Achtung: Mittlerweile nutze ich PLEX als Mediaserver für 4k Material.
UHD Filme mit HEVC-Kompression (H.265) in 3840 × 2160 Pixeln bringen selbst den Raspberry Pi 3 sofort zum Absturz. Um ultra-hochauflösende MKV Videodateien wiederzugeben, bin ich von OSMC auf die Synology Videostation umgestiegen.
Neue Fernseher haben gute eingebaute Mediaplayer
Damals brauchte ich für die ruckelfreie 24p Wiedergabe von 1080p Material noch einen externen Mediaplayer wie die Boxee Box oder später OSMC.
Heute unterstützt mein Samsung KS7090 (kaufen) die Wiedergabe von sämtlichen gängigen Video Codec Kombinationen. Dazu gehören auch UHD MKVs mit mehreren DTS-Tonspuren, Untertiteln und 60 Bildern pro Sekunde.
Ist DS Video so was wie Plex für Arme?
Mir war nicht bewusst, dass für mein günstiges Synology NAS DS216j (kaufen) im AppStore des Samsung Fernsehers eine DS Video App existiert. DS Video ist der Client und die Synology Video Station ist der dazugehörige Server. Der DS Video Client nutzt intern den Mediaplayer des Fernsehers und ist nur dadurch limitiert. Das Prinzip ist somit dem von PLEX ähnlicher als das Setup mit dem Pi. Auch hier können klein gerechnete Versionen der Videos für Clients auf mobilen Geräten erzeugt werden. Außerdem werden Metadaten wie Cover und Untertitel automatisch aus dem Netz gezogen.
Die Verwaltung dieser Daten findet dabei vollständig auf dem Synology NAS statt. Die Clients sind im Gegensatz zu den Raspberry Pi Lösungen KODI und OSMC also komplett „dumm“ und halten selber keine Daten.
Filebot und jDownloader
Das Dreamteam bestehend aus Filebot und jDownloader funktioniert auch im Zusammenspiel mit DS Video hervorragend. Die Video Station überprüft die Verzeichnisse dabei automatisch auf Änderungen.
Installation der Video Station auf dem Synology NAS
Die „Video Station“ kann im Synology Package Center direkt auf dem NAS runtergeladen und aktiviert werden. Clients namens „DS Video“ gibt es für Fire TV, Chromecast, AppleTV, Android, iOS und Samsungs Tizen.
Das Paket „Mediaserver“ wird übrigens nicht benötigt. Das ist nur dafür da, wenn ein Gerät den DS Video Client nicht unterstützt. Das will man aber auch nicht, weil man in über den Mediaserver nur eine nackte Liste von Dateien ohne Cover und Metadaten sieht.
Video Station im Synology DSM
Gleicher Librarystatus über mehrere Geräte
Wie bei Plex oder Netflix speichert DS Video für den selben Benutzer auch alle „watched“-Status. Das heißt, wenn man bei seiner Lieblingsserie bei Season 4 und Folge 4 auf dem Fernseher im Wohnzimmer aufhört, dann weiß der Fernseher im Schlafzimmer, wo man aufgehört hat.
Ein Berechtigungssystem kann dazu genutzt werden, verschiedenen Benutzern unterschiedliche Dateien auf dem NAS freizugeben. So kann man die Kinder-Videos nur für bestimmte Nutzer und somit Geräte freigeben.
App für bequeme Filmauswahl
Wie schon bei OSMC und Kodi gibt es eine eigene DS Video App in den AppStores. Diese kann Filme auf dem Fernseher oder auf dem Handy starten. Das Eintippen des Film- oder Serientitels ist schneller als in den Listen zu suchen. Ein Klick auf in der App und schon startet der Film auf dem großen Bildschirm.
Wieso nicht gleich Plex?
Ich würde sehr gerne Plex für 4k Filme nutzen. Denn unterstützt werden diese dort. Jedoch ist mein günstiges Synology NAS zu langsam für Plex. Selbst wenn ich das für Plex typische neu-encodieren der Videodateien abschalte, startet die Wiedergabe nicht sofort und das Vorspulen dauert zu lange.
Außerdem verbraucht der PLEX-Server fast meinen gesamten Rest an Arbeitsspeicher auf dem NAS. Zudem kostet das Plex Pro-Abo Geld. Das wird benötigt, wenn man das Streamen von Inhalten über das Internet an Freunde nutzen will. Dafür ist Plex eigentlich die ideale Lösung.
4k Filme ruckeln unter DS Video auf dem Fernseher
Manche Bitraten ruckeln leider auf dem Samsung Fernseher, wenn man sie über die DS Video App wiedergibt. Die Lösung ist der Weg über den nativen Videoplayer des Fernsehers:
- Auf dem Synology NAS die Samba-Freigabe aktivieren
- Das „Video“-Verzeichnis drüber freigeben
- Beim Samsung TV taucht nun unter Quellen/Sources die Freigabe auf
- Nun wählt man die MKV direkt aus und spielt sie ab.
- Kein Ruckeln mehr.
Synology Video Station statt Plex und KODI
Mein Raspberry Pi startet nun direkt mit Recalbox 4.1 statt mit OSMC. Der DS Video Client auf meinem TV ist schnell und spielt wirklich alle Inhalte. Auch die Auswahl von Tonspuren und Untertiteln funktioniert. Außerdem kann ich das Videoverzeichnis meiner Dropbox mit Uploads von meinem iPhone dort als Library anzeigen lassen. Zudem ist die Medienbibliothek und der Zustand davon in meinem Backup vom NAS gleich mit drin.
DS Video bzw. die Video Station sind den Lösungen auf Basis des Raspberry Pi wegen Unterstützung von 4k Videos überlegen. Wer ein Synology NAS und einen neueren 4K Samsung TV sein Eigen nennt, der braucht meiner Meinung nach keinen externen Player mehr.
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