Die Explosion des vierten Atomreaktors von Tschernobyl am 26. April 1986 beeinflusste meine Kindheit. Wegen des Unfalls durfte ich mit 6 Jahren nicht draußen im Sandkasten spielen. Außerdem wurden Milch und bestimmte Gemüsearten wurden dem kleinen Marc vom Speiseplan gestrichen.
Kannste dir nicht ausdenken
Dieser persönliche Bezug zur Katastrophe macht die historische Drama-Serie für mich noch beängstigender; denn sie ist zum großen Teil real. Damit steht sie neben der intelligentesten Serie und auch der besten Science-Fiction-Serie auf meiner Liste der abgeschlossenen Serien ganz oben.
Die Serie sieht aus wie eine Liveübertragung
Als hätte man damals eine Kamera an die Schauplätze gestellt und gefilmt. Alle Details sehen so aus wie ich mir das persönlich vorstelle. Autos, Brillen, Telefone, Fernseher und die Kleidung. Auch der Röhrenfernseher-Look der Serie kommt einfach gut rüber und trägt zum authentischen Gesamteindruck bei.
Die Miniserie erzeugt Spannung pur
Die Serie fängt unmittelbar mit der Katastrophe an. Wie kann dann eine Handlung, die man zu kennen denkt, spannend werden? In dem man mit der Erwartungshaltung des Zuschauers geschickt spielt und einfach mal eine gute Serie mit noch unverbrauchten Darstellern produziert. Für mich war ein großer Teil der Antworten der Serie neu. Und zwar, weil ich gar nicht auf die Fragen gekommen bin.
Jede der 5 Episoden ist etwas über eine Stunde lang. Ich schwankte dabei zwischen diesen beiden Extremen: „Das haben die doch nicht wirklich gemacht!? *google* Oh, haben sie offenbar wirklich.“ und „Nach dieser Szene brauche ich eine Pause… Komm, wir gucken lieber eine Folge Modern Family vor dem Schlafengehen.„.
Übertreibung macht anschaulich
Nachdem der Abspann der letzten Folge über den Bildschirm lief, habe ich mir gefühlt jede YouTube-Minute Tschernobyl angesehen. Verrückte Sensations-Touristen, die vor Ort die Stadt Pripyat besuchen oder die Interviews mit den Überlebenden.
Dabei ist mir klar geworden, dass die Serie erschreckend nah an der Realität ist. Aber auch an einigen Stellen überdramatisiert. Aber genau das ist „Chernobyl“. Ein Drama und Teil meiner Geschichte. Und das muss man verdammt noch mal gesehen haben.
„Chernobyl“ kann man günstig auf Bluray oder DVD kaufen.
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