Die zweite Insel der nach O’ahu der Hawaii Reise nennt sich Kaua’i, wird wegen der Vegetation The Garden Island genannt und ist eine völlig andere Erfahrung als O’ahu. Nur 20% der Insel können per Auto erschlossen werden und es wohnen nur knapp 80.000 Menschen auf der Insel. Mt. Waialeale ist einer der feuchtesten und mit 12 Metern Niederschlag im Jahr auch der regnerischtesten Orte auf diesem Planeten. Davon merkt man aber in der größten Stadt Lihue recht wenig. Hier herrscht wie nahezu überall auf Hawaii perfektes Wetter und sind die besten Vorraussetzungen für unsere erste CouchSurfing Erfahrung auf Kawai’i.
Kauai: Helikopter Tour
Den Canyon kann man nur schwer per Auto erkunden. Um zu den wunderschönen Wasserfällen dort zu gelangen, muss man quasi den Luftweg nutzen. Einer dieser Wasserfälle hat sicherlich jeder schon mal im Kino gesehen und zwar in der Hubschrauber-Landeszene im Film Jurassic Park. Weitere Filme sind King Kong, Tropic Thunder und Forgetting Sarah Marshall.
Die 60 minütige Helikopter Tour ist auf jeden Fall ein Erlebnis das man so schnell nicht vergessen wird. Ich bin noch nie mit in einem Helikopter geflogen und entsprechend nervös war ich dann auch. Das war aber absolut unberechtigt denn der Flug ist im Gegensatz zu einem normalen Flugzeug recht sanft. Ich habe auch den Tipp im Vorfeld beherzigt, den uns der Tourguide gegeben hat: versteckt euch nicht hinter der Kamera. Die meiste Zeit habe ich einfach den Ausblick genossen und die Bilder auf mich wirken lassen. Es war wirklich ein magischer Moment.
Dank dem Hubschrauber waren die extremen Perspektivenwechsel von ganz oben und dann wieder ganz unten überhaupt möglich. Während ein Flugzeug nur über die Insel fliegt, kommt man mit dem Helikopter in Ecken, in denen ein Flugzeug niemals wenden könnte. Das sollte wirklich jeder gemacht haben, der die Insel besucht. Und mit etwas Glück lernt man dort noch nette Leute namens Bettina aus der Schweiz kennen, mit denen man dann die Insel erkunden kann.
Netter Funfact: die Küste im Norden nennt sich Na’Pali Coast. Da musste ich als Nerd natürlich sofort an Unreal aus dem Jahr 1998 auf dem PC denken. Dort hieß der leicht tropisch angehauchte Planet nämlich Na Pali. Zufall?
Einsame Strände: Hanalei
Attila hatte uns auf O’ahu schon ein paar mehr oder weniger einsame Strände gezeigt. Das ist ja auch etwas, das man mit Hawaii verbindet. Und offensichtlich gibt es diese Strände auch auf Kauai und zwar in Princeville am Hanalei Beach in der Nähe der Na’Pali Coast. Dort haben wir mit Bettina einen wunderschönen Tag mit Krebsen, Kokosnüssen und Ben Stiller verbracht.
Kauai Kaffeeplantage
Klingt erstmal langweilig und ist auch nicht besonders spannend aber: es ist alles dort gratis. Die Führung und literweise leckerer Kaffee direkt 100% von der Plantage sind für die Besucher kostenlos. Und ich habe dort gelernt, dass Kaffeebohnen auch direkt vom Strauch lecker und irgendwie süß schmecken. Am Ende unseres Besuchs spannte sich dann sogar noch ein kompletter Regenbogen zum Abschied über die Plantage. Hach…
Strand von Poʻipū
Attila hatte mich gewarnt. Die Wellen und Strände sind etwas rauer als am Waikiki Beach von Honolulu. Bettina und ich sind dort mit einem Bodyboard, eine Art verkürztes Surfbrett aus Schaumstoff, ins Wasser gegangen. Beim Reingehen ins Wasser hätte mir schon auffallen müssen, dass kein weißer Sand sondern scharfe Korallen den Boden bilden. Gut, dass ich Surfschuhe anhatte. Draußen auf dem Meer haben wir dann mit anderen Surfern probiert, mit dem Board die riesigen (!) Wellen zu reiten. Bettina hat dort auch mitten im Meer ein herrenloses Bodyboard gefunden.
Das hätten wir dann mal lieber als Omen deuten sollen, denn die Strömung war wirklich nicht ohne und irgendwann geht mir dann auch die Power aus. Nach ein paar krassen Wellen machten wir uns wieder in Richtung Strand auf. Leider waren wir etwas von dem überwachten Bereich abgekommen und vor uns lagen Felsen die uns vom Strand trennten. Und es war nicht so einfach möglich zu lenken und gegen die Strömung anzukommen. Nach einem gewissen Kraftaufwand habe ich es dann doch an den Strand geschafft. Bettina war offensichtlich in ihrem vorherigen Leben ein Fisch und wie sich später herausstellte auch in ihrer Jugend im Schwimmverein.
Ich war leider etwas fertig als ich am Strand angekommen war und dachte, ich könnte mich mal locker auf die Knie fallen lassen und mich dabei mit der Hand abstützen, als eine Welle von hinten kam. Ergebnis: aufgeschürftes Bein und ein Loch in der Hand, das mir die rasiermesserscharfe Koralle in die Hand geschnitten hat. Auf dem Weg nach draussen lag dann auch schon eine Frau am Strand: weinend und mit blutigem Bein. So stand ich dann blutend am Strand wo ich dann recht schnell von dem dort anwesenden Personal eines Hotels und später vom Baywatch Typen verarztet worden bin. Die kannten das scheinbar schon und haben schon Schlimmeres gesehen.
Schnittwunden durch Korallen
Also: Niemals am Strand sich in die vermeintlichen Felsen fallen lassen. Schnitte von Korallen heilen langsam durch Eiweissstoffe, die bei dem Schnitt übertragen werden. Ich habe mich kontrolliert fallen lassen und möchte nicht wissen, wie das aussieht, wenn man von den Wellen mit dem Gesicht oder anderen Körperteilen in die Korallen gedrückt wird. Nach der ersten Behandlung mit Wasserstoffperoxid und einer gründlichen, aber schmerzhaften Säuberung der Wunde, verheilen die Schnitte mittlerweile ganz gut und tun nicht mehr so weh. Salzwasser ist aber erstmal für mich gestorben.
Die wilden Hühner von Kauai
Damit sind nicht etwa Esther und Bettina gemeint, sondern es gibt wirklich tonnenweise wilde Hühner auf Kauai. Besonders nervig ist das morgens, wenn rund um das Haus plötzlich die Rooster (Hähne) zum Morgengebet rufen. Und auch sonst ist die Insel voll mit den Viechern. Ihr Ursprung ist angeblich, dass sie durch den Hurricane ausbrechen und sich dann vermehren konnten. Es gibt schlimmere Tiere, die sich hätten vermehren können: z.B. die giftigen Centipedes, die ebenfalls durch James Cook und anderen Entdecker von Hawaii eingeführt wurden.
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