Meine PlayStation VR hatte ich vor einem halben Jahr vorbestellt, als die Virtual Reality Version von meinem Lieblingsrennspiel DRIVECLUB angekündigt wurde. Dazu passend wurde dann für die perfekte Immersion dann noch das Logitech G29 Lenkrad angeschafft.
Die größte Vorfreude seit dem PlayStation 1 Launch
Am 13.10.16 kam dann die schön verpackte PlayStation VR bei mir zu Hause an. Schnell meinen Driveclub erprobten Freunden Kai und John bescheid gesagt und alles aufgebaut und eingeschaltet:
Ist Driveclub VR ein Patch oder DLC?
Nein, Driveclub VR kostet 40 EUR und ist ein eigenständiger Titel. Es wird kein Spielfortschritt importiert. Nicht mal der Club wird übernommen. Man fährt mit bekannten Autos über die selben linearen Strecken. Der Anspruch des Spiels ist nach ein paar Übungsrunden recht hoch.
Driveclub ist kein Mario Kart oder Funracer. Es ist auch keine Simulation, bei der man sein Auto tunen kann, um es einfacher zu haben. Es ist ein anspruchsvolles Rennspiel, bei dem es darum geht Durchhaltevermögen zu zeigen.
Wie fühlt es sich an?
Weder durch Videos noch durch Erzählungen kann man jemandem erklären, wie sich das VR-Erlebnis anfühlt. Ich probiere es trotzdem mal:
Sobald im Auto auf der virtuellen Rennstrecke mit der PS VR Brille sitzt, hat man durch den 3D-Effekt das Gefühl, dass man wirklich in einem engen Auto auf einer Rennstrecke sitzt. Das Gefühl von Präsenz und Raum ist voll da.
Dazu kommt aber noch, dass man sich im Auto umgucken kann. Ja, man sogar „aussteigen“ in dem man vom Stuhl aufsteht und neben dem Auto steht. Man kann sich die Armaturen näher ansehen oder oben aus dem Schiebedach gucken. Oder man schaut sich um und blickt hinter die Rücksitze oder in die Rückspiegel.
Dieses Gefühl ist neu und hat es so noch nicht gegeben und ist nicht mit einem 3D TV oder 3D Brillen vergleichbar.
Wird mir dabei schlecht?
Es hängt davon ab. Driveclub VR fühlt sich mindestens im ersten Moment eigenartig an. Sobald sich das Auto bewegt und man die erste Kurve nimmt, setzt ein komisches Gefühl ein.
Obwohl wir das virtuelle Lenkrad mit hin und herschieben und den Möglichkeiten im Spiel perfekt auf das echte Lenkrad kalibriert haben, fühlt es sich falsch an.
Dabei reagieren manche Personen nach 10 Sekunden nach dem Gas geben mit einem Gefühl von Übelkeit. Anderen Personen macht es rein gar nichts aus. Ich persönlich kann das Spiel 10 Minuten lang spielen. Danach brauche ich eine Pause. Besonders nach Rennstrecken mit vielen Hügeln oder wenn ich das gewählte Auto noch nicht gut kenne und es durch mein Unvermögen aus den Kurven fliegt. Da wird mir schon etwas übel.
Es hat weder etwas damit zu tun, ob die Personen oft oder wenig Autofahren oder generell ein Problem mit Schwindel in Virtueller Realität haben. Meine Theorie ist, dass man das Spiel einfach spielen muss. Wenn man sich nicht drauf einlässt und das Erlebnis nicht als real wahrnehmen will, dann wird es nicht besser.
TL;DR Es ist individuell unterschiedlich.
Wie ist die Grafik?
Die PlayStation VR muss statt den ursprünglichen 30 Bildern pro Sekunde nun zwei Mal für jedes Auge 60 Bilder pro Sekunde berechnen. Dabei hilft die relativ schlechte Auflösung von PlayStation VR auch nicht gerade. Das Spiel ist somit von allen mir bekannten VR Spielen auf der PlayStation VR das Spiel mit der objektiv schlechtesten Grafik.
Gleichzeitig ist es aber auch das meiner Ansicht nach beste Erlebnis, dass man mit PlayStation VR zusammen mit einem Lenkrad haben kann. Nach ein paar Minuten ist es mir egal, ob das soeben überholte Auto, aus 300 Pixeln oder 3000 Pixeln besteht. Ich kann während der Fahrt in den Fussraum schauen oder dem Fahrer neben mir ins Auto. Oder rechts auf einen Monitor im Wagen, der wahlweise die Karte oder die Ziele für dieses Rennstrecke anzeigt.
Im Auto ist die Beleuchtung durch die Sonne wirklich gut und sehr dynamisch umgesetzt. Das Beleuchtungsmodell auf der Rennstrecke selber ist allerdings nicht besonders aufregend. Dafür ist sogar das Bild im Rückspiegel ist in 3D umgesetzt. Und die Automodelle selber sind sehr detailliert umgesetzt.
Autos in der Ferne sehen genau so pixelig aus wie ein See oder Bäume. Je näher man einem Objekt im Spiel kommt, desto besser sieht es auch aus. Man darf keine polierte Grafik wie in dem grafisch imposanten Driveclub ohne VR erwarten.
Lohnt sich dafür PS VR?
Obwohl ich zu den Leuten gehöre, denen leicht übel davon wird, ist es trotzdem eine der besten Erfahrungen mit Videospielen in meinem Leben und auch mit VR allgemein. Mir macht Driveclub aber auch so sehr viel Spaß.
Wem Driveclub vorher schon zu schwer oder unspektakulär war, der wird logischerweise durch die PS VR Brille das Spiel nicht plötzlich über Nacht besser finden.
Für mich hat es sich also voll gelohnt! Das merkt man vielleicht auch etwas oben im Video. Selbst nach zwei Abenden Driveclub VR ist es jedesmal ein „Wow!“-Effekt wenn ich mich in die virtuellen Autos setze. Besonders die engen Gassen der mediterranen Stadtstrecken sind ein Erlebnis.
Die Technik ist noch ganz am Anfang und man kann vieles am Spiel und an der Brille selber kritisieren. Aber so einen Sprung gab es lange nicht mehr. Jeder muss selber wissen, ob ihm oder ihr der Aufwand wert ist, in ein virtuelles Auto zu steigen. Für ist es den Lösungen am PC deutlich überlegen. PlayStation VR jetzt bestellen. Und am besten das G29 Lenkrad für unter 300 EUR die gleich dazu.
Wertung
Driveclub VR: Driveclub VR ist nach Mario 64 das erste Spiel, dass technisch für mich ein neues Zeitalter einläutet. Ja, es wird mir leicht mulmig beim Fahren. Ja, die Grafik sieht streckenweise wie ein PS2 Spiel aus. Aber der Effekt und die Präsenz im Auto ist unglaublich! Man muss das erlebt haben! Egal ob man nur 20 Minuten fahren kann weil einem übel wird. Es lohnt sich. – Marc
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