Ich habe Hollow Knight seit seiner Veröffentlichung 2017 immer wieder angefangen – auf der Switch, der PlayStation 4 und zuletzt auf dem Steam Deck. Doch erst jetzt habe ich das düstere Käferabenteuer wirklich weitergespielt. Und was soll ich sagen? Es gehört für mich mittlerweile zu den besten Metroidvania-Spielen überhaupt – neben Super Metroid, Castlevania: Symphony of the Night und The Witness. Vor allem auf dem Steam Deck.
So schwer wie Dark Souls – nur eben in 2D
Auf den ersten Blick sieht Hollow Knight aus wie ein hübsches, düsteres 2D-Jump’n’Run. Aber der Eindruck täuscht: Schon im ersten Drittel stellt das Spiel eine echte Herausforderung dar. Stirbt man, landet man wieder auf der letzten Bank, auf der man gesessen hat – und alle Gegner sind zurück. Das erinnert stark an die Bonfire-Mechanik aus Dark Souls.
Die Seelen besiegter Gegner nutzt man zum Heilen oder für Angriffszauber. Mit der Zeit kommen Fertigkeiten, Upgrades und vor allem die Charms hinzu – kleine Artefakte mit Effekten wie mehr Lebenspunkten, schnellere Heilung oder völlig neue Angriffe. Ständiges Sterben gehört also fest zum Spielprinzip.
Auch die Erkundung spielt eine zentrale Rolle. Weil fast alles in Deepnest düster und geheimnisvoll wirkt, ist das Kartensystem entscheidend. Die Karte wird nur aktualisiert, wenn man in einem Gebiet war und danach auf einer Bank ruht – oder wenn man den Kartografen gefunden hat.

Gutes Gamedesign schafft echte Freiheit
Nach etwa sieben Stunden versteht man, warum Hollow Knight so faszinierend ist. Während viele Metroidvania-Spiele trotz offener Welt oft nur einen vorgegebenen Pfad bieten, lässt Hollow Knight echte Freiheit zu. Jede neue Fähigkeit – etwa der klassische Doppelsprung – eröffnet gleich mehrere Wege, um Neues zu entdecken.
Eine hervorragende Analyse liefert der YouTube-Kanal Boss Key im Video The World Design of Hollow Knight – Achtung, Spoiler!
Visuell für mich eine Katastrophe
Was mich jahrelang vom Spielen abgehalten hat, war tatsächlich der Grafikstil. Düster, unscharf und für meinen Geschmack gestalterisch einfach nicht schön. Ähnlich wie bei Undertale kann ich mit dem Charakterdesign wenig anfangen. Auch technisch ist das Spiel weit entfernt von einem HDR-Grafikfeuerwerk wie Ori 2: Will of the Wisps. Aber genau die düstere Darstellung es perfekt für einen Handheld wie meinem Steam Deck OLED – dort wirkt der Stil kompakter und stimmiger. Mit dem Soundtrack kann ich leider auch nichts anfangen.

Perfekt für das Steam Deck
Ich habe rund 40 Stunden gebraucht, um das normale Ende mit fast allen Charms zu erreichen. Für das wahre Ende mit dem White Palace fehlen mir noch ein paar Prozent bis zu den vollen 112 %.
Selten hat mich ein Spiel so sehr in seinen Bann gezogen: „Nur noch kurz die nächste Höhle erkunden… oder den Boss noch einmal probieren.“ – und schon sind wieder Stunden vergangen.

Wertung
Hollow Knight: Trotz seines gewöhnungsbedürftigen Looks überzeugt Hollow Knight mit genialem Gameplay, präziser Steuerung und herausragendem Leveldesign. Wer Metroidvania-Spiele und Dark Souls liebt, wird hier ein neues Lieblingsspiel finden. – Marc
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