Ich hatte die brillante Idee unsere Küchentisch-Lampe per App und mit der Alexa-Sprachsteuerung zu steuern. Denn der Lichtschalter ist am anderen Ende des Raumes und war bis dahin noch nicht dimmbar. Das Ergebnis war viel Stress, etwas Lehrgeld und eine wichtige Erkenntnis: Lieber Philips Hue für Deckenlampen als Homematic IP.
Zuerst aber das Endergebnis als Video, damit man sich das besser vorstellen kann, wie das nachher funktioniert.
Alexa, Tisch auf 20 Prozent!
Ich im Gespräch mit dem Amazon Echo
Lichtschalter mit Funkverbindung
Das Gerät, dass gegen das Innenleben des Lichtschalters eingetauscht wird, nennt sich in der Homematic IP Welt Dimmaktor für Markenschalter. Dadurch kann man nach wie vor die Deckenlampe durch den Schalter an der Wand dimmen sowie ein- und ausschalten. Am Namen merkt man schon, dass es jetzt komplizierter wird.
Bei den Philips Hue Lampen steckt die Technik in der Glühbirne. Dadurch werden Wandschalter plötzlich wertlos weil sie permanent eingeschaltet sein müssen. Wenn man bei den Philips Hue Lampen also beim Rausgehen den Schalter betätigt, dann kann Alexa oder die App die Lampe nicht mehr einschalten.
Deswegen war ich der festen Überzeugung, dass die Homematic IP Lösung mit dem Wandschalter nicht nur praktikabler ist sondern auch günstiger.
Kostenvergleich Homematic IP und Philips Hue
Ich bin bei der Kostenaufstellung davon ausgegangen, dass man eine Homematic IP Basisstation bereits besitzt. Die Philips Hue Basisstation ist in dem Starterset enthalten. Die Kosten sehen wie folgt aus:
Philips Hue | Kosten |
---|---|
Philips Hue Leuchtmittel | 19 EUR |
Philips Hue Starterset (inkl. 2 Leuchtmitteln) | 72 EUR |
Summe | 91 EUR |
19 EUR für nur eine Philips Hue Glühbirne ist schon ziemlich happig. Besonders wenn man bedenkt, dass die Lampe drei davon benötigt. Schauen wir uns nun Homematic IP an.
Homematic IP | Kosten |
---|---|
Dimmaktor für Markenschalter | 59 EUR |
Strapazierte Freundschaft zu Daniel beim Einbau | 8000 Mark* |
Mertens-Wippe (Passendes Plastikteil auf dem Schalter) | 4 EUR |
Flackernde LED Lampen auswechseln | 8000 Mark* |
Meine Nerven reparieren | 8000 Mark* |
Kosten für den Elektriker für den Rückbau | 70 EUR |
Summe | 133 EUR |
*) unbezahlbar
An der Rechnung sieht man, dass es zwei Probleme beim Homematic IP zu geben scheint:
- Der Einbau des Wandschalters ist etwas für Profis und für einen Laien sogar gefährlich. (Phase, Nullleiter… Wat?! Hä?)
- Dimmbare LED Lampen und normale Glühbirnen waren bei uns nur am Flackern.
Homematic IP Einbau ist sehr kompliziert
Im Gegensatz zu der einfach Installation der Heizungs- und Steckdosenschaltern von Homematic IP ist der Einbau eines Wandschalters kompliziert und gefährlich. Und mitten im Aufbau merkt man dann, dass man spezielle Plastikwippen passend zu den anderen Schaltern in der Wohnung benötigt. Man muss also rausfinden, welche Schaltermarke man überhaupt zu Hause verbaut hat. Dank Recherche habe ich dann gelernt, dass wir Mertens-Wippen benötigen. Was für ein Aufwand…
Mein Freund Dänjiel und ich haben dann fast einen kompletten Tag damit verbracht, den Schalter einzubauen. Dieser braucht dazu noch selber Strom, der in Form von zusätzlichen Drähten innerhalb des Lichtschalters verfügbar sein muss. Wenn diese nicht vorhanden sind, dann muss man von einer Steckdose die Drähte nach oben legen. Das glücklicherweise nicht der Fall denn sonst wären wir jetzt vielleicht nicht mehr am Leben.
Wenn Dank dem Politikwissenschaftsstudium von Däniel und der Hilfe aus Gütersloh (Danke Basti), hat es dann auch nachher tatsächlich funktioniert… dachten wir jedenfalls.
Sporadisches Flimmern und Flackern
Normale nicht-dimmbare IKEA LEDs funktionieren nicht in einem solchen Aufbau . Das ist verständlich und nachvollziehbar. Also habe ich dimmbare Philips LEDs (kaufen) benutzt. Das Ergebnis: flimmern. Dazu kam heftiges Flackern wie bei einem Stroboskop nachdem zwei Stunden alles wunderbar auf 20% gedimmt ohne Probleme lief. Man kann sich den Blick der Frau vorstellen, wenn man gerade beim Essen sitzt und plötzlich die Deckenlampe einen auf Disko macht.
Zu guter Letzt habe ich es dann mit normalen Halogen-Birnen probiert. Die sind von Homematic auch empfohlen worden und sollten funktionieren. Auch hier leider das gleiche Ergebnis: Wieder sporadisches Flimmern und Flackern. Eine kurze Recherche im Netz ergab: Ich bin nicht allein. Das Problem haben sehr viele Leute mit dem Dimmaktor für Markenschalter von Homematic. Egal ob Classic oder IP.
Alles zurück auf Start
Da ich nicht nochmal selber an die Dosen wollte, habe ich einen Elektriker angerufen, der alles wieder zurückgebaut hat. Laut ihm haben wir auch keine Fehler beim Einbau gemacht. Es war zwar handwerklich schlecht gelöst und wir haben viel zu dicke Drähte genommen aber die Verkabelung war richtig.
Die Lösung: Philips Hue
Wie gesagt, werden bei Philips Hue nicht der Schalter getauscht sondern nur die Leuchtmittel. Die sind mit 18 EUR pro Stück (!) nicht günstig. Das Philips Hue Starterset mit zwei Leuchtmitteln gibt es aber schon mit der benötigten Bridge für unter 80 EUR.
Dafür funktionierte alles innerhalb von 10 Minuten. Nur Lampen reindrehen, Hue Bridge an den Router anschließen, in der App die Leuchtmittel registrieren und Alexa sagen, sie soll neue Geräte suchen. Fertig.
Philips Hue und Homematic IP vereint über Alexa
Mein Video zu Anfang des Artikels zeigt, dass man mit Alexa Homematic IP und Philips Hue zusammen steuern kann. Die Lampe an der Decke ist mit drei Philips Hue Leuchtmitteln ausgestattet. während die anderen Lampen mit Steckdosen Schaltern von Homematic IP (kaufen) ausgestattet sind. Die Gruppe „Licht“ existiert nur in innerhalb von Alexa und umfasst Geräte von beiden Herstellern.
Fazit
Wer seine Deckenlampe per Alexa steuern will, der sollte nicht den selben Fehler machen wie ich und die Wandschaltermontage probieren. Das Risiko ist hoch, dass nach dem aufwendigen Einbau die Lampe anfängt zu flackern und zu flimmern.
Philips Hue (kaufen) ist hier viel einfacher zu installieren und letztendlich nicht teurer. Homematic IP hat seine Stärken ganz klar bei der Steuerung der Heizkörper. Und den Lichtschalter in der Wand haben wir dank Alexa schon vergessen. Mittlerweile gibt es Lichtschalter, die mit Hue kompatibel sind.
Schreibe einen Kommentar