Seit dem Erscheinen von Soulcalibur für die Dreamcast im Jahre 1999 hat es mich gepackt. Die Beat’em Up Serie ist für mich eine kleine Revolution gewesen. Endlich konnte man die Kämpfer in der dritten Dimension umeinander herbewegen, sodass Angriffe von der Seite möglich wurden.
Battle Arena Toshinden in gut
Es spielte sich so, wie ich mir das schlechte Battle Arena Toshinden auf der PlayStation 1 immer gewünscht hatte. Namco hatte es tatsächlich hinbekommen, dass man immer das Gefühl hatte, das Geschehen am Bildschirm zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle zu haben. Und auch wenn es nicht so aussieht, aber im Verhältnis war das Spiel nicht so kitschig wie damalige Prügler wie Tekken, Street Fighter oder Samurai Shodown, die zudem wegen ihrem herkömmlichen 2D Gameplay plötzlich altbacken und langweilig wirkten.
Soulcalibur 1999 – 2012
Für eine ganze Weile wurde mein Zimmer damals von Dauergästen belagert, die sich kurz nach mir selber eine Dreamcast und das Spiel zugelegt hatten. Einer davon hat seine Katze sogar nach seinem Lieblingskämpfer benannt. Sogar noch zu meiner Studienzeit wurde Jahre später ein Soulcalibur Tournament bei mir in der WG abgehalten. Seinen vorläufigen Zenit erreichte meine Begeisterung dann in Hamburg, als ich auf dem Turnier des offiziellen Pressevents zu Soulcalibur 4 den ersten Platz errungen habe.
A Tale Eternally Retold
Und das meint Namco tatsächlich ernst denn mittlerweile gibt es Soulcalibur für so ziemlich alle Systeme wie PlayStation 2 & 3, GameCube und natürlich Xbox (360). Sogar auf iOS ist zumindest Teil 1 mittlerweile zu Hause. Natürlich ist es wie bei jedem portierten Joypad-Spiel für Touchsysteme vor allem eines: unsteuerbar.
Nun ist im Jahre 2012 mit Soulcalibur 5 eines der technisch schönsten Spiele erschienen, die ich seit langer Zeit auf meiner Xbox sehen durfte. Das Spiel läuft wie damals mit den vollen 60 Bildern pro Sekunde und glänzt mit einem nie dagewesenen Reichtum an Details und flüssigen Animationen. Sogar die Kleidung aller Protagonisten verhält sich bei dieser Iteration beeindruckend realistisch ohne gleich übertrieben zu wirken.
Die Auswahl am Kämpfern wurde stark überarbeitet. Taki, Yun-seong, Seong Mi-na, Talim, Zasalamel, Setsuka, Xianghua, Amy, Sophitia, Cassandra und Rock sind nicht mehr dabei. Sogar Kilik wurde in meinen Augen ruiniert, in dem er wie damals Edge Master in jeder Runde eine andere Waffe trägt. Die Neuzugänge Z.W.E.I. und Viola haben sich einen Wolf-Spirit und eine Art Orb als zusätzliche Waffe besorgt und erinnern dabei ein wenig an die SNK-Prügler von damals. Ezio Auditore aus Assassin’s Creed ist diesmal mit von der Partie und passt auch optisch so wie von seinen Moves perfekt ins Spielgeschehen.
Wem die vorhandenen Kämpfer nicht reichen, der kann mit dem äußerst umfangreichen Editor seinen eigenen Kämpfer kreieren. Online habe ich schon gegen Kreationen gespielt, die aussehen wie perfekte Kopien von Batman oder Kratos aus God of War. Letzterer hatte natürlich jeweils eine Axt in jeder Hand …
Die neue Critical Gauge
Beim eigentlichen Gameplay gibt es auch einige Änderungen. Die neue Critical Gauge Leiste erlaubt den limitierten Einsatz von gewaltigen Special Moves ähnlich denen von Street Fighter 4. Zu einen sind das die Brave Edge Moves, die man am Ende eines Combos einsetzen kann und Critical Edge Moves, die per ↓↘→ ↓↘→ und dann A+B+K benutzt und ziehen dem Gegner, wenn sie nicht geblockt werden, über ein Viertel der gegnerischen Gesundheitsleiste.
Guard Impacts sind nun optional auch per Shortbutton erreichbar aber verbrauchen bei Benutzung einen Teil der Critical Gauge Leiste. Im Gegensatz dazu verbraucht Just Guard nichts von der Leiste aber benötigt ein perfektes Timing.
Dieses Video ist leider nicht Teil des Spiels sondern stammt von einem Fan auf YouTube. Ein echtes Tutorial bei dem die Feinheiten des Gameplays erläuert werden, fehlt leider völlig. Selbst die neuen Eigenarten des Gameplays werden nur auf einer knappen halben Seite in der gedruckten Spieleanleitung erklärt.
What this game desperately needs is a cohesive tutorial to guide you through these changes.
Maxwell McGee – gamespot.com
Singleplayer
Der Storymodus besitzt wunderschöne Zwischensequenzen und erzählt die Geschichte zwei weiterer Neuzugänge: Patroklos und seiner Schwester Pyrrha. Leider umfasst die kurze Geschichte nur 20 Kapitel und ist nach 90 Minuten abgeschlossen.
Danach wartet nur noch der schwere Legendary Soul Modus auf den einsamen Spieler. Ansonsten kann man natürlich einzelne Kämpfe gegen einen beliebigen Gegner bestreiten oder sich im Trainingsmodus austoben.
Oder man verbringt seine Zeit im umfangreichen Character Creation Mode und gestaltet sein Alterego bis ins Detail. Das war es dann aber auch schon.
Online-Multiplayer
Neben dem lokalen Multiplayer mit zwei Joypads oder Arcadeboards an der Konsole darf man sich dieses Mal auf flüssige Onlinematches gegen echte Gegner über Xbox Live und PSN freuen.
Die zufälligen Matches gegen Onlinespieler gibt es natürlich noch die „Ranked Matches“. Bei allen Modi kann man mit seinen eigenen Kämpferkreationen antreten. Der Onlinemodus ist nicht zuletzt wegen der soliden technischen Umsetzung das Herzstück von Soulcalibur V.
Neben hoch- und runterladbaren Replays kann man Onlinerivalen bestimmen, um sich für verlorene Kämpfe einfacher rächen zu können. Da nichts einen echten Menschen als Gegner bei einem Beat’em Up ersetzen kann, ist nach dem lokalen Multiplayer der Onlinemodus der beste Teil des Spiels.
After what seemed like an uncertain return, the historical fighter is staging its best performance since that fateful Christmas of 1999. High five!
Matt Edwards
Bisland das beste Soulcalibur
Letztendlich ist Soulcalibur V mit Sicherheit kein Rückschritt, sondern besitzt genug Persönlichkeit, um neben den anderen Iterationen hervorzustechen. Trotzdem hätte ich mir mehr Anreiz für Einzelspieler gewünscht.
Die Präsentation der Menüs und die etwas eigensinnige Benutzerführung bei den Online-Matches wirkt streckenweise etwas altertümlich. Da zeigen Spiele wie die „Halo“-Serie wie man heute Onlinegaming auf den Konsolen zugänglicher gestaltet.
Neben dem Onlinemodus hatte ich auch sehr viel Spaß beim Gestalten meiner eigenen Kämpfer. Neben Narben, Falten und allerlei Accessoires darf man auch mit verschiedenen Formen und Farben auf dem Körper und der Kleider „malen“.
Wertung
Soulcalibur V: Grafisch eines der beeindruckendsten Spiele auf der XBOX 360 und spielerisch ein solides Soulcalibur Erlebnis. Das meiner Ansicht nach beste Kampfspiel auf der XBOX 360. – Marc
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