Ein 77-Zoll-OLED-Fernseher verdient einen Sound, der mit dem Bild mithalten kann. Für mich ist Surround-Sound nicht mehr wegzudenken, wenn Schüsse quer durch den Raum pfeifen oder der Helikopter hinter mir auf dem Sofa hörbar ist, bevor er ins Bild fliegt.
Seit Jahren setze ich dabei auf die Sonos Arc (kaufen) – und ich bereue es nicht. Und das funktioniert für die meisten Netflix, Disney, Apple und Prime Produktionen genauso wie für Spielekonsolen von PlayStation, Xbox und sogar für manche Spiele auf der Nintendo Switch. Bei der Xbox Series und PlayStation 5 gibt es leider Probleme bei der Latenz, die man allerdings umgehen kann.
Mein Weg zu kabellosem Surround-Sound
Schon in der Schulzeit hatte ich meinen Super Nintendo an den Verstärker meines Vaters angeschlossen. Später folgten ein Logitech Z-680 (5.1) mit Dolby Digital und ProLogic II und im Studium ein Teufel Motiv 5 Digital (5.1) mit Decoderstation 5. Während meiner Zeit in Hamburg habe ich mit JAMO 628-Lautsprechern (5.0) und einem Denon X1200W AVR nicht nur Filme geschaut, sondern auch regelmäßig die Polizei auf den Plan gerufen.
Mit Kindern änderte sich das Set-up: Die Standlautsprecher wichen 2020 einer Sonos Arc Soundbar (kaufen) und zwei Sonos One SL als Rear-Lautsprecher. Diese Entscheidung hat mein Heimkino-Erlebnis komplett verändert.
Anschließen der Sonos Arc und Rear-Lautsprecher
Das Beste am Sonos-System? Kein Audio-Video-Receiver (AVR) ist nötig. Die Sonos Arc wird direkt per HDMI 2.1 (eARC) an den Fernseher angeschlossen. Der Fernseher wird so zum zentralen Hub, und die Fernbedienung steuert alles. Die Dekodierung von so gut wie allen modernen Audiostandards wie Dolby Atmos, DTS und Dolby Digital findet in der Soundbar statt.
Die Rear-Lautsprecher (kaufen) verbinden sich kabellos mit der Arc und benötigen nur ein Stromkabel – keine Kabel quer durch das Wohnzimmer. Alles wird über die Sonos-App eingerichtet, einschließlich des Trueplay-Einmessens, das nur mit einem iPhone funktioniert. Danach funktioniert alles automatisch – selbst Spotify erkennt das System sofort. Wer noch mehr will, kann einen Sonos Sub (kaufen) hinzufügen, aber mir fehlen tiefe Bässe bislang nicht.
Tipp für die Positionierung von Rear-Lautsprechern dicht hinter dem Sofa
Meine Rear-Lautsprecher liegen als Kompromiss auf dem Rücken und werfen den Schall nach oben. Das war ein Tipp auf Reddit und hört sich besser an, als wenn ich sie hinstellen würde. Ohne Rücksicht auf die Familie würde ich natürlich das Sofa einen Meter von der Wand abrücken und sie auf Ständer stellen.
Warum ich keinen AVR mehr nutze
Mein Wohnzimmer ist technisch perfekt vorbereitet: Lautsprecherkabel sind in den Wänden verlegt, und selbst die Fußbodenheizung wurde berücksichtigt. Trotzdem habe ich mich von meinem Audio-Video-Receiver (AVR) verabschiedet. Warum?
1. Komplizierte Bedienung
Mein Denon X1200W trieb mich in den Wahnsinn. Ob Einschalten oder HDMI-Kanalwechsel – irgendwas klappte immer nicht. Moderne Geräte wie die PS5 sollten sich nahtlos einfügen, ohne manuelles Herumkonfigurieren. Alleine der Krampf mit den unterschiedlichen Fernbedienungen, weil HDMI CEC nicht wollte, will ich nie wieder erleben bei einem AVR.
2. Softwareprobleme
Die Software des Denon war eine Katastrophe. Ein Gerät, das mein Heimkino steuern soll, darf nicht ständig durch Firmware-Bugs oder schlechte Benutzerführung auffallen.
3. Rauschen
Selbst ohne Ton erzeugten die Lautsprecher ein Grundrauschen. In stillen Momenten war das störend und inakzeptabel für ein Gerät dieser Preisklasse.
4. Schlechte Dialogverständlichkeit
Netflix und Co. mischen Dialoge oft zu leise und Effekte viel zu laut. Ein AVR sollte das lösen können – tat er aber nicht. Die Sonos Arc hingegen macht Dialoge klar verständlich, egal wie schlecht die Tonabmischung ist. Am Ende ist das einfach nur ein ausgezeichneter Softwarefilter der allerdings gute Arbeit leistet.
Benötigt man einen Subwoofer?
Natürlich ist ein Subwoofer eine ideale Ergänzung. Leider ist der Sonos Sub richtig teuer. Mir reichten lange Zeit die Bässe der Sonos Arc aus. Der Sonos Sub Mini (kaufen) ist zwar günstiger, aber soll nicht so viel bringen, wenn man ihn zusammen mit der Sonos Arc benutzt. Nachdem der Sonos Sub (kaufen) dann ins System eingebunden war, hörte ich klar den Unterschied: Die Tonkulisse hört sich „weniger angestrengt“ an. Und wenn es Film rumpeln soll, dann tut es das auch. Ansonsten spielt sich der Sub aber nie unnötig in den Vordergrund. Das „nicht ortbar im Raum“ ist zumindest beim Sonos Sub kein leeres Versprechen.
Der Effekt des Subwoofers ist außerdem objektiv herleitbar, siehe Fletcher-Munson-Kurven. Die Fletcher-Munson-Kurven, auch als Equal-Loudness-Contours bekannt, zeigen, wie das menschliche Gehör Töne unterschiedlicher Frequenzen bei variierenden Lautstärken wahrnimmt. Sie verdeutlichen, dass tiefe und hohe Frequenzen lauter sein müssen, um als gleich laut wie mittlere Frequenzen empfunden zu werden. Im Kern ist die Aussage: für ein Klangbild, das für das menschliche Ohr als angenehm und gehörrichtig empfunden wird („weniger angestrengt“), benötigst du bei niedrigen Frequenzen überproportional mehr Schalldruck als bei hohen. Je tiefer, desto schwieriger ist das. Und den nötigen Schalldruck können dann nur spezialisierte Lautsprecher erzeugen: ein Subwoofer.
Sonos und IKEA: Das perfekte Team
Ein Pluspunkt von Sonos: Es gibt günstige Alternativen von IKEA. Unter dem Namen Symfonisk verkauft IKEA Lautsprecher, die wie Bilderrahmen oder Lampen aussehen und sich als Rear-Speaker oder zusätzliche Soundquellen nutzen lassen. Für draußen nehme ich den portablen Sonos Roam mit, der beim Grillen nicht fehlen darf.
Für wen eignet sich die Sonos Arc?
Wenn du keinen klobigen AVR oder riesige Lautsprecher willst, aber trotzdem Surround-Sound für Netflix, PS5 oder Xbox Series erleben möchtest, ist die Sonos Arc die ideale Lösung. Die Soundbar überzeugt alleine schon durch ihren Klang, und in Kombination mit Rear-Lautsprechern hörst du jeden Effekt genau da, wo er passiert. Der Sub ist dann der krönende Abschluss. Besonders für Videospiele ist das Set-up ein echter Gamechanger. Außerdem kannst du die Lautsprecher stetig erweitern, ohne alles auf einmal kaufen zu müssen.
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