Der Horrorbuch-Autor Alan Wake versucht seine akute Schreibblockade durch einen Kurzurlaub mit seiner Freundin Alice in der malerischen Idylle von Twin Peaks Bright Falls loszuwerden. Diese kleine verschlafene Stadt liegt an einem wunderschönen See inmitten einer mit Nadelhölzern bewachsenen Bergkette. Doch nach dem sie den Schlüssel für ihr Ferienhaus abgeholt haben, beginnt ein Albtraum…
Ein Schriftsteller schreibt seine eigene Horrorstory
Die Nacht legt sich über Bright Falls. Und somit erwacht auch das Böse zum Leben: Alans Freundin Alice wird entführt und mit ihr verschwindet auch noch das Haus am See. Von der Dunkelheit besessener Menschen erwachen zum Leben und gestalten die Suche für Alan nach seiner verschwunden Freundin äußerst schwierig. Nur Licht scheint den Besessenen wirklich schaden zu können. Bewaffnet mit einer Taschenlampe wird so jeder Einbruch der Dunkelheit zu einem Kampf ums Überleben.
Fünf Jahre Entwicklungszeit
Fünf Jahre Entwicklungszeit hat der selbsternannte Psychologische-Action-Thriller der Max Payne-Macher „Remedy“ verschlungen. Und wie man unschwer merkt: Das Setting und die Story hören sich erstmal sehr vielversprechend an. Auch das Episodenformat so wie die Atmosphäre des Spiels sind stimmig und haben mich bis an das Ende des Spiel motiviert. Leider wurde das Spiel zuerst als Open-World-Spiel konzipiert und im Verlauf des Projektes wurde daraus ein lineares Actionspiel. Das ist ärgerlich, denn die wunderschöne Umgebung läd zum Erkunden. Stattdessen darf man immer nur den Schlauchleveln von Anfang bis Ende folgen. Das macht zwar auch Spaß aber ich empfinde das eher als eine vertane Chance. Weitere Eindrücke zur Spielewelt habe ich in folgendem Video für euch zusammen gefasst:
Interessanterweise gehört zu den Stärken des Spiels neben der wirklich guten Atmosphäre meiner Meinung nach die Kämpfe. Es passiert nämlich sehr oft auf dem angehobenen Schwierigkeitsgrad, dass man ohne Munition vor einer Gruppe von angriffslustigen Gegner steht. Dann macht man das was man im echten Leben wahrscheinlich auch tun würde: Man sucht das Weite. Da die Gegner aber deutlich schneller sind als man selbst sind das wirklich spannende Momente bevor man stolpernder Weise endlich am rettenden Lichtkegel angekommen ist.
Ablenkungen an jeder Ecke
Was mich persönlich wirklich permanent im Spielverlauf genervt hat, waren die Elemente, die mich aus der Immersion des Spiels wieder heraus gezogen haben. Dazu gehören diese dämlichen Kaffeekannen die man sammeln kann und die noch unverständlicheren Manuskriptseiten. Die wirken nicht nur lächerlich deplatziert sondern nehmen, wenn man sie denn liest, wichtige Entwicklungen der Geschichte einfach mal vorweg. Und wozu braucht ein Spiel im Jahre 2010 noch permanente Einblendungen auf dem Bildschirm? Wieso kann ich das hässliche Radar nicht abstellen? Wieso muss meine aktuelle Aufgabe so groß eingeblendet werden? Das hätte man subtiler umsetzten können und ist bei einem ansonsten atmosphärischen Titel um so auffälliger und somit ärgerlicher.
Grafisch endlich mal was anderes
Dafür stimmt die Präsentation: Die Lichteffekte sind wirklich sehr beeindruckend und trotz gelegentlichen Tearings bleibt das Spiel immer flüssig spielbar. Es gibt einige Höhepunkte im Spiel die auch technisch und grafisch wirklich packend in Szene gesetzt sind. Die mittleren beiden Episoden in in jeglicher Hinsicht die besten Episoden und sind voller solcher Momente. Ich empfehle ausdrücklich das Spiel mindestens auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zu spielen wenn man nicht zum ersten Mal ein Joypad in der Hand halten sollte. Die Spielerfahrung ist deutlich intensiver und die Angst sitzt einem um so mehr im Nacken.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Remedy und Microsoft haben sich beim Veröffentlichungstermin ihres dunklen Shooters zum Sommeranfang keinen Gefallen getan. Dafür wurde aber anscheinend ein Großteil des Budgets der PR-Abteilung in eine Kurzfilmreihe investiert die wirklich sehr sehenswert ist. Selbst für Leute, die das Spiel nie spielen wollen oder spielen können, ist die Geschichte abgeschlossen und interessant genug um angesehen zu werden.
Die kurze Serie nennt sich Bright Falls und ist ein sog. Prequel zu Alan Wake. Das tröstet ein wenig über den eigenartigen Schluss der Geschichte hinweg. Trotz allem frage ich mich wie es passieren kann, dass bei einem so großen Projekt so viele offensichtliche Fehler gemacht werden und dann das Ende nur halbherzig rüber kommt. Aber seit der letzten Episode von LOST wundert mich gar nichts mehr.
Wertung
Alan Wake: Alan Wake ist ein gutes aber kein sehr gutes Actionspiel mit einer interessanten Story und außergewöhnlicher Grafik – Marc
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