Bis heute bin ich in meinem Leben 10 Mal umgezogen. Bei der Hälfte der Umzüge habe ich mein gesamtes Umfeld hinter mir gelassen. Einige Umzüge waren selbstbestimmt, andere fremdbestimmt. Nun ist die Reise zu einem Ende gekommen. Denn wir wohnen nun im Eigenheim – in einer bescheidenen Doppelhaushälfte am Waldrand, mit Kamin, nahe des Blauen Sees in Hannover (Misburg).
10 Umzüge in 4 Bundesländern
Die Liste der Wohnorte in 40 Jahren ist erschreckend lang geworden. Nach „Wuast„, „Gelle?“ und „Moin, Moin“ bin ich nun beim gesprochenen Schriftdeutsch in der Hauptstadt von Niedersachsen angekommen.
- Werther in Westfalen
- Halle in Westfalen
- Urberach/Rödermark (nahe Frankfurt)
- Halle in Westfalen
- Halle in Westfalen
- Bielefeld-Mitte (8er WG)
- Altona/Hamburg
- Eimsbüttel/Hamburg
- Stellingen/Hamburg
- Misburg/Hannover
- Misburg/Hannover
Am Wald statt in der City
Lange an einem Ort zu bleiben kam für mich nie in Frage. Allerdings haben die Kinder so Einiges und nicht zuletzt mich selbst verändert. Zwar hat das häufige Umziehen maßgeblich für Verschlichter Dich gesorgt, aber leider auch für eine innere Rastlosigkeit. Nun kommen Freunde bei mir vorbei und schreiben auf dem Weg von der Stadtbahn zu uns durch den Wald:
Ich bin im outer rim angekommen.
Philipp Anders über WhatsApp
Mit 25 Jahren habe ich mich später immer in einem Penthouse über den Dächern einer Großstadt gesehen. Alleine wegen der Kinder und dem Bedürfnis nach Ruhe wäre das ernsthaft keine Option mehr für mich und die Familie.
Die Landeshauptstadt Hannover hat ein Image-Problem
Hannover und besonders der Stadtteil Misburg müssen an ihrem Ruf arbeiten. Wir wohnen hier direkt an einem kleinen See am Waldrand. Dazu höre ich im Dauer-Loop den passenden Song von Peter Fox. Es ist wirklich schön hier. Wir haben sogar einen Bürgermeister von „Die Grünen“. Darum setze mich fortan dafür ein, dass Hannover in Pleasantville umbenannt wird.
Allerdings ist mir klar, dass es keinen perfekten Ort gibt. Wie schon im gleichnamigen Film Pleasantville von 1998 (Trailer) Perfektion ohnehin nicht erstrebenswert, weil es schlicht nicht erreicht werden kann. Der folgende Satz aus dem Film „The Beach“ gibt meine persönliche Wahrheit dazu am besten wieder:
I still believe in paradise but now at least
Richard in The Beach von Alex Garland
I know it’s not some place you can look for.
Cause it’s not where you go.
It’s how you feel for a moment in your life.
And if you find that moment – it lasts forever…
Nur wenige Dinge sind für immer
Ich plane mit der Familie hier zu bleiben, idealerweise sogar für immer. Es können unvorhersehbare Umstände eintreten. Aber Alles, was ich selbst beeinflussen kann, sollte nun nicht mehr zu einem weiteren Umzug führen. Wir sind gekommen, um zu bleiben.
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