Die knapp 8 Stunden lange und 20 EUR teure Erweiterung für Horion 2: Forbidden West ist exklusiv für die PlayStation 5 erschienen. Ich betone das, weil das Hauptspiel auch auf einer PlayStation 4 spielbar war. Zudem muss man das Hauptspiel durchgespielt haben, weil die Handlung direkt an das Finale von Horizon 2 anknüpft. Also habe ich neben einem erneuten Ausflug in die Grafikpracht auch eine deutliche technische Steigerung erwartet.
Grafisch noch mal eine Schippe drauf
Kaum lässt man die Veröffentlichung für die PS4 weg, geht natürlich auch grafisch mehr, was spielerisch relevant ist. Zum einen sind die Explosionen von Gestein während der Kämpfe, die man taktisch nutzen kann. Der Himmel ist über und in den Wolken erkundbar. Man kann sogar in Gewitterwolken reinfliegen. Und ganz am Ende kommt dann eine große Überraschung auf uns Spieler zu. Aber zuerst zu den Dingen, die nicht zu funktionieren.
Ich wünsche mir Action unter freiem Himmel!
Leider spielt der DLC gefühlt einen großen Teil der 8 Stunden in Bereichen mit einem Dach über dem Kopf. Dort löst man langatmige Rätsel, hört anderen beim Reden zu und sucht Markierungen auf der Karte. Das ist, wie schon im Hauptspiel, langweilig. Man baut doch keine detaillierte Welt, nur um diese dann zu ignorieren. Das ist extrem ärgerlich, weil der Rest des Spiels viel besser ist.
Entweder ist das Kampfsystem besser geworden oder ich selbst
Ich habe es schon beim Ausrüstung sammeln als Vorbereitung für den DLC in Horizon 2 gemerkt: so langsam habe ich das Gefühl, dass ich die Kämpfe nicht mehr mit viel Schwein oder durch Taktik gewinne. Und so hatte ich durchweg Spaß bei den neuen und komplexen Robotorkämpfen in Burning Shores. Da gibt es diese elefantengroße Kröte. Die verteilt Eier, aus denen dann Robo-Moskitos schwärmen. Die dienen der Kröte als Nahrung und im Kampf greifen mich die Biester dann an. Durch geschicktes Beschießen der Körperteile mit den Elementen Feuer, Wasser, Strom, Säure und so weiter explodiert diese dann mit einem befriedigenden Wumms. Ich habe mir beim Hauptquest einfach zu wenig Zeit gelassen, mich mit dem Kampfsystem zu befassen. Bei Burning Shores hatte ich durchweg Spaß damit.
Der Knaller am Schluss
Damit meine ich nicht die Diskussion im Internet, ob Aloy im Jahre 2023 homosexuell sein darf. Ich verstehe den Wirbel überhaupt nicht. Denn man kann als Spieler entscheiden, ob Aloy und Seyka sich küssen. Ich habe das denn beiden nach den Strapazen natürlich nicht verwehrt. Ich fand es nur schade, dass es wohl bei diesem einen Kuss bleibt.
Nein, der Knaller am Schluss ist der irre Bosskampf gegen Walter Londra in seiner Riesenspinne! Manche Bosse waren bei Horizont 1 und 2 „groß“. Was hier abgeht, ist technisch so episch in Szene gesetzt, dass es meiner Meinung nach nichts Vergleichbares gibt. Wir kämpfen wie David gegen Goliath. Wie ein kleines Insekt haben wir nur durch unsere Fähigkeiten am Ende die Oberhand. Die Phasen des Kampfes gehen direkt einander über. Am Ende klettern wir sogar ins Innere der Spinne! Wow, dafür haben sich die blöden Rätsel und Dialoge gelohnt.
Feuer ist besser als Frozen Wilds
Schon Horizon Zero Dawn hatte einen DLC „Frozen Wilds“ im Schnee spendiert bekommen. Um Feuer und Eis zu vereinen, fehlte nun noch das Feuer. Da ich ohnehin kein Verständnis für Eis-Welten in Videospielen habe, lag mir das tropische postapokalyptische Paradies von Los Angeles deutlich mehr. Auch wenn der zäh ist und der Mittelteil zu viele Rätsel im Dino-Park enthält, so sind die actionreichen Momente und der lange Bosskampf am Ende die 20 EUR wert.
Wertung
Horizon 2 Forbidden West: Burning Shores: Gäbe es nur die tollen Landschaften mit den taktischen Kämpfen und dem epischen Finale, dann wäre Burning Shores deutlich besser. Trotzdem muss man das gespielt haben, wenn man Horizon 1 und 2 mochte. – Marc
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