BambuLabs A1 Mini 3D Drucker – Alles, was ich gern vorher gewusst hätte


Bambulab A1 mini

Seit ein paar Wochen steht bei uns der BambuLabs A1 Mini auf dem Schrank. Hier sind meine gesammelten Erfahrungen mit dem wohl zugänglichsten 3D-Drucker der letzten Jahre – besonders für Familien mit Kindern oder alle, die einfach nur Sachen drucken wollen, ohne sich ein neues Hobby ans Bein zu binden.

Wie gut ist die Druckqualität?

Ich war überrascht, wie fein und sauber die Drucke aussehen – selbst bei Standard-Einstellungen. Keine Fäden, keine Klümpchen, keine hässlichen Rillen. Das Gerät kalibriert sich selbst, prüft die Düsen und startet dann mit beeindruckender Geschwindigkeit. Bei größeren Teilen wird die Druckzeit natürlich länger, aber die Qualität bleibt durchgehend hoch.

Für mich ist es wirklich beeindruckend, was aus dem Drucker rauskommt.

Gerade im Vergleich zu älteren 3D-Druckern wirkt der A1 Mini wie ein Gerät aus der Zukunft. Kein Gefrickel mit dem Leveling, keine Zickereien beim ersten Layer – es funktioniert einfach.

Wie lange dauert ein Druck?

Es kommt darauf an. Kleine Teile wie ein Haken oder ein Spielzeug-Zubehör sind in 15 bis 40 Minuten durch. Größere Projekte – insbesondere eine komplette Handyhalterung oder der beliebte Spulenhalter mit Kugellager – können auch mal mehrere Stunden benötigen. Der A1 Mini gibt dir vor dem Start eine recht genaue Zeitangabe. Und ja, manchmal dauert’s dann doch etwas länger – willkommen im 3D-Druck!

Wie laut ist der Drucker wirklich?

In der Grundeinstellung ist der A1 Mini relativ leise. Im Silent-Modus wird es abermals deutlich angenehmer. Nur die „Vibrationskompensation“, die zu Beginn jedes Drucks durchgeführt wird, klingt wie ein Presslufthammer.

Ich habe den Drucker auf eine Gummi-Dämmmatte (günstig kaufen) gestellt. Dadurch wurde er erneut leiser – gerade wenn er auf einem stabilen Möbelstück steht.

Wie schickt man ein 3D-Modell an den Drucker?

Nein. Der A1 Mini wird fast nie direkt am Gerät bedient. Stattdessen steuert man alles über Bambu Studio, das es für iOS, macOS und Windows gibt. Modell aussuchen, übertragen – fertig. Man kann auch direkt am Drucker ein Modell starten, aber warum sollte man, wenn es sogar per iPhone geht. Häufig genutzte Funktion von mir ist die Einstellung der Geschwindigkeit.

Kann ich den Druck über das Internet starten?

Ja. Weil der Drucker in der BambuLabs Cloud angemeldet ist, kann man im Büro den Druck zu Hause starten. Der A1 Mini verbraucht wenig Strom im Stand-by, dass er bei mir immer bereit steht.

Am Bildschirm des A1 Mini kann man theoretisch fast alles einstellen.

Woher kommen die 3D-Modelle?

Die meisten Drucke starte ich nicht mit selbst gebauten Modellen, sondern lade sie einfach runter. Es gibt spezialisierte Plattformen wie MakerWorld, Printables oder das klassische Thingiverse, auf denen Nutzer ihre Modelle kostenlos teilen. Von der Lego-kompatiblen Aufbewahrungsbox bis zum Ersatzteil für die Spülmaschine ist da alles dabei. Einfach STL-Datei herunterladen, in die BambuLabs App ziehen – fertig. Wer mag, kann natürlich auch selbst designen, aber ganz ehrlich: Die Auswahl ist riesig, und 99 % der Zeit findet man schon genau das, was man benötigt.

Wie kann ich die .STL 3D-Modelle bearbeiten?

Die kostenlose 3D-Modellierungssoftware Blender erlaubt den In- und Export von .STL-Dateien. Zusammen mit ChatGPT als Coach konnte ich die Modelle bearbeiten und an meine Wünsche anpassen. Zum Beispiel habe ich so einen leicht größeren Ständer für einen meiner exotischen Anbernic Handhelds damit gebaut und gedruckt.

.STL-Datei in Blender
.STL-Datei in Blender

Hat der A1 Mini eine Kamera?

Ja, und sogar mit Licht. Der Drucker hat eine kleine Kamera im Gehäuse – inklusive LED-Beleuchtung. Damit kann man den Druckfortschritt bequem vom Sofa auf dem Handy oder der App aus beobachten. Die Qualität reicht locker, um zu erkennen, ob sich das Modell vom Bett gelöst hat oder gerade alles perfekt läuft.

Kann man LEGO-Teile oder Gravitrax drucken?

Ja, manchmal. Einer der ersten Tests war der Druck von Klemmbausteinen, die tatsächlich auf LEGO-Steine passen. Die Toleranzen sind eng. Deswegen funktionieren auch nicht alle Steintypen. Aber es lohnt sich weder finanziell noch hätte ich Lust, ewig diese Steine zu drucken.

Auch für Gravitrax lassen sich passende Streckenelemente drucken. Ideal, wenn ein Teil fehlt oder man mal etwas Verrücktes ausprobieren will, was es sonst nicht gibt.

Der grüne Klemmbaustein kommt aus dem A1 Mini.

Welches Filament sollte man kaufen?

Die Welt der Filamente (das ist das Material, aus dem der Druck entsteht) ist riesig. Ich habe vieles probiert, aber am Ende bleibt es bei PLA. Es ist einfach zu verarbeiten, relativ robust und wird überall empfohlen. Wer keine Sonderfunktionen wie Flexibilität oder Hitzebeständigkeit benötigt, ist damit bestens bedient. Ich habe hervorragende Erfahrungen mit dem Filament von Elegoo (kaufen) gemacht.

Welche Filamentfarbe ist die beste?

Ich habe mit weiß, grün und schwarz experimentiert. Die kurze Antwort: Schwarz (günstig kaufen) ist unschlagbar.

  • Weißes Filament (günstig kaufen) scheint oft durch – besonders bei dünneren Wänden.
  • Grün ist okay, aber sieht immer etwas nach Spielzeug aus.
  • Schwarz (günstig kaufen) wirkt am hochwertigsten. Die Oberfläche sieht fast aus wie gekauft.

Mehr Wandstärke hilft bei Weiß zwar ein wenig, aber am Ende liegt’s einfach an den fehlenden Farbpartikeln.

BambuLabs unter macOS
BambuLabs unter macOS

Wie wechselt man das Filament?

Am Gerät einfach „Filament wechseln“ drücken und den Anweisungen folgen. Der Drucker fährt den Druckkopf auf Temperatur, zieht das alte Material raus und erwartet dann das neue. Kein Gefummel, kein Frust.

Welchen Spachtel muss ich nutzen, um die Modelle zu entfernen?

Gar keinen. Die Druckplatte ist magnetisch und flexibel. Nach dem Druck zieht man sie einfach ab und biegt sie leicht – das Modell springt förmlich ab. Noch einfacher: einfach warten, bis sie kalt ist. Dann lösen sich die meisten Teile von selbst.

Ein Spachtel wird nicht gebraucht – und sollte auch nicht zum Einsatz kommen, wenn man die PEI-Beschichtung nicht ruinieren will.

Ein modifizierter Ständer für meinen Anbernic RGCubeXX.

Was sollte man als Erstes drucken?

Zwei Modelle haben sich bei uns als absolut notwendig erwiesen – besonders we, wennn öfter mit den typischen Papprollen von Bambu Labs arbeitet:

1. Korb für die Abfälle

Ein gedruckter Korb sorgt dafür, dass der Rest nicht mehr auf den Boden fällt. Das druckt man als Erstes.

2. Griff mit integriertem Rollenhalter

Dieser Griff ersetzt den Standardgriff des A1 Mini und bringt gleich eine Halterung für die Filamentrollen mit. Das ist nicht nur praktischer, sondern auch platzsparend – und der Druck sieht obendrein schick aus.

3. Spulenhalter mit gedrucktem Kugellager

Das eigentliche Gamechanger-Modell ist dieser Spool Holder Extender mit Kugellager. Er besteht inklusive des Kugellagers aus PLA und funktioniert erstaunlich gut. Seitdem ich den nutze, bekomme ich keine „Please check if the filament or the spool is stuck“-Fehlermeldungen mehr – vorwiegend bei den Papprollen, die gerne mal klemmen.


Fazit

Der Bambu A1 Mini ist der erste 3D-Drucker, den man einfach benutzen kann, ohne sich mit Kalibrierung, Cura-Profilen oder G-Code zu beschäftigen. Einschalten, Modell wählen, drucken. Und das Beste: Er macht den Kindern und mir gleichermaßen Spaß.


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