Dass Hollywood in der Mitte von Los Angeles liegt, war mir persönlich erst klar, als ich auf Google Maps unser Hotel gesucht habe. Neben dem Walk of Fame besteht L.A. aus bekannten Orten wie Venice Beach, Beverly Hills, Malrose Place und Bell Air. Wir haben die drei Tage dort jedenfalls besser genutzt, als Bran Van 3000:
But we did nothing, absolutely nothing that day, and I say: What the hell am I doing drinking in L.A.
Bran Van 3000 – Drinking in L.A.
Driving in L.A.
Wie man auf dem Video unten hervorragend erkennen kann, muss ich meine Einstellung aus Miami zum Mieten von Autos in den USA etwas relativieren. Die nette Dame von Hertz hat uns einfach mal ein blaues Ford Mustang Cabrio gegeben. Damit bin ich dann vom Flughafen nach Hollywood gefahren, während sich um uns herum das optisch erstaunlich langweilige L.A. erstreckte. Trotzdem war es ein cooler Moment, als sich am Horizont über den flachen Gebäuden der riesigen, staubigen Stadt das Hollywood Sign zeigte. Während wir auf dem Sunset Boulevard mit der Höllenmaschine von einem Auto das Hotel ansteuerten, rauschten immer wieder bekannte Straßenschilder an uns vorüber, während die angenehm heiße Sonne meine Haare etwas blonder werden ließ. Das Leben könnte wahrlich beschissener sein.
Walking in L.A.
Ich laufe gerne durch Großstädte. Egal, ob Rom, New York, Miami oder Innsbruck: ich brauche weder U-Bahn noch Auto, weil man dann in meinen Augen die Details solcher Städte viel besser aufnehmen kann. So sind Esther und ich vom Hotel zum Walk of Fame einfach zu Fuß marschiert, was sich aber in der Nachmittagssonne als Herausforderung erwies. Und dann war dieser Ort leider wesentlich unspektakulärer als erwartet. Die im Boden wie Gullydeckel in den Gehweg eingelassenen Sterne erstrecken sich über mehrere hundert Meter und diverse Seitenstraßen. Es kam auch erst nach gefühlten 100 Sternen mal ein Name, den ich kannte. Da habe ich natürlich sofort ein kitschiges Bild mit meinem Namensvetter machen müssen.
Drinking in L.A.
Während Miami sauber und luxuriös wirkt, ist L.A. rau und schmutzig und hatte zumindest an den von uns besuchten Orten etwas von der Reeperbahn in Hamburg. Und um dem Song dann doch gerecht zu werden, haben wir ein Stammgetränk und Fruchtsaft in einer der Bars getrunken. Dort ist mir mal wieder aufgefallen, dass das Trinkgeld-System in den USA für den besseren Service im Gastronomiebereich verantwortlich ist. Denn dieser ist in Amerika nicht in der Rechnung enthalten, sondern muss mit einem Betrag zwischen 10 und 20 Prozent zusätzlich gezahlt werden, weil das in der Regel das Gehalt der Servicekräfte bildet. Das führt natürlich dazu, dass man wirklich guten Service bekommt. Auch wenn die Art und Weise manchmal doch recht aufgesetzt wirkt und wahrscheinlich auch ist, mag ich das lieber als die Situation bei uns in Deutschland.
Hollywood Studios
Ich habe schon viel davon gehört und selbst der Typ an der Hotelrezeption meinte, dass die Hollywood Studios das Disneyland für Erwachsene darstellt. Damit sollte er auch recht behalten, denn alleine die Tramtour durch die Studiohallen und original Filmkulissen hat sich gelohnt. Besonders die 360 Grad 3D King Kong vs. T-Rex Attacke war technisch genau so beeindruckend wie das unechte Erdbeben in der Subwaystation inklusive Wassereinbruch. Dann fährt man noch durch Teile von Städten und Seen, mit riesigen Bluescreens dahinter, während auf kleinen Bildschirmen innerhalb der Tramwagen die entsprechenden Filmszenen gezeigt werden, bei denen diese Kulissen genutzt worden sind. Ich werde nun viele Außendrehs in Filmen mit anderen Augen sehen – sofern sie nicht ohnehin komplett am Computer entstanden sind wie aktuell The Great Gatsby.
Die sonstigen Fahrgeschäfte in den Hollywood Studios sind allerdings etwas lächerlich. Im Prinzip sind alle Rides bis auf den Rollercoaster in the Dark: The Return of the Mummy und die Wildwasserbahn Jurassic Park nur virtuell. Das heißt, dass man mit 3D Brillen auf einen schlecht aufgelösten Bildschirm glotzt und sich das Gefährt, in dem man sitzt, nur ein wenig Hin und Her bewegt. Der Vorteil für den Park ist, dass man so natürlich viel mehr Besucher gleichzeitig versorgen kann. Trotzdem war es ein wundervoller Tag in dem angenehmen Klima von L.A.
Hell-A-L.A., Hell hell-A-L.A.
Letztlich kann ich mich nur in die Stimmen der Leute einreihen, die selber schon mal hier waren: Los Angeles und Hollywood sind an sich unspektakulär, aber man muss natürlich dort gewesen sein. Die Fahrten mit dem Sportwagencabrio zu Denny’s Breakfast und der Sonnenuntergang über der Stadt bleiben unvergessliche Momente. Wir haben gerade die Westküste hinter uns gelassen und fliegen nun an den Ort, von dem man sagt, dass man danach nie wieder an einen anderen Ort in den Urlaub fliegen muss: Hawaii. Mittlerweile merke ich den Jetlag durch den Zeitunterschied von 9 Stunden sehr: Kopfschmerzen und Müdigkeit sind die Folge und werden auch nicht besser, wenn mir gleich drei Stunden auf den heutigen Tag angerechnet werden. Dann sind wir bei 12 Stunden Zeitverschiebung und wir befinden uns von Deutschland aus gesehen auf der anderen Seite dieses Planeten.
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