Das Prinzip ist uralt: Durch eine Pappbrille mit zwei unterschiedlich gefärbten Folien werden die Blickwinkel von einem 3D-Objekt getrennt an die Augen weitergegeben, wodurch im Kopf ein echtes 3D-Bild entsteht. Dieses Verfahren wird auch als Anaglyph-Verfahren bezeichnet.
In den letzten Jahren haben Computerspiele zunehmend auf die dreidimensionale Darstellung ihrer Inhalte umgestellt. Allerdings sind diese Darstellungen meist auf flache Monitore beschränkt. Doch Besitzer einer NVidia-Karte der GeForce-Reihe können sich über einen Stereo-Treiber-AddOn freuen, der es ermöglicht, Direct3D- oder OpenGL-Spiele (zu denen praktisch alle gehören) in echtem 3D zu erleben.
Nicht alle Spiele sind kompatibel
Nicht alle Spiele eignen sich für dieses Verfahren. Wenn beispielsweise Büsche oder der Himmel keine echte z-Achse besitzen und aus Gründen der Ressourceneffizienz mit Tricks ins Spiel integriert wurden, kann das Ergebnis seltsam aussehen: Der Busch oder der Himmel wirken durch den 3D-Effekt direkt vor den Augen, während der Rest der Landschaft normal erscheint. Dies kann bei längeren Spielsitzungen zu Augenbeschwerden führen.
Besonders beeindruckend funktioniert dieses Verfahren jedoch bei Spielen wie Black & White, Need 4 Speed – High Stakes und Quake 3 Arena. Es ist zu bedenken, dass für die Darstellung zwei Perspektiven berechnet werden müssen – eine für jedes Auge. Dies hat zur Folge, dass die Leistungsfähigkeit des Systems stark beeinträchtigt wird. Daher empfiehlt es sich vielleicht, den Treiber nicht gleich mit Spielen wie Half-Life 2 oder Doom 3 zu testen.
Shortcuts
Einige hilfreiche Tastenkombinationen sind Strg+F3 und Strg+F4, mit denen die Intensität des 3D-Effekts justiert werden kann. ALT+F1 speichert einen Screenshot in C:NVSTEREO.IMG ab. Mithilfe von Strg+F5, F6, F7 usw. kann die Z-Achse verschoben werden, um beispielsweise in Spielen wie Quake 3 die Waffe oder in Need 4 Speed das Auto plastisch im Raum hervorragen zu lassen.
Shutterbrille: Revelator 3D
Das einzige Problem bei diesem Verfahren besteht darin, dass die originalen Farben aufgrund der Trennung der Kanäle durch die beiden Farben der Brille verloren gehen. Im Bereich der PC-Spiele gab es schon vor langer Zeit die Elsa Revelator, eine 3D-Shutterbrille, die abwechselnd das linke oder rechte Auge mit einem LCD-Display abdeckte, um die beiden Blickwinkel zu trennen und mit dem Monitor zu synchronisieren. Der Treiber bietet dafür eine spezielle Option, die jedoch nicht mit modernen LCD-Monitoren kompatibel ist. Dennoch ist der 3D-Effekt noch beeindruckender als bei Anaglyph-Brillen. Ich erinnere mich daran, dass ich mir damals während meiner Abiturzeit die Revelator gekauft habe. Bis heute verstehe ich nicht, warum diese Technologie nicht mehr Aufmerksamkeit erregt hat.
Übrigens hat die Demo-Gruppe farb-rausch.com in nur 48 KByte eine beeindruckende Anaglyph-Demo namens ›dopplerdefekt‹ verpackt, die auch ohne 3D-Brille faszinierend ist. Die Brille selbst ist übrigens gar nicht so teuer.
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