Goodbye Nintendo Wii


Genau zwei Jahre nachdem ich den Artikel »Nintendos letzter Flop?« geschrieben habe, musste heute nach einem Jahr nach Kaufdatum unsere Nintendo Wii die Wohnung verlassen. Das selbe Schicksal erlitten vor einiger Zeit schon meine Sega Dreamcast und mein Gameboy Advance. Es folgt nun die Begründung für diesen Schritt.

Fast nur Wii Sports

90% der Zeit wurde auf ihr Wii Sports und insbesondere wenn nicht ausschließlich Wii Golf gespielt. Ein paar meiner Freunde mit Pro Status im Spiel sind wahre Götter bei diesem Spiel gewesen und es hat immer wieder Spaß gemacht zusammen eine Runde Wii Golf einzulegen.

An dieser Stelle muss ich Christian E. [PRO] lobend als den »Golfer-Gott des Greens« erwähnen. Wii Golf hat uns sogar schon einmal fast davon abgehalten eine der berüchtigten Totenkopfparties in Bielefeld zu besuchen.

Hier war fast ein Jahr das Zuhause unserer Wii

Zu wenig genutzt

Um es kurz zu machen: die Wii wurde trotzdem einfach zu wenig genutzt. Nach dem enttäuschenden Zelda – Twilight Princess und diversen anderen Spielen wie z.B. Exite Truck oder Wario Ware kam vor ein paar Tagen das hochgejubelte Mario Galaxy in mein trautes Heim. Mario Galaxy ist absolut kein schlechtes Spiel und verdient mit Sicherheit auch die guten Bewertungen.

Aber mich als Spieler von Mario 64 und Mario Sunshine ist das einfach nichts neues mehr. Es fehlte mir schlicht an der Motivation schon wieder Prinzessin Peach aus den Klauen von Bowser zu retten. Außerdem glaube ich, dass ich wohl schlicht und ergreifend nicht mehr zu Zielgruppe dieser Nintendo-Spiele gehöre.

Entspannte Multiplayer-Session klappen auch wunderbar mit der PSP oder Tanzmatten

Kein entspanntes Spielen möglich

Ein weiterer Punkt der hauptsächlich meiner Freundin negativ an dem Gerät aufgefallen ist: der Entspannungsfaktor der Konsole fehlt durch das Rumgefuchtel mit der Wiimote komplett. Besonders Zelda – Twilight Princess war ein Krampf in dieser Hinsicht weil anstatt auf einen Knopf zu drücken jedes mal die Wiimote geschwungen werden musst. Zwei Stunden ist das noch ganz witzig aber spielt mal 5 Stunden am Stück nachdem man vom Tag schon ausgepowert war.

Lieber Tanzmatten als Fuchteln

Natürlich ist die Wii eher eine Konsole für mehr als einen Spieler, wo so etwas natürlich eher für Spaß als Erschöpfung sorgt. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass besonders die Tanzmatten mit Dance Dance Revolution ganz klar nach 6 Jahren immer noch mehr Spaß bringen als jedes Partyspiel auf der Wii. Jedenfalls das war hier meine Erfahrung. Nachdem ich die Tanzmatten herausgeholt habe, ist die Wii gestorben. Und die kosten im Gegensatz zur Wii nur 15 EUR pro Stück.

Die Konkurrenz meiner Xbox360 war einfach zu stark

Fast nur Minispiele

Auch wenn ich bei vielen Prognosen in meinem Artikel »Nintendos letzter Flop?« daneben lag, so hatte ich doch mit einer Behauptung recht: Der große Teil der Spiele für die Wii sind Minispiele die unbedingt die Wiimotes benutzten müssen – egal ob es einen Sinn hat oder nicht. Weiterhin sieht man kaum klassisch-gute Spielkonzepte auf der Konsole.

Da wird ein Spiel wie z.B. Link’s Crossbow Training auf den Markt geworfen nur um mit der Marke Zelda ein veraltetes Spielkonzept nochmal unter die Leute zu bringen. Das selbe gilt für Resident Evil: Umbrella Chronicles und Soul Calibur Legends auf der Wii. Zu der schlechte Steuerung der miesen Egoshooter der Wii muss ich wohl nichts mehr sagen.

Zu wenig Leistung

Und leider haben sich meine Befürchtungen bezüglich der Leistungsfähigkeit der Wii sogar als noch schlimmer erwiesen. Die Wii ist keine Xbox 1 sondern ein etwas schnellerer GameCube wenn es um die grafische Leistung geht. Das schränkt gewisse Spielkonzepte leider in meinen Augen unnötig ein. Ein Spiel wie Oblivion wäre jedenfalls nicht möglich auf Nintendos erfolgreichen Flagschiff.

Kein Onlineplay

Denn Grafik erlaubt nicht nur glaubhaftere Welten sondern kann auch für neue Gameplay-Elemente sorgen die ohne die nötige Power nicht möglich wäre. Weiterhin verschläft momentan Nintendo den Onlinemarkt. Das wird besonders deutlich, wenn man sich Microsofts Xbox Live im Vergleich ansieht. Dafür versteht es Nintendo wunderbar, mit alten emulierten Retro-Spielen den Kunden das Geld aus der Tasche zu zaubern während ich bei Xbox Arcade wenigstens noch Neuentwicklungen für mein Geld bekomme und alles vorher als Demo antesten kann.

Erstmal kein Ersatz nötig

Die Verkaufszahlen in den USA zeigen zudem, dass sich z.B. gar keine Sorgen machen muss solange die PlayStation2 nach wie vor für Absätze bei den Spielen sorgt. Boogie ist kein Ersatz für SingStar, was übrigens eine Wohngemeinschaft weiter in diesem Moment auf meiner PlayStation2 gespielt wird. Meine Freundin und ich überlegen jetzt erstmal, was wir mit dem Geld was wir für die Nintendo Wii bekommen habe uns schönes zu Weihnachten schenken könnte. Irgendwelche Anregungen? Und nein, die PlayStation3 hat momentan einfach zu wenig Titel und ein romantischer Aufenthalt in Paris ist dann vielleicht doch angebrachter als eine weitere Konsole in unserem Haus.

Unsere Nintendo Wii wird übrigens zu Weihnachten bei zwei Personen für leuchtende Augen und hoffentlich viel Spaß sorgen die absolut in die Zielgruppe der Wii-Spiele fallen: XY* (8 Jahre) und YX* (11 Jahre).
* Namen werden nicht genannt um die Überraschung für die Zwerge nicht zu verderben.


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