Als ein langjähriger Nutzer von Apple-Produkten war ich gespannt auf die Ankündigung des neuen iPhone 15 mit USB-C. Doch die Nachricht, dass die neue Grafikeinheit nun Ray Tracing unterstützt und Spiele wie das kommende Assassin’s Creed Mirage und die DHL-Simulation Death Stranding im kommenden Jahr für iOS verfügbar sein werden, hat meine Aufmerksamkeit besonders erregt. Sogar Resident Evil 4 Remake und RE8 Village erscheinen nativ für Apples Betriebssystem. Könnte damit das iPhone tatsächlich zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für Konsolen werden?
Mobile Games vs. Konsolenspiele
Es ist kein Geheimnis, dass mobile Spieleindustrie in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist und mittlerweile fast doppelt so viel Umsatz generiert wie Konsolenspiele. Doch bislang waren die beiden Märkte voneinander getrennt, hauptsächlich aufgrund der unterschiedlichen Spielstile und Monetarisierungsmodelle. Glücklicherweise zieht sich Nintendo schon wieder von iOS zurück. Das wären auch wirklich dunkle Zeiten geworden. Die Zielgruppe für die meisten mobilen Spiele ist meiner Ansicht nach eine andere als für ein Elden Ring oder Red Dead Redemption 2.
Der Bildschirm eines iPhones ist im Verhältnis viel zu klein
Ein Punkt, der bedacht werden muss, ist die Bildschirmgröße des iPhones im Vergleich zu echten Konsolen. Geräte wie das Steam Deck und die Nintendo Switch bieten größere Bildschirme, die sich besser für Gaming eignen. Und die kann man noch problemlos an den Bildschirm anschließen. Zwischensequenzen bei Assassin’s Creed Mirage kann ich mir zumindest schwer auf dem Sofa mit 6.1 Inch vorstellen.
Das iPhone hat nur Touch-Steuerung
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass das iPhone hauptsächlich auf Touch-Steuerung angewiesen ist. Während das für kurze, einfache Spiele gut funktioniert, stoßen wir bei umfangreichen Titeln wie Assassins Creed an Grenzen. Natürlich kann man sich einen Mobile Gaming Controller für das iPhone holen. Allerdings kostet das Teil recht viel Geld. Zudem kann man das Mobiltelefon dann nicht mehr so schnell fürs Telefonieren nutzen.
Der Preis des iPhone 15 Pro
Nicht nur zusätzliche Peripherie kostet Geld. Das iPhone 15 Pro mag beeindruckende Leistung bieten, aber es ist auch mit einem Preis von 1199 Euro deutlich teurer als Handheld-Konsolen wie die Nintendo Switch oder Valves Steam Deck.
Grafik nicht auf NextGen-Niveau
Die ersten Testversionen von iOS Spielen wie Resident Evil 8 laufen zwar okay, jedoch nicht auf dem Niveau aktueller Konsolen.
According to the captions in Zhang’s video, the game’s resolution is locked at 1560 x 720, and its framerate is “currently” locked at 30fps. And Zhang says the experience has its flaws: “The screen mirroring effect is definitely not as good as on the phone,” Zhang says. “Definitely not as good as the original effect on the game console.”
The Verge
Ob man 30 FPS mit runter geregelten Effekten auf einem so teuren Stück Hardware toleriert, bleibt jedem selbst überlassen. Ich entscheide mich dann für den Steam Deck oder eine Switch 2.
AirPlay am TV hat eine zu große Latenz
Die Idee, das iPhone über AirPlay auf einen Fernseher zu spiegeln, ist verlockend, aber die Latenz kann ein echtes Problem darstellen, wenn es um reaktionsschnelle Spiele geht.
Der kleine Formfaktor des iPhones und die Wärmeentwicklung
Ein weiterer Punkt, den es zu bedenken gilt, ist die Wärmeentwicklung bei intensivem Gaming. Mein eigenes Experiment mit Minecraft auf dem iPhone, an den Fernseher angeschlossen über einen HDMI-Adapter, führte zu einem sehr heißen iPhone. Da das iPhone keinen Lüfter besitzt, könnte zur Drosselung führen.
Die Preisgestaltung der Spiele
Schließlich stellt sich die Frage, ob iPhone-Besitzer bereit sind, 60 Euro oder mehr für Spiele wie Assassins Creed Mirage auszugeben. Die Preise für Spiele auf Konsolen sind in der Regel höher als die für mobile Apps, und das könnte eine Hürde sein. Denn Free-to-Play wird bei großen Produktionen nicht funktionieren. Und selbst kostenlose iOS-Titel wie Mario Kart Tour werden im Oktober nicht mehr mit neuen Inhalten versorgt. Für Nintendo ist das Experiment Apple wahrscheinlich beendet.
Streaming auf dem iPhone funktioniert schon heute
Meine These ist, dass sich nichts ändern wird. Konsolen entwickeln sich ebenso weiter. Schließlich kann ich heute schon ohne Xbox meinen Gamepass auf meinem iPhone 12 Mini (!) oder Steam Deck streamen. Und selbst mit Stadia und GeForce Now hat Streaming als Technologie die Konsolen nicht verdrängt, sondern nur bereichert. Denn auch hier hat sich gezeigt, dass die lokalen Geräte noch mehr Leistung haben für weniger Geld als Streaming in Rechenzentren.
Fazit: Eine neue Plattform für Gamer
Als Medienwissenschaftler habe ich gelernt, dass Medien selten vollständig verdrängt werden. Der PC existiert neben den Konsolen, Handhelds haben ihre eigene Nische, und nun scheint das iPhone als Gaming-Plattform aufzutauchen. Ob es erfolgreich sein wird, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Anpassungsfähigkeit der Spieler und der Verbesserung der Hardware und Software. Es ist eine spannende Zeit für Gamer, da neue Möglichkeiten auftauchen, und ich werde gespannt verfolgen, wie sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Ich behaupte, dass der Spuk im Jahr 2025 schon wieder vorbei ist. Oder ich werde überrascht und der überfällige Bloodborne Remaster erscheint nächstes Jahr exklusiv für iOS.
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