt, als an einem Abend plötzlich die erste Lieferung im Posteingang lag. Die Überraschung: die Adobe Illustrator Datei war von Grund auf neu erstellt worden. Alle Formen passten aufeinander und wurden genau nach Vorgabe am Raster ausgerichtet.

Allerdings wurde die Aufgabe mit dem transparenten Hintergrund falsch verstanden. Also habe ich die Datei im Backend von FIVERR kommentiert. Man kann dort Punkte markieren und mit Anweisungen versehen. Zusätzlich habe ich ein kurzes Video hochgeladen, um besser darzustellen, was nachher mit der Grafik am Ende passieren soll. Nach nur 50 Minuten hatte ich eine Benachrichtigung über eine korrigierte Datei im Posteingang. Nun passte alles perfekt.

Links mein Gefrickel, rechts die neu konstruierte und aufgeräumte Grafik.

Trinkgeld und ein schlechtes Gewissen

Nachdem man die letzte Lieferung akzeptiert, kann man den Dienstleister ähnlich wie bei eBay bewerten und sogar ein Trinkgeld geben. Letztendlich habe ich dann insgesamt mit Gebühren freiwillig 17 EUR für die Aufgabe bezahlt. Das empfinde ich immer noch als sehr wenig. Es müssen auch auf der anderen Seite der Welt Gebühren für FIVERR bezahlten werden. Zudem musste die Aufgabe erst verstanden und dann noch nachgearbeitet werden. Kommunikation ist wie immer ein wichtiger Teil bei der Zusammenarbeit.

Irgendwie habe ich trotzdem nach wie vor ein schlechtes Gewissen. Wie sind die Arbeitsbedingungen für die Dienstleister? Wie schafft man es so hohe Qualität für nur $5 anzubieten? Darf man den Dienst als denkender Mensch überhaupt nutzen? Oder kauft man sich mit einem großzügigen Trinkgeld von solchen unbequemen Fragen frei?

Saubere Arbeit: Das exportierte CSS-Sprite funktionierte schon beim ersten Ausprobieren.

Ich würde FIVERR wieder nutzen

Für klar abgegrenzte Aufgaben, die man mit Computern lösen kann, ist FIVERR (zur Webseite) die ideale Plattform. Die Qualität war überraschend gut und die Abwicklung hat sehr gut funktioniert.


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Kommentare

10 Antworten zu „FIVERR Erfahrungen: Qualität gut, moralisch fragwürdig?“

  1. Avatar von Selina
    Selina

    Ich habe von FIVERR zum ersten mal gehört, als ich mich letzten Sommer bei UDEMY in einen Kurs eingetragen habe zum Thema Amazon-Kindle Business.

    Der Dozent war ganz begeistert von den diversen Diensten wie z.b. FIVERR und noch einigen anderen dieser Art.
    Übersetzungen in andere Sprachen? Eine Korrektur deiner Texte? Die Gestaltung des Covers? Oder liegt dir schreiben eigentlich nicht so wirklich und du suchst einen passenden Ghostwriter? E-Books zu Themen, von denen du überhaupt keine Ahnung hast? Alles kein Problem und lässt sich wunderbar outsourcen. Und das ganze für ein Apfel und ein Ei.

    Er war wirklich hin und weg von all den tollen Möglichkeiten, und erwähnte immer wieder wieviel tausende Euro er nun bereits mit verschiedenen Zweigen verdienen würde bei geringster Investition von vielleicht 100 Euro im Monat.
    Er kam sich sehr intelligent und verdammt reich vor. In meinen Augen eher ein ganz armes Würstchen mit massiver Angst vor Mangelzuständen im Leben…

    Ich persönlich nutze solche Dienste nicht.

    LG

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Das der Dienst moralisch bedenklich ist, schrieb ich ja. Den Bogen zum „armen Würstchen“ musst aber mal erklären. Letztendlich ist das hier so ähnlich, als wenn man bei AliExpress Waren günstig einkauft, hier lagert und dann teuer verkauft.

  2. Avatar von aenki
    aenki

    Hi Marc,
    ein interessanter Artikel und eine gute Frage, ob man den Dienst mit gutem Gewissen nutzen kann.

    Ein Umdenken oder erstmal Nachdenken, was moralisch tragbar ist, integriert sich in unserer Gesellschaft zum Glück immer mehr und beginnt auch bei solchen Diensten.
    Aber würde ich den Dienst trotz schlechtem Gewissen nutzen, wenn ich ihn echt dringend benötige, weil ich richtig Zeitdruck hab? Vermutlich schon… Was sagt das aus?
    Ich kann Deinen Zwiespalt an dieser Stelle daher sehr gut verstehen und finde den Artikel daher toll.
    LG!

  3. Avatar von Meike
    Meike

    Hallo Marc, ich habe Fiverr als Privatperson kürzlich genutzt, weil ich schwarz/weiß Illustrationen für ein Kinderbuch erstellen lassen wollte. Ist einfach ein Hobby von mir. Ich habe einige Illustratoren durchgeklickt, bis ich eine gefunden habe, deren Stil mir gefallen hat. Ich habe für fünf handgezeichnete s/w Illustrationen, die jeweils eine Figur (ohne Hintergrund) zeigen, 167 Euro bezahlt. Ich finde den Preis angemessen. Nur bei einer Figur habe ich um kleine Nachbesserungen gebeten. Der Kontakt zu der Künstlerin war sehr freundlich und ich war überrascht, wie professionell und schnell sie meine Wünsche umgesetzt hat. Ich war als Laie sehr verwundert, als ich am Ende aufgefordert wurde, Trinkgeld zu geben. Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht ganz. Ich habe gemeint, dass das Geld, das ich für einen Auftrag bezahle, sowieso schon die Gebühren für die Nutzung der Plattform enthält und ansonsten direkt an die Künstlerin geht. Ist das nicht so? Wenn ich Deinen Text und die Kommentare oben lese, meine ich, dass es an jedem selbst liegt, ob er/sie ausbeuterische Strukturen festigen will oder nicht. Es zwingt einen ja niemand, das billigste Angebot zu nehmen, auch wenn das in unserer Geiz-Gesellschaft manchen Leuten naheliegend erscheint. Ich kann Fiverr jedenfalls weiterempfehlen, weil man mit Künstlern international in Kontakt kommt. Vor allem, wenn man im Freundes- oder Bekanntenkreis auf keine Kontakte vor Ort zurückgreifen kann. „Meine“ Künstlerin ist aus den Niederlanden.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Trinkgeld gebe ich immer dann, wenn ich sehr zufrieden bin. Egal ob DHL, Pizzabote oder eben Fiverr. Das muss jeder selber wissen.

    2. Avatar von Romana
      Romana

      In vielen Bereichen ist Trinkgeld geben üblich, z.B. bei einem Restaurantbesuch. Doch wer gibt mal einem Postboten ein Trinkgeld? Nagut, ich habe ihn gefragt, und ihm z.B. eine Flasche Wein gegeben.

      Im Grunde sollte es für alle Bereichen in denen gute Arbeit geleistet wird, die Möglichkeit geben, Trinkgeld zu geben bzw. zu erhalten. Das kann auch eine tolle Motivation sein, immer das Beste geben zu wollen.

      Teils passiert es auch, dass man bei einem Auftrag die eine oder andere (kleine) Ergänzung wünscht und das sollte auch honoriert werden.

      Was mir an dem Trinkgeld geben auf Fiverr jedoch ärgert, ist, dass Fiverr davon auch einen Teil erhält / einbehält.

  4. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Ich sehe da jetzt moralisch nicht per se ein Problem. Die Lebenserhaltungskosten sind eben sehr unterschiedlich und ein unangemessener niedriger Lohn in Deutschland, kann ein sehr hoher Lohn in Indien sein.

    Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass eben nur bestimmte Dinge gut auf Fiverr funktionieren. Arbeiten die man sehr klar beschreiben kann und die nicht zu schwer sind. Sowas wie das Beispiel ist natürlich perfekt. Ich habe mir auch schon kompliziertere Sachen wie zum Beispiel ein 1 Minute langes animiertes Werbevideo machen lassen, dass hat dann aber auch 600€ gekostet (inklusive Voiceover und allem). Da komme ich mir dann auch nicht als Ausbeuter vor, ich glaube nicht, dass die da mehr als 10h-20h reininvestiert haben. Trotzdem immer noch günstiger als wenn ich das hier in Deutschland hätte machen lassen.

    Ich mache mir auch wenig Sorgen, dass meine Arbeit als selbstständiger Softwareentwickler jetzt durch indische Softwareentwickler ersetzt wird. Dafür gibt es dann doch immer noch einen Bildungsunterschied, den man durchaus merkt. Und einen kulturellen Unterschied. Die wenigsten Inder sprechen Deutsch oder verstehen europäische kulturellen Feinheiten und bei komplizierteren Sachen ist es eben sehr wichtig, dass der Programmierer auch versteht was er da macht und warum.

    Aber wenn ich einen Teil meiner weniger komplizierten und vor allen Dingen klar abgegrenzten Arbeit outsourcen kann, gut für meinen Kunden den ich einen besseren Preis anbieten kann, gut für mich da ich weniger stumpfsinnige Arbeit machen muss und gut für den Freelancer im Ausland, der für seine regionalen Verhältnisse einen guten Lohn bekommt.

    1. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      Man kann natürlich durchaus gesselschaftlich zu Recht die absurdität unseres globalen kapitalistischen Wirtschaftssystems in Frage stellen, bei dem jemand in Afrika einen Bruchteil von dem was ein Europäer verdient bekommt.

      Aber das zieht sich ja durch alle Lebensbereiche. Egal ob es um Kleidung geht oder darum, dass ein Top-Manager das 1000-Fache eines einfachen Angestellten bezahlt bekommt. Von der Vermögensverteilung mal gar nicht zu Reden.

      Aber auf der individuellen Ebene, kann ich da kein moralisches Problem sehen.

  5. Avatar von Romana
    Romana

    Über Fiverr schrieb mal jemand, dass die Plattform einerseits für Arbeiten ab 5 USD sehr preiswert sei, doch dass andererseits vier von fünf Arbeiten nicht zu gebrauchen seien. Er empfahl abzuwägen, was einem die eigene Lebenszeit wert ist.

    Zu dem Zeitpunkt schienen meine Erfahrungen, auch wenn ich nicht nachgerechnet hatte, ähnlich zu sein. Heute recherchiere ich im Vorfeld mehr und vielleicht auch besser. Doch Probleme habe ich immer noch.

    Besonders ärgerlich fand und finde ich, dass Verkäufer:innen sich um Urheberrechtsverletzungen oft nicht scheren.

    Schicke ich Beispiele, wonach auch auf Fiverr gefragt wird, wie etwas aussehen könnte / sollte, werden diese Grafiken teils (schlecht) ausgeschnitten, kopiert und einfach nur abgeändert, z.B. in Größe, Farbe…

    Beispielsweise hatte ich einer Designerin für einen Crowd Banner einige Beispiele (Fotos / Vektoren) geschickt, was mir gefiel.

    Da ich mit der getätigten Arbeit aufgrund der unterschiedlichen, nicht zusammenpassenden Stile sehr unzufrieden war, wollte ich den Auftrag abbrechen. Doch sie bettelte regelrecht, alles ausbessern zu dürfen. Ich bedaure für sie und mich, den Auftrag nicht gleich abgebrochen zu haben.

    Ich selbst hatte ihr Bilder von u.a. Freepic als Beispiele geschickt, die sie einfach kopiert hatte.

    Es kam zu einem Hin und Her. Sie konnte und wollte nicht einsehen, dass sie es sich hierbei um eine Urheberrechtsverletzung handelt. Allein dass sie die Größe der Figuren geändert hatte, machte diese aus ihrer Sicht zu ihrem Werk. Und das Problem hatte ich bislang bei allen Designer:innen, die sich die Werke anderer zunutze machten.

    Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass Freepic eine Abzocker-Plattform ist. Sie wirbt zwar mit kostenlosen Bildern, doch gleich wie auf Pixelio.de muss man Quellenangaben direkt am Foto machen, sonst kann man abgemahnt werden. Dies scheint auch das Geschäftsmodell der Plattform Freepic zu sein: , Nun, das hatte ich im Vorfeld nicht recherchiert und die ihr geschickten Grafiken sollten a auch nur als Beispiel dienen und nicht nur kopiert werden.

    Daraufhin habe ich ein Dokument formuliert, u.a. mit
    Fiverr-Name
    Adresse (optional bei Fiverr hinterlegt)
    Auftragsnummer
    Datum
    Bestätigung
    O alle Grafiken selbst erstellt
    O Grafiken von anderen Designer:innen (Name) und Plattform (Name) mit Link, Nutzungserlaubnis muss nachvollziehbar sein, z.B. Weltkarte von einem Künstler auf pixabay.de
    Unterschrift

    Obzwar Designer:innen mir gegenüber stets behaupten die Designs zu 100 % selbst zu erstellen, selbst dann noch belege ich ihnen Gegenteiliges, wehren sich bislang alle gegen das Ausfüllen dieses Dokumentes, welches meines Erachtens standardmäßig von Fiverr bereitgestellt werden sollte.

    Mir geht es nur darum, sicherzustellen, dass im Fall einer Abmahnung, ich schlimmstenfalls nur das Design / Foto entfernen muss und nicht auch noch haftbar gemacht werden kann: „…5. Der Webdesigner hatte zugesichert, alle nötigen Rechte am Foto zu besitzen. Muss ich trotzdem zahlen?
    Ja. Auch wenn es praxisfremd klingt: Nach der Rechtsprechung dürfen sich Websitebetreiber nicht auf Zusicherungen ihrer Webdesign-Agentur verlassen, wonach ausreichende Nutzungsrechte für das jeweilige Foto eingeholt wurden. Ein Websitebetreiber muss vielmehr die von seinem Webdesigner behauptete Rechtekette zurückverfolgen und durch Vorlage von Unterlagen beweisen können. Sonst muss er sich im Streitfall vorwerfen lassen, fahrlässig gehandelt zu haben (OLG München, Beschluss vom 15.01.2015, Az. 29 W 2554/14)….“

    Dh. man kann auf Fiverr zwar kostengünstig Arbeiten einkaufen, was für insbesondere Startups oder Privatpersonen eine Möglichkeit sein kann überhaupt etwas machen zu können, doch das kann ein leider auch sehr teures Nachspiel haben, z.B. wenn es zu Abmahnungen kommt oder wenn man feststellt, dass die erstellte Software „Müll“ ist, der Auftrag bei Fiverr als abgeschlossen gilt. Das hatte mich früher mehrfach so einige Hunderter bis Tausender gekostet.

    Zu den Kosten und zur Ausbeutung von Menschen: auch hierzulande arbeiten einige für Referenzen kostengünstig oder gar kostenlos, doch nach und nach mit den positiven Bewertungen steigen auch die Preise. Überall.

    Teils bin ich dann gespalten, wenn manche Designer:innen Preise für eine Arbeit von ein paar Stunden verlangen, die mehreren Monatsgehältern entspricht, die jedoch für mein Land immer noch preiswert sind.

    Ich für meinen Teil, mache mittlerweile fast immer Preisanfragen und lasse mir individuelle Angebote erstellen. Die Verkäufer:innen sollen ihre Preise frei selbst bestimmen. Es passt dann für mich oder manchmal auch nicht.

    Und mit Menschen die tatsächlich gute Arbeit leiste, arbeite ich natürlich gerne zusammen und buche sie immer wieder mal, auch bei steigenden Preisen.

    Allerdings frage ich mich, ob Fiverr selbst auch was beiträgt? Beispielsweise habe ich eine Designerin mit kaum Aufträgen mehrfach beauftragt und stets sehr positiv bewertet. Innert kürzester Zeit hatte sie bei einem Gig dann ein paar hundert positive Bewertungen. Das freute mich für sie. Doch seit Monaten hat sich an der Zahl der Bewertungen nichts mehr geändert, so als ob sie keine Aufträge mehr bekäme. Das finde ich komisch.

    Recherchiere ich nach einer Dienstleistung, werden teils trotz mit identischer Suche, manchmal Namen bestimmter Verkäufer:innen angezeigt und manchmal nicht. Ich suchte mal nach einem bestimmten Softwareentwickler, doch er ist in der regulären Suche nicht mehr für mich zu finden. Glücklicherweise fiel mir dann ein, dass ich mit ihm schon mal geschrieben hatte, und so konnte ich ihn dann über das Nachrichtensystem erreichen.

    Ich weiß es nicht, doch es scheint, dass Fiverr auch anhand von Algorithmen Verkäufer:innen anzeigt bzw. nicht anzeigt, obwohl sie den gewünschten Suchkriterien entsprechen. Weshalb mag dem so sein?

    Ich für meinen Teil bin über Plattformen wie Fiverr sehr froh, nicht nur für die Möglichkeit, Arbeiten günstiger für mich erledigt zu bekommen. Was wäre, gäbe es Fiverr und Co. nicht? Hätten dann die Verkäufer:innen in deren Heimatland nicht noch (viel) weniger die Möglichkeit Geld zu verdienen?

    Preisunterschiede gibt es überall. Als ich mal eine Preisanfrage für einen Druckauftrag auf europadruck.com stellte, waren die Preisangebote bis um das 40fache!!! in der Höhe unterschiedlich. Nach dem Erhalt diverser Proben, stellte ich fest, dass der zweitgünstigste Anbieter und der teuerste Anbieter qualitativ gleich auf waren. Ich hatte bewusst erst nur die Proben und nicht gleich auch die Preise dazu angesehen. :-)

    Als ich mal einen nebenberuflichen Designer hierzulande bezüglich seiner unverschämt hohen Preise befragte, argumentierte er, auch in der Zeit Geld zu brauchen, in der er keine Aufträge habe. Das ist auch eine Logik. Wäre es da nicht viel sinnvoller, für eine kontinuierliche Auftragslage zu sorgen?

    Es kommt meines Erachtens drauf an, wie wir mit Fiverr und Co. umgehen. Wir können andere Menschen ausbeuten, doch wir müssen es nicht und sollen es natürlich auch nicht.!!!!!!!

    Zwischen landesüblichen Preisen und Preisen in Schwellen- oder Entwicklungsländern liegt meist eine sehr weite Spanne. Und da kann man gut dazwischen etwas entlohnen, das beiden Seiten hilft, und gerecht ist:

  6. Avatar von Romana
    Romana

    Richtigstellung bzw. Korrektur: die tausende Leergeld bzw. Lehrgeld für Softwareentwicklung zahlte ich nicht auf Fiverr sondern auf Elance, eine Plattform die es heute nicht mehr gibt.

    Dort wurden beispielsweise häufiger Referenzen angegeben, die überhaupt nicht von den Verkäufer:innen erstellt worden waren. Teils standen in der Fußzeile andere Namen von Internetunternehmen, die das Design bzw. die Plattform entwickelt hatten. Deshalb hatte ich ein paar Mal, bei für mich größeren Aufträgen, bei den angegebenen Referenzadressen angerufen. Einer sagte mir mal, sie hätten von der Softwarefirma zwar ein Angebot erhalten, doch diese hätten nie für sie gearbeitet. Alle anderen sagten, die genannte Internetfirma würden sie überhaupt nicht kennen.

    So „billig“ Fiverr und Co. sein kann, doch hier ist auch viel Betrug möglich, was es nicht zwingend auch zu einem preiswerten Anbieter macht.

    Wer eine rechtliche Handhabe braucht, sollte meines Erachtens lieber auf Dienstleister:innen mit Sitz im jeweiligen Heimatland zurückgreifen.

    Wünschenswert fände ich, könnte man hier Kommentare editieren. :-)

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