In Until Dawn kehrt eine Gruppe von acht Teenager nach einem Jahr zurück auf die verschneite Berghütte, um den mysteriösen Tot zweier Freundinnen gemeinsam zu verarbeiten. Dort merken sie dann schnell, dass sie dort gefangen und nicht alleine sind. Hört sich nach einem guten Schauplatz für eine Horror-Geschichte an? Genau das bekommt man in diesem interaktiven Film auch geboten.
Besser als ein Horrorfilm
Endlich hat sich jemand getraut, die Idee der interaktiven Serie der Telltale Games ins Teenie-Horror-Genre mit realistischer Grafik als Vollpreis-Spiel zu transportieren. Auf Basis der Killzone: Shadow Fall Engine und aufwendigen Aufnahmen der Gesichter und Bewegungen von Schauspielern wie Hayden Panettiere (Heroes) wird der 8-stündige Ausflug durch sämtliche Horror-Klischees zum Leben erweckt.
Wie bei allen interaktiven Filmen geht es hauptsächlich darum, dass die Handlung beeinflusst werden kann. Unüberlegte Entscheidungen wirken sich direkt auf die Überlebenschancen der Protagonisten aus. Denn einen Speicherstand laden kann man nicht und jede Konsequenz ist entgültig – jedenfalls bis man das Spiel nochmal durchspielt.
The Butterfly Effect
Ich persönlich fand die Idee des gleichnamigen Films schon fantastisch: Die Auswirkungen einer kleinen oder großen Entscheidung können in der Zukunft weitreichende Folgen haben. Wenn man gleich zu Beginn des Spiel das klingelnde Mobiltelefon des Freundes ohne seine Erlaubnis aus der Tasche zieht, dann wird auch er später in einer ungünstigen Situation vielleicht indiskret werden.
Damit man das als Spieler nachvollziehen kann, wird dies dokumentiert. So sind es manchmal wirklich überraschende Einzelheiten, die später extreme Konsequenzen haben.
Wie Quantic Dream – nur viel besser
Unter idealen Bedingungen kann Until Dawn ein fantastisches Erlebnis sein. Dazu gehört meiner Ansicht nach absolut kein Vorabwissen über die Handlung und Charaktere, drei bis vier Herbstabende ohne Zeitdruck. Und vor Allem ein stockfinsteres Zimmer und eine gute Soundanlage an der PlayStation 4.
Wenn man dann noch eine PlayStation Kamera sein eigen nennt, dann bekommt man – wie nach einer Achterbahnfahrt im Horror-Freizeitpark – noch eine schöne Erinnerung in Form von Videos über die wilden Zuckungen auf dem Sofa.
Die optionale Bewegungssteuerung des Dualshock Controllers passt für diese Art von Spielen meiner Meinung nach perfekt. Die Taschenlampe mit dem Pad zu bewegen ist einfach eine nette Idee.
Licht aus – Horror an
Bei mir und meiner Freundin Esther hat das Spektakel absolut funktioniert. Abgeschreckt haben mich das Spielprinzip und die mittelmäßigen Wertungen. Wenn man aber offen ist für die Soap-Opera-Intrigen und Spannungsfelder zwischen den Teens und man Spaß an Unterhaltung für Erwachsene ab 18 Jahren hat, dann sollte man sich gerade für die kommende dunkle Jahreszeit Until Dawn holen. Es lohnt sich auch zum vollen Preis, weil man es garantiert mehrmals durchspielen möchte.
Wertung
Until Dawn: Besser als alles von Telltale Games oder Quantic Dream – wenn man sich darauf einlässt. – Marc
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