Spiele: Konsole vs. Computer


PC vs. Konsole

Die Diskussion gab es eigentlich immer: Konsole vs. Computer. Damals wurde sich schon zu Zeiten des Super Nintendos in Leserbriefen der Zeitschriften wie der Videogames oder PC Games die Gegenpartei gedisst. Heute findet dieser Krieg in diversen Foren im Internet statt. Aber worauf spielt es sich denn nun wirklich besser? Auf der Konsole oder auf dem PC?

Wie man sich bettet, so spielt man: Konsole VS PC
Wie man sich bettet, so spielt man: Konsole VS PC

Wie man sich hinsetzt, so spielt man

Gab es im Jahre 2001 noch Überschriften wie PC-Spiele weiterhin top, Konsolen immer noch schwach sah es Jahre 2004 schon ganz anders aus: Konsolenspiele verkaufen sich besser als PC-Titel oder Konsolengames überholen PC-Spiele.

Lange Zeit vorher wurden die Konsolen durch den ehemaligen Marktführer Nintendo auf eine niedrige Altersgruppe beschränkt. Zwar gab es auch Ausnahmen und andere Firmen versuchten schon damals wie Sega andere Zielgruppen anzusprechen, was aber nie den durchschlagenden Erfolg hatte. Das von 0 bis 99 Jahre Konzept von Nintendo funktionierte einfach. Es lag vielleicht auch an der Grafik, die durch die Technik selbst sehr Comichaft wirkte.

It’s inevitable that PC game sales will go down, but I wouldn’t think they would go down that precipitously. You want to see everything up. You don’t want to see anything down 12%.

Michael Pachter

Der PC hingegen hatte Titel wie Monkey Island, Wolfenstein, Doom I und II. Klar, da konnte man die Konsolen nur belächeln. Selbst als 12-Jähriger findet man natürlich die „Ab 16“ Spiele cooler als den knuddeligen Kirby in seinem Traumland. Aber es machte trotzdem Spaß. Spielklassiker wie Super Mario Bros 3. oder Zelda – A Link To The Past sind bis heute gute Spiele – Doom oder Monkey Island auf dem PC natürlich auch.

Dann kam Sony und machte alles anders

Was viele nicht wissen: Die PlayStation sollte ursprünglich ein Add-on für das Super Nintendo werden. Nur Nintendo ließ das Konzept fallen, weil sie anscheinend das CD-ROM-Konzept nicht gut fanden. Squaresoft, die in Japan durch seine Final Fantasy-Reihe sich unglaublicher Beliebtheit erfreute und bis dahin exklusiv für Nintendo entwickelt haben, ärgerte sich über diese Entscheidung. Weil sie endlich das Speichermedium Modul hinter sich lassen wollten, um ihre Geschichten endlich so erzählen zu können, wie sie sich das immer gewünscht hatten.

Die PlayStation als SNES CD

Sony entwickelte dann auf eigene Faust die Sony PlayStation und gewannen Squaresoft als Entwickler – und veränderten nachhaltig die Videospielewelt. Als Newcomer auf den Markt räumte man ihnen keine Chance ein zumal Sega vorher den Saturn auf den Markt brachten. Aber Sony entwickelte eine völlig neue Marketingstrategie: Die PlayStation sollte hip und cool werden und auch Erwachsene ansprechen.

Plötzlich tauchte permanent im Fernsehen das PlayStation-Logo auf.

PlayStation in allerm Munde

Spielen auf PlayStation wurde plötzlich gesellschaftsfähig. Das festigte sich dann durch Titel wie Resident Evil oder WipeOut, die mithalfen, das Videospielen, als Freizeitaktivität erwachsen zu machen. Ich weiß noch, wie ersteres keine Wertung in der Videogames bekam, weil es zu brutal war, aber durch die Blume gesagt wurde, dass es ein absolutes gutes Spiel ist.

Das Nintendo 64 hingegen bot zwar überdurchschnittlich gute Spiele wie Mario 64 und Zelda – Ocarina of Time, aber die Zielgruppe wurde ganz klar beibehalten und ohne das Medium CD haftete der Konsole trotz der besseren Grafik immer etwas Veraltetes an.

Auf der Gegenseite wurde der PC technisch immer besser und durch das Internet, das eine ganz andere Art von Spaß bot, war die PlayStation zwar eine Alternative, aber keine echte Konkurrenz für Leute wie mich. Aber dafür hatten die Konsolen ein neues und vor allem stylisches Image.

Die PlayStation 2 mit dem eingebauten DVD-Player und Abwärtskompatibiltät zur PS1 bot dann 1999 zu einem Preis von 1000 DM Grafik vom Feinsten. Gran Turismo 3 und Final Fantasy X waren die Systemseller und platzierten die Marke noch weiter in den Bereich der >16-Jährigen. Alleine der Preis war schon eine harte Ansage, aber sie fand trotzdem reißenden Absatz.

Military fears over PlayStation2.

BBC News

PlayStation als Raketenleitsystem

Lustig war auch, als die Nachricht durch die Presse ging, dass die PlayStation2 zu Hunderten nach Afghanistan exportiert werden sollte. Aber die US-Regierung dies angeblich untersagte, weil sie Kraft der PS2 so gewaltig sein sollte, dass man eine Atomrakete damit lenken könnte. Eine abgefahrene Meldung hätte man sich gar nicht wünschen können, denn damit stand die Konsole zum ersten Mal öffentlich von der Leistung her in direkter Konkurrenz zum PC.

Die Mitbewerber im Konsolenmarkt in Form von Sega mit der Dreamcast, die ihre letzte Konsole werden sollte, Nintendo mit dem gefloppten GameCube und später Microsoft mit der PC-Konsole Xbox kamen nie an die unglaublichen Abverkäufe der PlayStation 1 und 2 heran.

3D Mark Benchmark
3D Mark Benchmark

Spielbare Benchmarks

Der PC kam in der Zeit mit technischen Innovationen wie Pixelshader, Bump-Mapping und Texturkompression um die Ecke. In den ersten Jahren waren diese Features hauptsächlich in Benchmarks und Grafikdemos der Hardwarehersteller zu finden. Später wurden sie in Spielen nur selten genutzt, da sich kein Hersteller leisten kann, dass sein Spiel nur auf einer kleinen Anzahl von Rechnern läuft, deren Besitzer sich solche Karten leisten können. Die Xbox bot diese Effekte später dann nahezu in fast jedem Spiel, was auf ihr lief.

Wir halten fest: Der PC ist theoretisch leistungsfähiger, aber die Konsolen konnten zu dem Zeitpunkt grafisch mehr auf den großen Bildschirm mit der niedrigen Auflösung bringen. Ein weiteres Feature lernten die Konsolen in dieser Generation vom PC: Onlineplay. Die Dreamcast machte es vor, mit einer online-spielbaren Version von Quake 3 – Arena und Spielen wie Daytona USA oder Phantasy Star Online. Das alles mit identischer Hardware.

Vorteile der Konsolen

Der Hauptvorteil einer Konsole gegenüber dem PC ist natürlich der Preis. Eine Xbox bekommt man genau wie eine PlayStation 2 im Moment schon für unter 150 EUR. Aktuelle Spiele wie FarCry Instincts, Doom 3 oder Fable laufen damit genauso wie die neusten Final Fantasy Abenteuer aus Fernost oder FIFA Soccer. Für das gleiche Geld bekommt man gerade mal eine halbwegs gute Grafikkarte für den Personal Computer.

Weiterhin ist die Einfachheit der Bedienung ein weiterer großer Pluspunkt. Beim PC gibt es immer wieder Probleme mit Rucklern, Abstürzen oder generellen Inkompatibilitäten mit der verbauten Hardware. Die Konsolen bedient man wie einen DVD-Player: Spiel rein und loslegen und wenn man fertig ist, nimmt man es einfach aus. Ruckler gibt es zwar auch teilweise auf den Konsolen, aber dann hängt man nicht wie beim PC erst mal stundenlang in Internetforen ab, um sich Rat zu holen, welchen Treiber man installieren soll oder wie hoch man die Grafikkarte übertakten darf.

Die einfache Handhabung lässt sich auch direkt auf den (Internet)-Muliplayer-Bereich übertragen. Die PlayStation 2 bietet genau so wie die Xbox einen einfachen Zugang ins Internet. Bestimmte Spiele lassen sich dann ohne Probleme online spielen. Ohne großes Rumkonfigurieren findet man sich dann schnell in einem heißen Autorennen durch das virtuelle Venedig wieder gegen eine Person aus Mexico und Österreich. Headsets sind im Bereich der Konsolen schon lange Standard.

Zugänglich wie ein Spielzeug

Es lassen sich durch die Konzeption des Systems eher Personen jeden Geschlechts für einen Spieleabend an den Joypads, Tanzmatten oder EyeToy begeistern als für eine Netzwerkparty. Der Coolness-Faktor einer PlayStation2 mit Tekken oder EyeToy übersteigt nunmal jedes CounterStrike-Match. Besonders Menschen, die vielleicht nicht so häufig spielen, können leichter dafür begeistert werden, bequem im Sessel zu bleiben, nachdem sie gerade Herr der Ringe geschaut haben. Es ist einfacher, anstatt sich gebückt vor einen PC zu setzen und sich dann mit den zweckentfremdeten Arbeitsgeräten namens Tastatur und Maus auseinandersetzen zu müssen.

Allgemein sind die Spiele in der Regel zugänglicher als die meist sehr komplexen PC-Spiele. Das bedeutet nicht, dass sie weniger anspruchsvoll sind, aber der Einstieg ist allein schon durch die begrenzte Anzahl der Knöpfe auf dem Joypad einfacher. Einer der zehn Knöpfe wird schon der richtige sein.

Technisch ist es beim Marktführer im Reich der Konsolen, der PlayStation2 von Vorteil, dass die 90 Millionen ausgelieferten Geräte 100 Millionen ausgelieferten Geräte aus der gleichen Hardware gemacht sind. Das bedeutet, dass die Entwickler das Spiel einmal sauber programmieren müssen und können dann in Ruhe ihren Kaffee trinken, weil sie wissen, dass es genau so auch auf allen anderen PlayStation2-Geräten laufen wird.

Einfache Bedienung und gute Grafik.

Nachteile der Konsolen

Der Segen ist gleichzeitig auch ein Fluch. Auch wenn die PlayStation2 über fünf Jahre hinweg mit aktuellen Spielen versorgt worden ist, wird das gute Stück nicht mehr von den Herstellern unterstützt und muss ausgetauscht werden. Upgrades wie beim PC gibt es nicht, da sich einzelne Komponenten nicht austauschen lassen. Diese würde auch den Hauptvorteil der Konsolen zerstören, da man nicht mehr auf eine Hardwarebasis optimieren könnte.

Außerdem sind die Geräte verschiedener Hersteller untereinander nicht kompatibel. Ein Xbox-Spiel kann nicht auf einer PlayStation gespielt werden und ohne Adapter verweigert auch der Controller der PS2 den Dienst am GameCube oder der Xbox.

Zwar sehen die Spiele zu Anfang einer Konsolenperiode hervorragend aus, aber echte Quantensprünge sind nicht zu erwarten. Trotzdem ist es sehr beeindruckend zu sehen, dass auf der PS2 5 Jahre nach Erscheinen der Konsole Spiele wie Burnout – Revenge oder GTA – San Andreas möglich sind. Riddick, Doom 3 oder FarCry Instincts beeindrucken auf der Xbox zwar enorm, aber wenn man sich einen 1500 EUR PC in seine Wohnung gestellt hat, dann sieht Doom 3 doch noch ein ganzes Stück besser aus als auf der 150 EUR Konsole.

Krieg zwischen Nintendo, Sony und Microsoft

Weiterhin herrscht unter Nintendo, Sony und Microsoft im Konsolenlager ein erbitterterer Kampf um Exklusivtitel. Für den First-Person-Shooter Halo wurde die Softwareschmiede Bungie für ein paar Millionen von Microsoft aufgekauft um sicherzustellen, dass es zuerst bei der Markteinführung für die Xbox erschienen ist.

Es ist auch davon auszugehen, dass es kein Zufall ist, wenn Konami und Squaresoft größtenteils exklusiv für Sony entwickeln. Der Nachteil für den Konsumenten liegt klar auf der Hand: Wenn er alle Spiele spielen möchte, dann muss er auch alle Konsolen besitzt, denn die sind untereinander schon rein von der Architektur kein Stück kompatibel.

Auch sämtliche Peripherie wie Lenkräder, Joypads die auch 30 Eur kosten können oder spezielles Equipment wie EyeToy-Kamera oder Tanzmatten sind nur mit Adaptern, die auch wiederum Geld kosten, um an den anderen Konsolen betrieben zu werden. Außerdem sind die absolut inkompatibel zu PC-Hardware. Keine Maus oder Tastatur wird ihren Dienst ohne spezielle Adapter oder vorbereitete Spiele verrichten.

Konsolen sind zum Spielen da

Die Konsolen sind außerdem nur zu einem Zweck gebaut worden: zum Spielen. Punkt. Zwar kann man einer gemoddeten Xbox eine Menge mehr Funktionalität wie ein komplettes Multimedia-Center mit Netzwerkanbindung entlocken oder Emulatoren nutzten. Aber das ist auch schon das höchste der Gefühle. Einen Text tippen oder im Internet surfen ist generell nicht möglich. Einzig die Sega Dreamcast-Konsole bot dazu eine spezielle Browsersoftware. Dafür gestaltet sich das Onlinespielen gegen Freunde verhältnismäßig einfach.

Vorteile Spiele-Computer

Der PC ist ein Alleskönner. Das ist wahrscheinlich die größte Stärke, denn neben Spielen kann man natürlich auch alle anderen Dinge damit tun wie das Internet nutzen, multimediale Inhalte nutzten, Arbeiten, Herumspielen, Benchmarks usw.

Für den PC insgesamt weit mehr Spiele erschienen als für die einzelnen Konsolengenerationen. Man kann theoretisch seine alten Spiele wieder installieren, auch wenn sich das durch Inkompatibilitäten manchmal schwieriger gestaltet, als man denkt. Auch Genres wie Echtzeit-Strategie oder Strategie im Allgemeinen sind nach wie vor auf dem PC zu Hause, da Blizzard und Co. nach wie vor exklusiv für den Heimcomputer entwickeln.

Wer genügend Geld locker hat, kann die Hardwareleistung eines Computers auf ein Vielfaches der jeweils aktuellen Konsolengeneration anzuheben. Dann werden Benchmarks gestartet, um die theoretische Kraft des Gerätes in Zahlen auszudrücken. Die Spiele profitieren davon natürlich auch solange, die die Technologien, die als Hardware im Rechner stecken, auch wirklich nutzten.

PC: Vielseitige Hardware und State-of-the-Art-Grafik.

Nachteile Spiele-Computer

Der PC hat den enormen Nachteil, dass er durch seine ursprüngliche Existensberechtigung ein Computer ist, der viele Dinge gut können muss sich aber auf nichts spezialisert hat. Das ist natürlich in der Arbeitswelt eine gute Eigenschaft, aber wenn es um Spiele der Neuzeit geht, eher eine Bremse.

Die Grafikkarten der PCs können immer mehr als die Spiele, die zeitgleich mit ihnen erscheinen und gehören, wenn sie ausgenutzt werden, schon wieder zum alten Eisen, denen dann wieder ein anderes Feature fehlt. Ein kompletter PC der aktuellen Spiele in ähnlicher Qualität, mit denselben Effekten, Auflösung und Detailgrad wiedergeben soll wie die Konsolen zu dem Zeitpunkt kostet locker das Sechsfache einer PlayStation2 – ohne Monitor.

Plug & Play gibt es nur bei den Konsolen

Spielen bedeutet bei den Konsolen immer echtes »Plug-and-play«. Beim PC kann man froh sein, wenn das frisch gekaufte Spiel wirklich ruckelfrei und ohne Abstürze die erste Session übersteht, ohne dass man auf der Herstellerhomepage auf ein Patch warten, darf, damit es mit der eigenen Hardware läuft.
Um einen besseren Einblick zu erhalten, sollte man sich lediglich die einschlägigen Foren der Spiele näher ansehen. In den PC-Foren dominieren meist technische Diskussionen, während in den Konsolenforen eher spielerische Gespräche stattfinden, die mitunter fast philosophisch werden. Hierbei kann es vorkommen, dass sich Menschen intensiv darüber austauschen, ob sie nach dem Abschließen von ICO auf der PS2 Tränen vergossen oder nicht. Des Weiteren erfordert die Installation und eventuelle Aktualisierung der Spiele einige Mühe.

Wie es auf dem PC Spielegenres wie Echtzeitstrategie und MMORPGs gibt so wird man Action-Adventures, Beat’em ups und Jump ’n‘ Runs wohl überwiegend auf der Konsole finden.

Klangwelten wie im Kino.

Mit der SB Audigy und nicht zuletzt wegen den 5.1 Teufel-Lautsprechern, kam im PC-Spielerlager dem Wunsch nach Surround-Sound nach. Mit der Xbox kam dann auch bei den Konsolen echter 5.1 Dolby-Digital-Klang wo bei der PS2 immerhin streckenweise Dolby Pro Logic 2 in Echtzeit zum Einsatz kam. Burnout 2 sollte man hier lobend erwähnen.

Beim Computer muss aber…

  1. … das Spiel DirectSound3D so wie die passende EAX-Version unerstützen und natürlich
  2. … der PC die entsprechende Hardware sein Eigen nennen, wozu nicht zuletzt auch Kabel gehören.

Bei der Konsole kann man bequem über Glasfaser wie beim DVD-Player direkt in den Surround-Decoder rein. Die Xbox sendet mit einem optional erhältlichen Adapter permanent ein volles Dolby Digital 5.1 Signal aus was von fast allen Spielen entsprechend unterstützt wird. Halo oder Top Spin sind damit ein echtes Sound-Erlebnis.

Dolby Pro Logic und Dolby Digital

Der GameCube unterstützt das analoge Dolby Pro Logic 2 über die zwei Stereo-Chinch-Stecker. Dazu muss dies aber in den Optionsmenüs im Spiel eingeschaltet werden und der Decoder muss das Signal auch verarbeiten können. Zu guter Letzt kommt die PlayStation, die von Haus aus über einen optischen Ausgang verfügt, über den das Dolby Digital-Signal übertragen werden kann. Zwar verfügen viele Spiele in den Zwischensequenzen über den vollen Surround-Klang, aber im Spiel kommt dann doch das schlechtere Dolby Pro Logic 2-Signal zum Einsatz.

Wer also einen Decoder samt Surround-Boxenset sein Eigen nennt, darf sich über unkomplizierten Surround-Klang freuen.

Dead or Alive

Grafik wie in Grafikdemos von nvidia und ATI.

Natürlich ist die Auflösung der Konsolen (vor der HDTV-Zeit) nicht besser als auf dem PC, denn es wird ja durch den Fernseher limitiert. Aber hat sich jemand bei einer DVD schon mal über die Auflösung beschwert?

Wer trotzdem was zu meckern hat, kann einen entsprechenden High Definition-Fernseher vorausgesetzt, bei den meisten Xbox-Spielen den HDTV-Modus auswählen. Dann wird das Bild progressiv und mit einer höheren Auflösung bis hoch zu 1920 × 1080px dargestellt, wenn das Spiel das mitmacht.

Konsolen sind günstig

Ein anderer Punkt ist der Preis. Wenn man neben seinem PC zum Arbeiten noch eine Konsole zum Spielen kauft, dann ist das um längen günstiger als ein PC, der ähnliche Spiele spielt. Behauptungen wie neulich in der Gamestar:

Spätestens Ende 2006 ist der PC den neuen Konsolen aber wieder überlegen.

Spiele-Zeitschrift Gamestar im Jahre 2005


Das impliziert nichts weiter, als dass man dann wieder aufrüsten muss, will man denn wirklich schneller sein. Eine Radeon 9800 Pro und ein Athlon XP 3000+ werden nicht von allein schneller.

PlayStation 1: Ridge Racer und vier Jahre später Gran Turismo 2 auf dem selben System.
PlayStation 1: Ridge Racer und vier Jahre später Gran Turismo 2 auf dem selben System.

Bessere Grafik ohne Hardware-Upgrade

Wenn man sich jetzt mal Spiele wie Tekken 1 und Tekken 3 auf der PSone ansieht, zwischen denen ein paar Jahre liegen, dann erkennt man ganz deutlich, dass da ein grafischer Quantensprung zwischen liegt. Genau so verhält es sich mit Launchtiteln.

Wer hätte Burnout 3 – Takedown in dieser Form der PlayStation2 nach 5 Jahren zugetraut? Oder wer hätte gedacht, dass Doom 3 so gut auf der Xbox aussieht? Oder wer kippt bei der unglaublichen Grafik von Gran Turismo 4 auf der PS2 nicht aus den Latschen?

Sudeki Xbox – Geile Grafik aber leider ein scheiss Spiel.

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist auch, dass die Grafik einer Konsole stagniert und man ja beim PC durch die Modularität wenigstens die Möglichkeit hat, die Leistung zu verbessern.Wenn man die nackten Zahlen der Rechenleistung eines neuen PCs und einer Konsole vergleicht, dann gewinnt in jedem Fall im der PC. Aber was davon kommt wirklich auf dem Monitor an und was davon ist überflüssig?

Pixelshader im Xbox und PC-Spiel Morrowind.

Der Quecksilbersee

Ein Beispiel dafür ist die PixelShader-Technologie der nVidia-Grafikkarten welche u.a. für realitisch-reflektierendes Wasser verwendet werden kann. Als diese Technologie angekündigt wurde, hat der Grafikkartenhersteller eine Echtzeit-Demo dieser Technik zum freien Download angeboten. Viele rannten los und kauften sich diese Karten und wunderten sich, warum die Spiele plötzlich kein bisschen besser ausgesehen haben.

Das Problem: Diese Technik muss in das Spiel von vornherein programmiert worden sein, damit man einen Nutzen davon hat. Und das hatte zu dem Zeitpunkt, als die Karte rauskam kein einziges Spiel. Auch wenig später war die Situation nicht besser, denn der Effekt wurde höchstens mal dazu genutzt, um Wasser besser darstellen zu können, obwohl wesentlich mehr damit machbar gewesen wäre. Der Grund: Nicht jeder Spieler hatte eine solche Karte verbaut und dafür lohnte es sich einfach nicht extra die Spiele anzupassen.

So schön kann Konsolengrafik sein: Strangers Wrath Xbox exklusiv.

Die Pixelshader der Xbox

Zur selben Zeit kam die Xbox herraus, die auch über PixelShader-Hardware verfügte. Hier sah es ganz anders aus: Der Effekt war in fast jedem Spiel zu sehen und bereicherte die Grafik enorm. Halo ist ein anschauliches Beispiel dafür. Es wurde fast jede Textur mit Bumpmaps und Pixelshadern ausgestattet und dafür an der Geometrie gespart, um dafür wiederum mehr Details woanders zu integrieren. Später hat Doom 3 dann dies noch weiter perfektioniert – was erst auf dem PC mit immensen Hardwareanforderungen erschienen ist. Wenig später kam es dann für die 150 EUR teure Xbox ohne extreme Abstriche raus.

Anti-Raubkopierer Werbung

Mhhh, Raubkopierer

Ein anderes Thema beschattet den PC schon seit langem: Raubkopien. Wenn jemand sich einen PC kauft, dann ist es fast schon selbstverständlich 100 % des Geldes in die Hardware zu stecken und 0 % in die Software, weil das Kopieren sich durch die Systemarchitektur absolut einfach gestaltet. Bei der Xbox, der PlayStation2 und dem GameCube gehört eine Hardwaremodifikation und ein gewisses technisches Know-how, um illegal in den Genuss der Spiele zu kommen.

Raubkopierer vergraulen Entwickler

Viele Publisher und Entwickler verlassen den PC-Markt deswegen. Zwar verkaufen sich Toptitel wie Doom 3 ausreichend, aber dafür wird es mindestens doppelt so oft kopiert.

Bei den nicht so bekannten Spielen ist es meist noch extremer so dass die Publisher lieber die Spiele für die Konsolen vermarkten wo Raubkopieren nicht gang und gäbe sind. Eines Tages werden die PC-only Entwickler wohl aussterben. Selbst ID Software, die Entwickler der Doom-Serie die bis jetzt DER Titel für den PC war, programmiert auch für die Konsolen.

Man kann sich stundenlang über Finessen der Hardware unterhalten, aber was wirklich zählt, sind letztlich natürlich die Spiele. Und auch da hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. Massive Multiplayer Online Roleplaying Games wurden genau so für die Konsolen entwickelt wie 3D-Shooter. Außer Echtzeit-Strategie à la Command & Conquer oder Age of Empires gibt es für die Konsolen und den PC genügend Futter.

Aber wo gibt es die besseren Spiele?

Wertungen zeigen z. B. bei Gamespot.com am 14. Juli 2005, dass 80 % der Top 10 Konsolenspiele sind. Durch die enorme Präsenz am Markt sieht es im Moment komplett anders aus als noch vor ein paar Jahren. Wenn man sich die Spiele mit den höchsten Wertungen von Magazinen ansieht, die sich nicht nur auf eine Spiele-Plattform beschränken, zeichnet, sich deutlich ab, dass die Exklusivtitel mit den höchsten Wertungen für die Konsolen erscheinen.

Trotzdem hängt der Spaß, den man mit einem Spiel hat, natürlich enorm davon ab, was man persönlich am besten findet. Wer gerne oder fast ausschließlich MMORPGs, Strategie, Aufbau-Spiele und First-Person-Shooter mag, der wird mit den Konsolen nicht glücklich werden. Das Blatt wendet sich aber bei Action-Adventures, Jump’n‘ Runs, Rennspielen, Beat’em Ups und asiatischen Rollenspielen.

First-Person Shooter und Tanzmattenspiele

Die Märkte der First-Person-Shooter wurden durch Halo, Riddick und Killzone auf der Konsolenseite in Angriff genommen. Wenn man jetzt auch noch exotische Hardware wie EyeToy, Tanzmatten und Bongos in die Waagschale wirft, sieht der PC schon etwas alt aus. Gerade bei Spielen die zu mehreren Leuten vor einem Gerät gespielt werden, haben die Konsolen die Nase vorn.

Die Internetdienste von MS oder Sony ermöglichen es über das Internet gegeneinander anzutreten, und zwar wesentlich unkomplizierter als es bei dem PC der Fall ist, wo das Betriebssystem selber auch für solche Zwecke konfiguriert werden muss. Außerdem ist da die Chancengleichheit durch Cheats oder andere Hardware nicht gewährleistet.

Far Cry Instincts: Solche Levels kann man auf der Xbox jetzt auch selber machen.

Modifikationen und Leveleditoren

Auch Mods und Leveleditoren halten immer mehr Einzug in die Konsolenwelt. Bei FarCry Instincts für die Xbox wurde ein vollständiger Leveleditor mitgeliefert, mit dem man ähnlich wie beim PC-Vorbild detailierte Maps bequem vom Sofa aus designen darf. Neben dieser Domäne gibt es für Besitzer eine modifizierte Konsole wie der Xbox auch die Möglichkeit Emulatoren von Systemen wie Nintendo64, Super Nintendo, Mega Drive, NeoGeo, GameBoy Advance usw. zu installieren.

Nie war es so einfach Vier-Spielerduelle zu veranstalten weil die Joypads nur hereingesteckt werden müssen und alles läuft perfekt. Beim PC muss man erst mal vier Joypads konfiguriert bekommen, sodass sie problemlos laufen und vor dem PC-Monitor ist in der Regel auch nicht so viel Platz wie vor einem Fernseher.

Doom 3, Far Cry und Half-Life 2 für die Xbox.

PC- und Konsolenports

Interessant ist auch, dass die drei First-Person-Shooter, die in diesem Jahr für den PC den größten Wirbel verursacht haben, auch alle mit geringen Abstrichen für die Xbox umgesetzt wurden: Doom 3, Half-Life 2 und FarCry. Alle Spiele wurden auch vom Inhalt her noch mal angepasst. Die Pressestimmen dazu waren wie folgt:

Far Cry Instincts is even better than its PC predecessor, and it’s one of the best Xbox shooters ever.

Review Far Cry Instincts Xbox gamespot.com

It’s entirely appropriate that Doom 3 on Xbox plays itself out in the same room, on the same couch, and on the same screen that you watch your Aliens, Blade Runner, and Lord of the Rings DVDs—and not at your Ikea desk where you surf the Web and look at your digital holiday snaps. Screw the PC version. This feels like the game Xbox was always meant to host.

Review Doom 3 Xbox 1up.com

When you get down to it, Half-Life 2 for the Xbox is an excellent single-player game. If you didn’t get a chance to play the PC version, then you owe it to yourself to check out the game on the Xbox (even though it’s not as smooth and as sharp as what you’ll find on the PC).

Gamespot Half-Life 2 Xbox Review

Man muss bedenken, dass diese Spiele grafisch so wie spielerisch (was wohl nicht auf Doom3 zutrifft) zur Crème de la Crème gehören, was der PC in den letzten Jahren zu bieten hatte. Natürlich sehen die Spiele nicht so scharf aus wie auf einem PC für 1000 EUR aber die Spiele haben nichts von ihrer Fazination eingebüßt beim Systemwechsel.

Besonders Doom 3 spielt sich mit Gamepad einfach abermals eine ganze Ecke besser. Das hört sich für eingefleischte PC-Spieler vielleicht komisch an, aber es stimmt wirklich. Ich selbst habe auch jahrelang mit Maus und Tastatur gespielt. Und wer das Gamepad nicht mag, kauft sich einfach einen Maus und Tastatur-Adapter.


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Kommentare

26.473 Antworten zu „Spiele: Konsole vs. Computer“

  1. Avatar von Marc
    Marc

    @JTR
    So, und nun zähl auch bitte alle Spiele für die PS2, Wii und PS3 auf. Gears of War ist nun mal ein super Spiel was für mich auch der Kaufgrund zusammen mit Oblivion gewesen ist. Gerade habe ich GoW2 auf der PS2 mit einem Kumpel durchgespielt und nun versuche ich mich an Dead Rising. Auf der PSP spiele ich Chrono Cross als PS1 Emulation durch.

    Jungs, es ist doch hinfällig. Mein Beitrag oben hat doch schon gesagt, wie ich das sehe. Und dass sich Konsolenspiele momentan weltweit wesentlich besser verkaufen als PC-Spiele ist ja kein Geheimnis. Ich spiele halt wesentlich lieber an den Konsolen als am PC und sehe darin auch die Zukunft des Spielens.

  2. Avatar von JTR
    JTR

    Wie gesagt Marc, jede Plattform steht für sich. Und ich bin auf deine Kommentare bzg. 360 und PC (und das ist auch so) seien von Spieleportfolio sich am nächsten. Der PC ist eine von 4 grossen Plattformen und hat genauso viel Exklusivtitel wie jede andere Plattform für sich (PS3 lohnt sich nicht mal anzufangen, sowenig wie es bis jetzt ist). Jedem das seine, ich fände es aus Spielersicht absolut verherrend wenn der PC als Spielplattform wegfallen würde, denn dann gäbe es gar nix mehr Gratis sondern für jedes einzelne neue Level müsste man das Portemonaie zücken.

    Ich sehe (und das zeigt schon 360 und PS3) dass die Konsolen verschwinden und die PCs mit ihnen verschmelzen. Die Dinger sind das sowas wie Mediacenter auf denen man spielen kann. Zudem sehe ich, dass die Anzahl Plattformen abnehmen wird (wegen den Kosten). Vielleicht gibts irgendwann noch noch ein Bipol von zwei konkurierenden Plattformen, die jedoch komplett den PC ersetzen können. Der Rest wird im Büro weiterhin Browsergames zocken. Wie gesagt, auf Sony ebene bestätigt sich meine Behauptung schon, die PS3 ist definitiv keine Konsole, sondern ein PC. Bei der 360 kann man sich streiten.

  3. Avatar von Marc
    Marc

    Wo bitte ist denn eine auch nur ansatzweise XBOX360 ein Computer? Das die PS3 auch Linux laufen lassen kann ist ein Feature – mehr nicht. Dadurch spart Sony Steuern.
    Es geht auch um die Hersteller dieser Geräte und den primären Verwendungszweck. Klar werden Leute in Büros immer Solitär o.ä. spielen aber das ist ja auch gratis.

    Ich will auch Qualität und nicht irgendwelche komischen Mods oder Clone von Spielen wie der Worms-Clone der oben gepostet wurde. Wollt ihr mich oder euch verarschen? Es ist schon ein unterschied ob man ein Gratis-Spiel was irgendwelche Leute im Keller programmieren spielt oder ob man über XBOXLIve! das org. Worms spielt. Vielleicht sind die Ansprüche der Konsolenspieler auch einfach etwas höher. Deswegen kann ich es z.B. nicht ertragen wenn ich bei Gothic 3 diese extremen Bugs habe und das Spiel technisch irgendwie nicht ganz sauber läuft. Gott sei Dank wird Teil 4 endlich auf den Konsolen erscheinen, dann brauche ich mir das auch nicht mehr anzutun.

  4. Avatar von Darkfox Mc Cloud
    Darkfox Mc Cloud

    Nein wir wollen dich nicht verarschen! Willst du uns verarschen????

    Zu meinen Mods seinen komisch kann nur jemand sagen der von der Materie wirklich keine Ahnung hat!
    Du musst dir nur mal die Zahlen der Counterstrikespieler anschauen! und das ist nur das bekannteste Mod. Mods verlängern die Lebenszeit und das Preis-Leistungsverhältnis eines Spiels um ein Vielfaches und bilden die Basis von tausenden Comunities!
    Die Qualität überragt die des eigentlich Vollpreisspiels oft um Längen!

    Das einfach als „komisch“ vom Tisch zu wischen ist wirklich der Gipfel der Ignoranz!

    Nur mal ein Beispiel an Oblivion:
    Für die X-Box gibt es nur Addons von den Entwicklern die sie sich sauteuer abkaufen lassen… klar die gibts für die PC Version auch ABER schon innerhalb von wenigen Tagen ist eine vielzahl von Mod- Veränderungen für die PC Version erschinen…. Mitlerweile gibt es 1000de von Modifikationen, Addon &Co. und jeder kann sich Oblivion so Anpassen wie er es gerne hätte! Quests, neue Welten, Gegenstände, Gegner, Features … mehr als man jemals in einem einzigen Leben zocken kann und das alles GRATIS!!!

  5. Avatar von JTR
    JTR

    Komische Mods? Ok Marc, damit hast du dich als Super DAU geoutet. Du ziehst über Schwule, Religion usw. her, aber selber scheinst nicht mal ein rechter Gamer zu sein.

    Quake Wars, Battlefield 2 sind also miese Games? Denn sie wurden massgeblich von ehemaligen Mod Entwickler entwickelt. Mod Entwickler sind eigentlich in aller Regel im Berufsleben hochqualifizierte Programmierer! Gewisse entwickelten sogar eigene Engines. Marc die Konsolen sind wenns gut kommt 50% der Videospiele, die anderen 50% sind Internet-, Freeware-, Werbe-, OpenSource und PC Spiele. Die machen ein viel grösserer Markt aus, als sich Sony und Co jemals erträumen dürfen. Wie gesagt, diese tauchen in keiner Verkaufsstatistik auf. Aber der Erfolg von Enemy Territory und Trackmania Nations, sowie Counter Strike wird nie irgendein Konsolenspiel nur annährend heran kommen.

    Wer nur eine Spielplattform nutzt, sollte wirklich mal über den Tellerrand blicken. Du Marc gebährst dich hier wie ein typischer blinder Fanboy. Dabei kann ich als einer der das gesamte Sortiment kennt darüber nur lächelnd den Kopf schütteln.

  6. Avatar von Marc
    Marc

    Ich habe auch einen sehr guten Überblick über das gesamte Sortiment. Es interessiert mich auch nicht, was Du persönlich lieber machst genau wie es dich nicht interessieren sollte, warum mir gepatche und gefrickel am PC keinen Spaß mehr macht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich älter werde und keine Lust und Zeit mehr dafür habe, um ein Oblivion auf dem PC optimal zum Laufen zu bringen sondern ich will perfekte Grafik und perfekten Sound auf Knopfdruck und ich will Onlinegaming auf Knopfdruck spielen ohne mit Tools zu suchen die das übernehmen.

    Mein Beitrag soll die Vor- und Nachteile der beiden Welten aufzeigen. Das habe ich auch sehr objektiv gemacht. Aber mir persönlich und momentan der Mehrheit der Weltbevölkerung mehr Geld in Konsolen steckt als in den PC.
    Ich kann das verstehen.

    Modifikationen sind sogar ein Pro-Konsolen-Argument – aus der Sicht der Hersteller. Denn damit verdienen die kein Geld. Und es gibt die offiziellen Mods für Oblivion ja auch auf dem Marktplatz zum runterladen. Und das sind dann offizielle Packs vom Hersteller die auf jeden Fall funktionieren und einen gewissen Qualitätsstandard erreicht haben. Dafür bezahle ich gerne ein paar Euro.

  7. Avatar von JTR
    JTR

    Qualitätsstandard nur weil es offiziell ist? Naja, was will man von einem aus der Medienlandschaft auch anderes erwarten. Jedenfalls kann ich über den Ausspruch nur lachen. Mag stimmen, dass bei Gratisangeboten von Fans auch Müll darunter ist, aber grad mit einem Fileplanet Account wird einem das ganze schon vorsortiert, die Spreu vom Weizen getrennt. Und die 40$ im Jahr sind sicher günstiger angelegt, als teure Zusatz-Content von den Herstellern wie es EA mit den Boosterpacks bei Battlefield, oder eben viele Hersteller bei XBL anbieten. Nicht dass ich noch nie solche Content gekauft hätte, aber meist bezahlt man deutlich zuviel. Des weiteren gibts andere Hersteller (grad Epic ist ein gutes Beispiel), die umfangreichere Inhalte gratis anbieten. Sind aber diesselben die zusammen mit Valve ganz klar sagen, dass User generierter Content essentiell ist, und die Konsolen ohne diese nie an grosser Bedeutung im Onlinebereich gewinnen werden. Die Herren kennen sich aus, haben sie doch das OnlineGaming sozusagen erfunden, genauso wie SDKs (Wordlbuilder etc.), offene Betatests bei Games (id). Vergiss nicht das erfolgreichste 360 Spiele kommt von derren Macher Epic! Du lobst ja Gears of War immer so, Epic setzt nicht umsonst auf den PC als primäre Plattform (sie haben schon vorher spezielle Produkte nur für Konsole angeboten wie Unreal Championship). Weisst du warum? Weil sie von den Modteams aus der Community ua. ihre Entwickler rekrutieren, aber auch weil viele wertvolle Feedbacks kommen. Weil viele diese „Hobby“-Entwickler in Tat und Wahrheit Profis vom Fach (bereits in ähnlichen Branchen tätig) sind. Ich kenne auch ein Kollege der wie ich tagtäglich auf 3D CAD und zu Hause mit Renderprogrammen arbeitet, der an einem Modteam mitgearbeitet hat. Oft sind die so gut, dass sie später ihre eigenen Studios gründen (CS Macher, Red Orchestra Macher, Wolfenstein Multiplayer und ET Macher). Nicht wenige der Studios die heute auch Shooter für Konsolen entwickeln sind der Szene entwachsen. Der ganzen Branche würde diese Leute fehlen, denn wie früher die Demoszene ist es heute die Modszene die die Innovation und Trends setzt und neuen Schwung in die Branche bringt. Genauso unabhängige Entwickler und OpenSource Projekte. Du selbst nutzt hier OpenSource Software, wie kannst du da sagen, dass bei solcher Software die Qualität niemals stimmen werde?

  8. Avatar von Marc
    Marc

    Ich habe niemals behauptet OpenSource wäre schlecht. Nur aus der Sicht der Entwickler verdient man mit Mods kein Geld. Und ich als Spieler gebe lieber 3 Eur für eine Episode aus, die auch 100%ig läuft und keine unnötigen Bugs hat anstatt im Internet mir irgendwas runterzuladen. Es ist ja nicht so, als ob wir nichts anderes zu spielen hätten als Mods.

    Ob die Modszene „Innovationen und Trends“ setzt wage ich aber zu bezweifeln weil sie ja an die doch limitierten Tools der Entwickler gebunden sind.

    Bei der XBOX360 sieht es im Moment so aus, dass ich mit für ein paar Euro Erweiterungen automatisch runterladen kann für ein bestimmtes Spiel die dann auch 100%ig laufen und mir ein optimales Spielerlebnis bieten. Finde ich eigentlich super. Wenn sie das mit einer Qualitätskontrolle an das Entwickler-Kit XNA für Studenten koppeln, dann wäre das doch fantastisch. Dafür müssen die Kosten für diese Qualitätskontroller aber geringer sein, als das Geld das damit erwirtschaftet wird.

  9. Avatar von JTR
    JTR

    Ähm Boris Schneider eigene Aussage der Qualitätskontrolle: Findet Seitens MS nicht statt, bzw. nur insofern ob es überhaupt läuft. Nicht aber ob es Bugs hat oder sonstige logische Fehler. Genausoviel Kontrolle hat jeder Mod der Welt, bzw. mehr, weil die Community stetig Feedbacks gibt (genau gleiches Verfahren wie bei OpenSource). Darum werden von Mods ebenso wie von vollwertigen Spiele Betas und Early Builds rausgebracht, und von freiwilligen Testern (oft Hardcorezockern, die eh besten Tester die es gibt) unter die Lupe genommen. Die meisten Mods sind Qualitativ besser als die Vollwertspiele wo inzwischen selbst Konsolenspiele mehr Bugs haben. Und kein Geld verdienen mit Mods? Doch, ua. wenn später eine Verkaufsversion draus wird (schon diverse male vorgekommen), Ansehen und hin bis neuen Jobangeboten aus der Branche. Das ist, nebst dass es für ihn ein interessantes Hobby ist wo er sein Können einbringen kann als Programmierer, Modelierer, Grafiker usw, ein ausreichender Anreiz.
    Nicht wenige der Moder machen ihre SDKs selber, grad bei Spielen wo es offiziell gar nichts vom Hersteller gibt. Bzw. entwickeln die meisten Hersteller auch mit solchen Kits von den Engine Hersteller. Schlussendlich sind je nach ihrem Können (und wie gesagt die Modszene hat meiner Erfahrung oft dasselbe Potential wie richtige Spielstudios) beide genaus gleich viel oder wenig limitiert in ihrer Kreativität. Im Gegenteil, die Modszene hat keine „Deadlines“ und ist nicht an irgendwelche Budgets gebunden, sprich müssen nicht wirtschaftlich denken, sondern können ihre Kreativität freien Lauf lassen. Ihnen fehlt durch das fehlende Budget halt auch die Werbemittel. Das machen aber Mundpropaganda der Community locker wett.

  10. Avatar von Marc
    Marc

    Ja, wenn es das doch auch für die 360 gibt, dann ist doch alles gut. =) Aber mit den Mods wird nach wie vor in der Regel kein bis kaum Geld verdient.

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