Es ist kaum zu glauben, aber The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom konnte mich bis zum Ende nicht wirklich fesseln. Dabei zählt sein Vorgänger, Breath of the Wild, zu meinen absoluten Lieblingsspielen hier auf dem Blog. Wie kann es sein, dass zwei so ähnliche Spiele so unterschiedliche Gefühle bei mir hervorrufen?
Mehr Welt, mehr Gefahren, weniger Spaß?
Die Welt von The Legend of Zelda – Tears of the Kingdom (kaufen) ist dreimal so groß wie die des Vorgängers. Neben der riesigen Oberwelt gibt es jetzt auch schwebende Inseln und eine düstere Unterwelt zu entdecken. Beeindruckend ist, dass trotz der alternden Switch-Hardware die Ladezeiten kaum spürbar sind. Dafür ist die Bildwiederholrate und die Bildqualität so niedrig, dass man sich eine Switch 2 herbeiwünscht.
Die Erkundung der fliegenden Inseln hat mir Spaß gemacht, aber die finstere Tiefe mit ihrer ständigen Dunkelheit war einfach nur frustrierend. Besonders die lila Masse, der sogenannte Gloom, hat mich zur Weißglut gebracht, da er meine Herzen komplett zerstörte, ohne Möglichkeit der einfachen Heilung. Alles, was in der Unterwelt stattfand, gehörte zu den unangenehmsten Spielerfahrungen, die ich jemals auf der Switch gemacht habe. Insgesamt empfand ich den Schwierigkeitsgrad dadurch als deutlich höher im Vergleich zu Breath of the Wild.
Eine neue Rätselmechanik – aber nicht mein Ding
Die Grundmechaniken wie der offene Welterkundungsansatz und die zerbrechlichen Waffen sind geblieben. Der größte Unterschied liegt in der neuen Rätselmechanik: Man kann jetzt Objekte miteinander kombinieren und daraus Maschinen oder Werkzeuge bauen. Klingt cool? Bis zum Schluss hatte ich das Gefühl, die Steuerung nie vollständig verinnerlicht zu haben. Es erinnerte mich ein wenig an meine ersten holprigen Schritte in 3D Studio MAX vor meinem Studium. Ein Beispiel: Aus einer Platte, zwei Ventilatoren und einem Steuerelement bastelt man sich ein Fluggerät. Alles folgt physikalischen Gesetzen wie der Schwerkraft, was oft kreative Lösungen erfordert. Aber viel zu oft fühlte es sich bei mir nach Zufall an, wenn ich ein Rätsel gelöst habe, anstatt nach einer durchdachten, cleveren Lösung.
Das Frustpotenzial steigt, wenn kleinste Konstruktionsfehler das gesamte Vorhaben zunichtemachen – und man nicht einfach vorher speichern kann, um es erneut zu versuchen. Stattdessen heißt es: wieder von vorne anfangen. Zwar sorgt die Autobuild-Funktion gegen Ende des Spiels für etwas Entlastung, aber das grundlegende Problem bleibt bestehen. Auch die Möglichkeit, die Zeit in der dreidimensionalen Welt zurückzudrehen, empfand ich als fummelig und wenig intuitiv. Alles in allem vermisse ich die klaren, ehrlichen Kämpfe und die packende Erkundung, die Breath of the Wild so großartig gemacht haben.
Mehr vom Gleichen – aber das reicht mir nicht
Die Handlung von Tears of the Kingdom (kaufen) spielt einige Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Und wie sehr habe ich Breath of the Wild geliebt – von der ersten bis zur letzten Minute! Aber erneut in dieselbe Welt geworfen zu werden, hat bei mir nicht den erhofften Effekt erzielt. Vielleicht habe ich einfach zu viel Breath of the Wild gespielt: einmal komplett auf der Wii U und dann noch einmal mit allen DLCs auf der Switch. So sehr mag ich dieses Spiel. Doch der Nachfolger? Hat mich einfach nicht gepackt.
Ich habe alle fünf Sages gesammelt, inklusive des nervigen Roboterbausatzes in den Tiefen. Jetzt stehe ich vor Ganon, aber es müsste mir schon jemand Geld bezahlen, damit ich die letzte Quest abschließe. Leider fürchte ich, dass auch der Budgettitel The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom (günstig kaufen) mich mit seiner merkwürdigen Echo-Mechanik nicht mehr überzeugen kann. Die ersten Stunden fühlten sich sehr nach Tears of the Kingdom an.
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom: Die frustrierende Baummechanik und der tödliche Gloom in einer Welt, die ich bereits aus dem Vorgänger kannte, haben mich dieses Mal einfach nicht abgeholt. – Marc
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