Mit der Serie The Last of Us hat endlich jeder die Chance, die Geschichte von Joel und Ellie mit dem kontroversen Ende zu erleben. Denn bislang musste man sich dafür 15 Stunden durch ein Spiel ballern.
Spoileralarm: Ich diskutiere in diesem Artikel das Ende eines 10 Jahre alten Spiels und der Serie mit derselben Handlung.
Worum geht es bei The Last of Us?
„The Last of Us“ ist ein postapokalyptisches Videospiel und Serie, das in einer Welt spielt, die von einer tödlichen Pilzinfektion heimgesucht wird. Der real-existierende Ophiocordyceps unilateralis befällt dabei nicht nur Insekten, sondern macht diesmal Menschen zu willenlosen Zombie. Die Hauptfigur Joel, ein Schmuggler, wird beauftragt, die junge Ellie, die immun gegen den Pilz ist, durch das Land zu transportieren, um sie in die Obhut von Wissenschaftlern zu bringen, die ein Heilmittel entwickeln könnten. Auf ihrem Weg durch die gefährliche Welt lernen Joel und Ellie, einander zu vertrauen und eine enge Beziehung aufzubauen. Dabei erinnert ihn Ellie an seine verstorbene Tochter Sarah, die den ersten Tagen der Pandemie zum Opfer fiel.
Joels Entscheidung
Am Ende stellt sich raus, dass aus Ellies Gehirn wahrscheinlich das Heilmittel syndiziert werden kann. Das hat natürlich den Tod von Ellie zur Folge. Diese ist bewusstlos und wird nicht mit der Tatsache belastet, dass sie nicht wieder aufwachen wird. Joel entscheidet sich, die bewusstlose Ellie zu retten, indem er sie vor den Wissenschaftlern entführt und sie anlügt, dass sie keine Heilung liefern kann. Dabei löscht er im Spiel und in der Serie alle Menschen inklusive der Ärzte im Krankenhaus aus.
Warum ich Joels Entscheidung nicht nachvollziehen kann
Joel entscheidet sich für die Rettung von Ellie und nimmt dabei zahlreiche Opfer in Kauf. Damit meine ich nicht nur die Belegschaft des Krankenhauses, sondern die gesamte Menschheit. Und das nur, weil er eine tiefe Bindung zu ihr verspürt. Natürlich wurde Ellie auch vorher nicht gefragt. Im Spiel ist sie ohnehin bewusstlos, aber in der Serie wird sie ohne Einwilligung narkotisiert. Das kann ich auch nachvollziehen, denn sie ist erst 13 Jahre alt und müsste sich gegen ihr eigenes Leben und für das Leben der Menschheit entscheiden. Das tut man dem armen Kind doch nicht an.
Man sieht über die meiste Zeit in der Serie und dem Spiel, wie kaputt die Welt ist. Der Pilz hat die Oberhand gewonnen und die Menschen kämpfen ums Überleben. Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, dies zu ändern, ist es meiner Meinung nach die Pflicht von Joel, Ellie zu opfern. Es liegt nicht in seiner Hand, das zu entscheiden. Meiner Meinung nach überwiegt das Interesse des Gemeinwohls.
Dann macht Joel es noch schlimmer
Und wenn das alles nicht reicht, lügt er Ellie auch noch an. Sie merkt, dass etwas nicht stimmen kann. Sie fragt ihn explizit, ob es stimmt, dass es kein Heilmittel geben kann. Doch statt die Wahrheit zu sagen, bleibt er bei seiner Lüge. Und zwar nur, damit er weiter mit Ellie Vater und Tochter spielen kann. Das ist meiner Meinung nach egoistisch und dafür wird er in der Fortsetzung The Last of Us Teil 2 die Konsequenzen tragen. Ich kann es deswegen nicht ansatzweise nachvollziehen, wie man die Entscheidung von Joel moralisch durchwinken kann.
Schreibe einen Kommentar