Wenn man eine Webseite oder App zum Erfolg führen will, dann muss man dies mit Tracking-Tools wie Google Analytics oder eben Matomo (ehemals Piwik) messen können. Damit gewinnt man auch tiefere Einsichten, die helfen zu verstehen, was funktioniert – und was nicht funktioniert.
Bei mir sind das Klicks auf Videoplayer, Elemente in den Menüs, verwandte Teaser unter den Artikeln, Aufrufe von AMP und Instant Articles, ausgehende Links und vieles mehr. Dazu habe ich den Tracking-Wrapper aller meiner WordPress Plugins um Matomo erweitert.
Unterschiede zwischen Matomo und Google Analytics
Google Analytics ist DER Standard, wenn es um das Tracking von Apps oder Webseiten geht. Das Tool von Google ist dazu in der Lage, gigantische Datenmengen zu sammeln und diese sehr schnell und komfortable auszuwerten. Dies alles bis zu einer bestimmten Grenze kostenlos und in der Cloud.
Matomo ist OpenSource und ebenfalls kostenlos. Man muss es allerdings selber installieren und aktualisieren. Das ist auch der Vorteil: Die Daten werden nur auf dem eigenen Server gesammelt. Dies ist bei vielen Projekten gerade in Deutschland ein wichtiger Punkt. Die Möglichkeiten der Auswertung stehen aber hinter Google Analytics zurück. Dazu später mehr.
Parallelbetrieb von Matomo und Google Analytics
Aktuell betreibe ich beide Trackingtools simultan nebeneinander. Somit kann ich vergleichen, wie sich die Zahlen entwickeln.
Bilanz nach zwei Wochen: Warum auch immer aber Matomo zählt weniger Zugriffe als Google Analytcs, Es könnte am lokalen Cache der Besucher liegen in dem der Matomo-Code nicht auftaucht.
Fehlende Features von Matomo
Es gibt deutlich schwerwiegendere Probleme als die Differenz. Und zwar sind das fehlende Features im Backend von Matomo. Fangen wir mit dem schwerwiegendsten Problem an.
Fehlen von sekundären Dimensionen
In Google Analytics kann ich zu jeder Metrik wie zum Beispiel einem Event „Video“ eine sekundäre Dimension wie zum Beispiel „Seitentitel“ wählen. Jedes Analysedetail lässt sich somit mit jedem anderem Analysedetail kombinieren.
Somit kann ich Abfragen, auf welchen Seiten meine Besucher (ja, zum Beispiel du) ein Ereignis wie „Play“ auf einem Videoplayer gedrückt haben. Und dann kann ich sehen, welche Geräte das waren oder welche Auflösungen die Besucher nutzen. Das kann Matomo nach meinem Kenntnisstand nicht. Und wahrscheinlich ist dies mit mysql statt elastic search auch nicht ohne weiteres möglich in Matomo.
User Flow für Matomo ist kostenpflichtig
Der sogenannte Verhaltensfluss zeigt, wie sich Besucher auf der Webseite oder innerhalb einer App bewegen. Das ist natürlich besonders spannend, wenn es um Bestellprozesse geht. Wo springen die Leute ab? Oder klicken sie dort auf den „Hilfe“-Button?
Google Analytics hat den User Flow oder Verhaltensfluss eingebaut. Bei Matomo kostet das 150 EUR im Jahr für 5 Benutzer.
Lastverteilung bei vielen Daten
Keine Sorge. Bei meinen lächerlichen fünf Projekten komme ich nicht ansatzweise an ein Leistungslimit. Anders sieht es aus, wenn man größere Projekte stemmen möchte. Bei Google Analytic oder auch anderen Clouddiensten kann man so viele Events und Pageviews zählen lassen wie man möchte. Da man Matomo selber hostet, muss man hier mit einer entsprechenden Last rechnen und muss sich ggf. einschränken.
Mein Fazit
Ich habe viel gelernt beim Einsatz von Matomo. Ich werde das auch noch parallel laufen lassen und schauen, was mir sonst noch so auffällt und dann diesen Artikel hier ergänzen. Aktuell ist Matomo für mich keine Alternative zu Google Analytics. Eigentlich schade denn die aufgeräumte Oberfläche versteht man sofort.
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