Anbernic bringt mittlerweile im schnellen Takt neue Retro-Handhelds auf den Markt. Mit dem RG40XX (kaufen) gibt es auf den ersten Blick nur eine kleine Verbesserung: Der Bildschirm ist um einen halben Zoll gewachsen. Doch lohnt sich der Umstieg? Hier ein detaillierter Blick auf das Gerät.
Bewährte Technik, verfeinert
Die technischen Grundlagen bleiben beim RG40XX unverändert: Der H700 Quad-Core ARM Cortex-A53 mit 1,5 GHz bildet nach wie vor das Herzstück. Dazu gesellen sich zwei Analog-Sticks, ein Mini-HDMI-Ausgang und die bewährte Unterstützung für Batocera Forks wie Knulli. Größte Änderung ist der Bildschirm und die unnötigen farbigen LEDs hinter den Analogstick. Allerdings gibt es auch Rückschritte: Die die Akkulaufzeit hat durch den größeren Bildschirm und den leicht kleineren Akku gelitten. Doch das ist nicht alles.
Technische Merkmale | RG35XX H | RG40XX |
---|---|---|
Prozessor | H700 Quad-Core ARM Cortex-A53, 1.5 GHz | H700 Quad-Core ARM Cortex-A53, 1.5 GHz |
Bildschirm | 3,5 Zoll (ca. 9 cm) IPS, 640×480 Pixel | 4,0 Zoll (ca. 10 cm) IPS, 640×480 Pixel |
GPU | Dual-Core G31 MP2 | Dual-Core G31 MP2 |
RAM | 1 GB LPDDR4 | 1 GB LPDDR4 |
Speicher | 64 GB microSD (erweiterbar) | 64 GB microSD (erweiterbar) |
System | Linux 64-bit | Linux 64-bit |
Wi-Fi/Bluetooth | 2.4/5G WiFi, Bluetooth 4.2 | 2.4/5G WiFi, Bluetooth 4.2 |
Batterie | 3300 mAh, bis zu 8 Stunden | 3200 mAh, bis zu 6 Stunden |
Abmessungen | 145 × 69 × 16 mm, 180 g | 163 × 79 × 16 mm, 208 g |
Besondere Merkmale | HDMI-Ausgang, Vibration | HDMI-Ausgang, Vibration, RGB-Beleuchtung hinter den Analog-Sticks. (Benötigt kein Mensch) |
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Emulationsleistung auf dem H700 mit G31 MP2: Was taugt der RG40XX wirklich?
Die Emulationsleistung ist das Herzstück eines jeden Retro-Handhelds. Auch der RG40XX verlässt sich auf den H700 Quad-Core ARM Cortex-A53 und die Dual-Core G31 MP2 GPU. Hier ist meine Einschätzung der Performance nach Systemen:
Konsole | Emulierte Leistung |
---|---|
NeoGeo | Hervorragend |
Master System/NES/PC Engine | Hervorragend |
MegaDrive/SegaCD | Hervorragend |
SNES | Hervorragend. Auch Super Mario World 2: Yoshi’s Island mit SuperFX Chip läuft flüssig. |
GameBoy (Color) | Hervorragend |
PlayStation | Hervorragend |
Saturn | Ruckelt stark und ist größtenteils unspielbar |
Dreamcast | Befriedigend. Sehr abhängig vom Spiel. SoulCalibur und Crazy Taxi laufen mit 60 FPS, aber Sonic Adventure 2 läuft nur mit 30 statt 60 FPS. |
GameBoy Advance | Hervorragend |
Wer mit der RG35XX-Serie zufrieden war, wird hier auch glücklich werden. Denn die Emulation ist bezogen auf die Leistung identisch zum RG40XX H.
Größerer Bildschirm, besseres Spielerlebnis
Obwohl ich normalerweise ein Fan kompakter Konsolen bin, bringt der größere 4-Zoll-Bildschirm des RG40XX deutliche Vorteile. Mit seiner Größe liegt er zwischen dem 2-Zoll-Display des Game Boy Micro und den 7 Zoll (ca. 18 cm) des Steam Decks. Trotz nur 0,5 Zoll (1,27 cm) Unterschied zum RG35XX macht sich der größere Bildschirm bemerkbar. Besonders die verbesserte Farbwiedergabe und die gleichmäßigere Ausleuchtung tragen zu einem besseren Spielerlebnis bei. Ich empfinde die Farbtemperatur als wärmer und das Bild insgesamt als hochwertiger.
Durchdachte Tastenanordnung für besseren Bedienkomfort
Die Tastenanordnung bei Anbernic-Geräten war oft Gegenstand von Diskussionen. Beim RG40XX jedoch hat man alles richtig gemacht: Start und Select befinden sich rechts, der Hotkey links, und die Lautstärkeregler sind bequem oben am Gerät platziert. Diese durchdachte Anordnung lässt das Gerät noch hochwertiger wirken und erinnert mich stark an Produkte von Sony oder Nintendo.
Tadelloser HDMI-Ausgang für das große Bild
Wie schon bei der RG35XX Serie ist ein Highlight des RG40XX der Mini-HDMI-Ausgang. Er funktioniert einwandfrei und liefert durchgängig Ton, was bei manchen Vorgängermodellen nicht immer der Fall war. Dies macht den Handheld zu einer noch attraktiveren Option für das Spielen am Fernseher.
Verbesserte Ergonomie durch optimierte Schultertasten
Ein häufig kritisierter Punkt bei Retro-Handhelds sind die Schultertasten. Der RG40XX macht hier alles richtig: Die L1-, L2-, R1- und R2-Knöpfe sind hintereinander angeordnet und lassen sich deutlich einfacher betätigen. Das ist besonders bei PlayStation 1-Spielen wie Metal Gear Solid oder bei Rennspielen mit manueller Schaltung von Vorteil.
Volle Unterstützung für die Knulli-Firmware
Die meisten Custom-Firmwares basieren auf Batocera. Das unterstützt die Bezels im HDMI-Out Modus, RetroAchievements, integrierte Shader und Syncthing. Das von mir bevorzugte ArtBook Next Theme ist der neue Standard bei meiner Lieblingsfirmware Knulli.
Verfügbare Firmwares für RG35XX und RG40XX
- Knulli (herunterladen) Nachfolger des Batocera-Forks für mehrere Geräte und aktuell mein Favorit.
- muOS (herunterladen) Ähnlich wie das StockOS und dadurch schreckliches Layout.
- Koriki (herunterladen) Ist denke ich bald tot.
Fazit: Der RG40XX – Ein solider, wenn auch unspektakulärer Fortschritt
Der Anbernic RG40XX bietet viele kleine Verbesserungen, die in der Summe ein deutlich besseres Spielerlebnis ermöglichen. Der größere Bildschirm, die verbesserte Tastenanordnung und der tadellose HDMI-Ausgang sind klare Pluspunkte. Für Retro-Fans, die einfach spielen wollen, ist der RG40XX eine hervorragende Wahl – auch wenn die Innovationen sich im Rahmen halten.
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