The Lost and the Damned


Für das vielleicht beste Spiel dieser Konsolengeneration Grand Theft Auto 4 ist ein für die Xbox360-Version exklusives AddOn erschienen. Das muss Microsoft eine ganze Stange Geld gekostet haben und demnächst folgt dann sogar noch eine zweite exklusive Episode mit dem unglaublichen Namen The Ballad of Gay Tony.

Für 1600 Points (18 EUR) übernimmt man die Rolle von Johnny Klebitz und erlebt in ca. 10 Stunden Gameplay eine knallharte Geschichte rund um die Motorrad-Gang The Lost Motorcycle Club. Erstaunlicherweise beweisen die Entwickler des Addons, dass das Konzept von Grand Theft Auto beliebig erweiterbar ist.

Der Johnny und Billy sind glaubhaft inszenierte Charaktere

Das Add-On motiviert zum Weiterspielen

Ich muss ganz ehrlich sagen: Als ich das Addon angefangen habe, hatte ich eigentlich wenig Lust auf Grand Theft Auto. Das Hauptspiel war sehr lang und irgendwie fühlte es sich komisch an mit Johnny in Lederkluft auf einem Chopper die beeindruckende virtuelle Stadt Liberty City anstatt mit dem lieb gewonnenen Niko Bellić unsicher zu machen. Der neue Protagonist ist aber mindestens so sympathisch und vor allem glaubhaft wie Niko selber.

Ich war absolut motiviert die Missionen zu bewältigen die das Spiel mir präsentiert hat und die Story ist durch den geringeren Umfang auch deutlich übersichtlicher und hat mich wirklich immer aufs Neue eingefangen. Die Farben und die Filter des Spiels wurden leicht angepasst, so dass die riesige Stadt im Addon etwas rauer und unsauberer wirkt – genau so wie die Protagonisten des Spiel, die nicht gerade zimperlich im Umgang mit ihren Mitmenschen sind. Denn gleich vorweg: Es erwarten den Spieler ein paar Szenen die nur im Abendprogramm nach 20:15 gezeigt werden dürften.

Let's roll out! Johnny ist selten alleine unterwegs
Let’s roll out! Johnny ist selten alleine unterwegs

Die Motorräder machen Spaß

Meine größte Sorge war jedoch das Fahren auf den Motorrädern. Im Hauptspiel sind Motorräder von mir nur sehr ungern benutzt worden weil man nach einem Sturz praktisch gleich wieder eine schusssichere Weste und einen Medipack kaufen konnte. Diese Angst war aber absolut unbegründet denn das Fahrverhalten wurde grundlegend entschäft, so dass ich praktisch nur noch mit den Motorrädern umher gefahren bin weil sie deutlich wendiger als Autos sind.

Zu dem ist eine Art Levelsystem aus Grand Theft Auto: San Andreas zurück. Nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass man nicht sich sondern seine Gangmitglieder auflevelt in dem man sie zu Hilfe holt oder ein paar Gangwars (ebenfalls von San Andreas abgeguckt) mit ihnen bewältigt. Auch dieses Eigenart unterscheidet den Zusatz von Nikos überwiegenden Einzelmissionen ohne Ausbaufähigkeit der Charaktere. Zudem sind noch ein paar neue Waffen wie Pipebombs dazu gekommen und das Spiel verfügt endlich über ein Checkpointsystem innerhalb der Missionen.

Kurz und knackig: TLAD ist wie ein Remix deines Lieblingssongs
Kurz und knackig: TLAD ist wie ein Remix deines Lieblingssongs

Ein eigenständiges Spiel

The Lost and the Damned unterscheidet sich genug vom Hauptspiel um auch spielerisch als eigenständige Episode wahrgenommen zu werden. Besonders gelungen fand ich die witzigen Schnittpunkte der Handlung mit der rund um Niko Bellić. Auch wenn es bei mir sehr lange her ist, dass ich GTA4 durchgespielt habe konnte ich mich an jede Szene plötzlich wieder lebhaft erinnern.

Zudem werden auch einige offene Fragen der Story beantwortet die man mit Niko nicht erleben konnte. Man darf sich auch mal auf den Abspann freuen, der (leider) schon nach 10 Stunden über den Bildschirm flimmert und gekonnt mit diesen Verwirbelung der Handlung spielt.

Typisch GTA-Humor: Das Spiel nimmt sich selber nicht ernst
Typisch GTA-Humor: Das Spiel nimmt sich selber nicht ernst

Mission sind kein Füllmaterial

Keine der Missionen von The Lost and the Damned ist auch nur ansatzweise nervig. Ganz im Gegenteil: Es erwarten den Spieler wahre Meisterwerke die es wirklich schaffen den Spieler nach GTA4 richtig zu überraschen. Irgendwie hat mich das Spiel vom Design der Missionen auch sehr an GTA: San Andreas erinnert was ich als absolut positiven Punkt werte. Und auch grafisch wurde besonders in den Szenen, die innerhalb von Häusern spielen noch mal eins drauf gesetzt. Der Detailgrad des Clubhauses z.B. ist wirklich beeindruckend und übertrifft viele Szenen des Hauptspiels.

Alles in allem hat mir der Ausflug in das etwas rauere Liberty City mindestens so viel Spaß gemacht wie GTA4 selber und ist ein absoluter Pflichtkauf für die Xbox360. Ich weiß selber, dass Grand Theft Auto durch die Komplexität und der enorme Handlungsspielraum nicht sofort bei jedem einschlägt. Ich habe GTA:San Andreas 5(!) Mal angefangen und immer nach einer Mission aufgehört bis es „Klick!“ gemacht hat und ich nicht mehr davon los kam. Wer noch keine Reise in das GTA-Universum unternommen hat, sollte dem Spiel und besonders dem Addon eine Chance geben. Meiner Meinung nach ist Grand Theft Auto 4 der aktuelle König der Videospiele – spielerisch und so wie auch technisch. Jetzt müssen sich nur noch ein paar Leute auf meiner Friendslist sich Lost and the Damned kaufen damit wir mal die Mehrspieler-Modi ausprobieren können.

Wertung

Grand Theft Auto: The Lost and the Damned: Kurz und gut. Erstaunlich gute Episode im GTA-Universum mit toll ausgearbeiteten Charaketeren. Leider nicht so gut wie das andere Add-On "The Ballad of Gay Tony" Marc

7
von 10
2009-06-24T09:51:17+0200

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Kommentare

17 Antworten zu „The Lost and the Damned“

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