Bei meinem Aufenthalt in Hurghada in Ägypten habe ich einen Tauschschein für 18 Meter Tiefe, den PADI Open Water Diver, gemacht. Das kostet dort gerade mal 320 EUR, dauert vier Tage und ist international anerkannt. Und das, obwohl ich etwas Angst vor Tiefe habe. Aber nach dem Fallschirmsprung im letzten Jahr, war ein Tauchgang die logische Konsequenz.
Ach ja: Der Hai oben links neben mir ist natürlich eine Fotomontage. Keine Sorge, Mama.
Aller Anfang ist schwer
Nachdem wir die Theorie hinter uns gebracht hatten, wurde das Equipment erklärt: Tauchflasche, Inflater für die Tarierweste und Lungenautomat. Dann ging es auch schon komplett mit Neoprenanzug und Bleigürtel ins Wasser. Man startet beim Training im knietiefen Wasser, mit Lungenautomat im Mund und steckt den Kopf mit Brille unter Wasser – und atmet ein.
Schon diese erste Herausforderung war für mich nicht leicht, da ich den inneren Reflex, dass man unter Wasser normalerweise keine Luft holen darf, erst nicht abschalten konnte. Nach ein paar Versuchen klappte aber auch das.
3m, 7m und dann 18m Tiefe
Der Hauptzweck vom PADI Trainingsprogramm ist das Abtrainieren von Panikanfällen. Was passiert, wenn ich plötzlich keine Luft mehr bekomme? Was macht man, wenn man schnell zur Oberfläche muss, obwohl man normalerweise nur sehr langsam auftauchen darf, weil sonst die Lunge reißt? Und das für mich Allerschlimmste: Wie setzte ich die Brille unter Wasser erst ab und dann wieder auf? Das alles macht natürlich mehr Spaß als eine Informatik-Klausur, aber zwei Tauchgänge im Abstand von einer Stunde mit diversen Übungen bis 16 Uhr nachmittags ist ein anstrengendes Unterfangen.
Wunderschöne Aussicht
Die Eskapaden und anfänglichen Ohrenschmerzen vom Druckausgleich und Schwindelgefühle waren es aber dennoch wert! Ich wurde wird mit einer wunderschönen Unterwasserwelt belohnt, die jedes Aquarium in den Schatten stellt. Riesige Korallen mit vielen kleinen bunten Fischen, Tintenfische, kleinere Rochen, schöne aber gefährliche Moränen und Feuerfische. Man sieht wirklich bei einem Tauchgang mehr Tier- und Pflanzenarten als bei einem Zoobesuch.
Nur Fliegen ist schöner
Ich dachte eigentlich vor dem Tauchen, dass der nahe Anblick von den vielen Unterwasserwesen das Schönste am Tauchen ist. Was ich aber völlig unterschätzt habe, ist das Gefühl von Schwerelosigkeit. Als 9 Meter über mir die Sonne durch die Wasseroberfläche schien und 9 Meter unter mir in verschiedenen Ebenen die Fische über dem Meeresboden glitten und ich nur mit meiner Luft in der Luge die Höhe steuerte, war mir so, als würde ich wirklich schwerelos schweben. Die Tauchgänge sind bis zu 50 Minuten lang. Dabei vergisst man sehr schnell, dass man eine umfangreiche und vor allem schwere Ausrüstung am Körper trägt.
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