RiME – Der Indie-Blender


Selten habe ich mich über den Kauf eines Spiels so sehr geärgert wie bei RiME. Auf den Screenshots könnte man meinen, man hat es mit dem nächsten genialen Wurf nach Journey oder The Witness zu tun. Ist es aber nicht. Es ist die nächste Enttäuschung nach The Last Guardian.

Rätsel für Gehirnamputierte

Bei dem Spiel geht es um Erkunden und Rätseln. Anfangs dachte ich, man macht in riesigen Arealen viele abwechslungsreiche Puzzle. Letztere sind durchweg trivial. Sie dienen RiME eher als roter Faden für die schöne Kulisse aber nicht als echtes Gameplayelement. Später habe ich sie nur noch als nervig empfunden, weil ich das Spiel endlich durchspielen wollte. Letztendlich sucht man mehr nach der Lösung als das man überlegen muss. Wer intelligente Spiele liebt, der wird hier also definitiv enttäuscht werden. Dazu kommen dann im weiteren Verlauf nur noch Schlauchlevel mit „Finde den Schalter“-Aufgaben. Alles wirkt so, als wären dem Studio nach den ersten Stunden die Ideen ausgegangen. Dann folgt mit Copy & Paste nur eine Wiederholung nach der Nächsten.

Kein Gefühl für Details

Gleich zu Anfang hat es sich das Spiel mit mir verscherzt: Wenn sich auf das Meer zubewegt und springt, dann macht der Junge keinen Kopfsprung, sondern springt einfach so ins Wasser. Der Wechsel Unterwasser ist ein Schnitt und kein Eintauchen der Kamera. Zudem klebt an jeder dritten Wand der immer gleiche Salamander. Dann schwebt der Junge regelmäßig über dem Erdboden und sein Tuch reagiert nicht auf die Wasserbewegungen.

Das mag zwar kleinlich wirken, aber zerstört regelmäßig bei mir das Gesamtbild. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich so lange Breath of the Wild und Horizon: Zero Dawn gespielt habe. Dort gibt es etliche solcher Details.

Hakelig und frustrierend

Als wenn die langweiligen „Rätsel“ nicht schon genug wären. Die Steuerung ist schrecklich. Der Junge hat kein Gewicht und das Rennen und Springen fühlt sich auch nach mehreren Stunden nicht gut an. Das ist dann auch schon der Todesstoß für jedes Spiel.

Supersampling in Rime
Dank Supersampling sieht das Spiel auf der PS4 Pro im Standbild super aus

Unreal Engine 4 ruckelt auf PS4 Pro

Die Jungs von Tequila Works (Deadlight) haben wohl den Unreal Engine Editor aufgemacht, den Jungen in die mitgelieferten Demo-Levels reinkopiert und auf „Publish to PS4“ gedrückt. Anders kann ich mir die ruckelige Umsetzung nicht erklären. Das Problem scheint zu sein, dass die 60FPS nicht konstant gehalten werden und immer zwischen 40 und 60 FPS fluktuieren. Ein Lock auf 30 FPS wären hier sinnvoller gewesen. Die PC-Version hat ähnliche Probleme. Es liegt also definitiv am Entwickler.

Das gute Ende entschädigt für nichts

Der Schluss ist fantastisch. Gerade als Vater war ich davon sehr berührt. Dennoch kann man sich das besser auf YouTube ansehen, als es selber zu spielen. Das Gameplay ist unterirdisch genauso wie die Performance. RiME nicht kaufen und nicht spielen! Auch, wenn es wirklich sehr günstig ist.

Wertung

Rime: Das emotionale Ende entschädigt nicht für triviale Rätsel und handwerklich schwaches Gameplay. Zudem ist die Performance unterirdisch. Marc

4
von 10
2017-06-05T08:19:28+0200

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Kommentare

2 Antworten zu „RiME – Der Indie-Blender“

  1. Avatar von JTR
    JTR

    Die Entwickler haben auch für Denuvo Schutz entschieden und es geschafft dass nach eine halben Stunde spielen angeblich laut Reddit Schreibern die Abfragen auf 2 Millionen herauf sind (bei kommerziellen Titel wie Deus Ex sind sie bei 100), so das alles wie verrückt geruckelt hat. Da das Spiel aber inzwischen eh gecrackt sei, haben sie laut Presse diese Schutz wieder entfernt. Aber sie scheinen nicht mal fähig sein ein DRM Schutz richtig zu konfigurieren. Das Studio scheint als von Kopf bis Fuss komplett inkompetent zu sein.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Habe ich auch gelesen. Die Entwickler sind denke ich einfach keine Profis. Sie sind gute Gestalter aber von Gameplay und Technik haben sie keine Ahnung.

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