Minecraft Bedrock Server 1.20 auf Synology NAS installieren


Dedizierter Bedrock Server auf einem Synology NAS

Wer einen Minecraft Bedrock Server für iOS, Android, Windows, PlayStation 4 und Xbox One auf seinem Synology NAS hosten möchte, kann dies nun tun. Die Minecraft Java-Version bietet allerdings immer noch mehr Features wie Unterstützung durch Overviewer und macOS. Die Bedrock-Edition wird immer populärer und somit interessanter und man sollte sich alle Wege offen halten. Vor allem, weil Mojang seit Dezember 2018 eine offizielle dedizierte Server Software für Ubuntu und Windows anbietet. Deswegen lernen wir nun, wie wir einen Bedrock-Server auf einem Synology NAS installieren.

Was wird benötigt?

  • Synology NAS mit Docker-Support (z.B. DS218+ kaufen)
  • Kompatible Arbeitsspeicherweiterung (z.B. 8GB DDR3-RAM kaufen)
  • Einen Router mit Port-Forwarding (z.B. FritzBox 7590 kaufen)
  • 5 Minuten eurer Zeit

Kompatibilität der Minecraft Clients mit den Servern

Der Server der neueren Bedrock-Edition läuft viel performanter als der Java-Edition. Die Bedrock-Edition findet sich auf den Konsolen und mobilen Geräten wieder. Dafür ist der dedizierte Bedrock-Server noch in der Alpha-Phase seitens Mojang und erlaubt keine Mods. Außerdem wurde der Server nur für x86-Architektur kompiliert. Das heißt: Es gibt keinen performanten Bedrock-Server für z.B. den ARM-basierten Raspberry Pi. Clientseitig fehlt dem Bedrock-Server die Unterstützung für die Nintendo Switch und macOS. Unglaublich aber wahr: für den Mac zudem keinen Bedrock-Edition Client.

ClientBedrock ServerJava Server
Android
iOS
XBOX ONE
Nintendo Switch
PS4
XBOX 360
PS3
Windows 7/8/10 Java
Windows 10 Bedrock
Linux
macOS
Welcher Client kann sich mit JAVA oder Bedrock Servern verbinden?
Andy's Xbox ONE und mein iPhone auf dem meinem Bedrock Server
Andy’s Xbox One in Köln und meine iPhone-Version in Hannover auf dem Synology Bedrock Server

Anleitung Schritt für Schritt

Schritt 1: Installieren von Docker

Über die Paketverwaltung vom DiskStation Manager installieren wir nun Docker. Wenn Docker dort nicht auftaucht, dann ist deine DiskStation damit leider nicht kompatibel. Ein günstiger Einstieg ist das DS218+ (kaufen).

Bedrock Server Docker Image im Synology Repository
Bedrock Server Docker Image im Synology Repository

Schritt 2: Erstellen eines Ordners

Der Server braucht einen Speicherort auf der DiskStation in dem die Konfigurationsdateien und vor allem die Map liegt. Dafür legt man einen neuen Ordner im nun vorhanden Shared Folder „docker“ an. Das hat den Vorteil, dass dort alle Rechte bereits vergeben sind.

Schritt 3: Runterladen des Dockerimages

In Docker selber suchst du nun in der Registry nach „MarcTV“ und wählst das Image „Minecraft Bedrock Server“ aus und lädst es runter. Das Image kann auch auf Docker Hub heruntergeladen werden.

Schritt 4: Konfigurieren des Docker Containers

Nachdem wir das Image heruntergeladen haben, kann es nun als Container konfiguriert und gestartet werden. Folgende Einstellungen sollten hier vorgenommen werden:

Docker resource limitation

  • CPU priority: high
  • Memory Limit: 50 % des Arbeitsspeichers im NAS

Advanced Settings

  • Enable auto-restart: yes

Volume

  • Folder: Das shared folder aus Schritt 1 hier auswählen
  • Mount path: /bedrock-server/worlds

server.properties

  • File/Datei und nicht Ordner: die lokale Konfigurationsdatei für den Server. Kopiert einfach diese hier lokal ins NAS.
  • Mount path: /bedrock-server/server.properties

allowlist.json

  • File/Datei und nicht Ordner: die lokale allowlist.json für den Server. Kopiert einfach diese hier lokal ins NAS.
  • Mount path: /bedrock-server/allowlist.json
So sieht der mount path mit server.properties Datei (NICHT Verzeichnis!) aus.
So sieht der Mount Pfad mit server.properties Datei aus.

Port Settings

  • Local Port: 19132 TCP
  • Container Port: 19132 TCP
  • Local Port: 19132 UDP
  • Container Port: 19132 UDP
Korrektes Port-Mapping für Docker

Allowlist und Adminrechte

Auf dem Terminal des Synology Docker Containers könnt ihr Befehle ausführen. Zum Beispiel jemanden auf die allowlist setzen:

whitelist add MarcTV

Fügt einen Nutzer in die allowlist.json hinzu. Überprüft hier, ob der Benutzer auch wirklich in der Datei eingetragen wurden.

Ihr könnt einem Nutzer auch Adminrechte geben. Dies funktioniert nur, wenn der entsprechende Nutzer online ist.

op MarcTV // Adminrechte für den Usernamen
deop MarcTV // entfernen der Adminrechte
Die /op Befehle funktionieren nur, wenn der User online ist

Schritt 5: Starten des Servers

Nun muss man den Server nur noch starten und er ist im lokalen Netzwerk verfügbar. Das Starten selber dauert beim ersten Mal ca. 3 Minuten. Danach ist er nach wenigen Sekunden jederzeit verfügbar und gestartet. Nun sollte er im Spiel erscheinen. Unter Umständen muss in der Firewall des NAS selber die Ports geöffnet werden: „Control Panel > Security > Firewall > Edit Rules“ den Docker Server für UDP und TCP freigeben.

Schritt 6: Freigeben des Servers über das Internet

Ich nutze eine Fritz!Box. Dort kann man unter den Einstellungen Internet > MyFritz-Konto eine Adresse einrichten, über die man die Fritz!Box außerhalb des eigenen Netzwerks erreichen kann.

Unter Internet > Freigaben > Gerät für Freigaben hinzufügen > [Gerät auswählen] > Neue Freigabe > MyFritz Freigabe > andere Anwendung und dort den Port „19132“ per TCP und UDP freigeben.

UDP und TCP Freigaben in einer Fritz.Box 7590
UDP und TCP Freigaben in einer Fritz.Box 7590 (kaufen)

Hinweis für IPv6 Kunden

Viele Router laufen schon über IPv6 oder DS-Lite. Das bedeutet, dass die Portfreigabe komplizierter ist. Einfacher ist es beim Internetprovider anzurufen und sagen, dass man gerne auf eine IPv4 Anbindung wechseln möchte. Die Begründung sollte sein, dass IPv4 für einen beruflichen Dienst benötigt wird. Danach schaltet man unter „Internet“ -> „Zugangsdaten“ -> „IPv6“ auf „native IPv4 Anbindung“ um und erstellt dann die Portfreigabe.

Häufig gestellte Fragen

Wie verbindet man sich mit der PlayStation oder Xbox?

Lokal funktioniert die Verbindung auf den Server auf der PlayStation und XBOX ONE ohne Probleme. Über das Internet muss man Phantom benutzen.

Wie konvertiere ich eine Minecraft Java-Karte für Bedrock

Das Tool MCC Toolchest PE kann zur Konvertierung von Java-Karten zur Bedrock-Edition genutzt werden. Nicht verwechseln mit Tool MCC Toolchest ohne PE im Namen. Dafür öffnet man eine Bedrock-Edition Karte und wählt im Kontextmenü Tools > Convert > From Java und wählt die Java-Karte. Anschließend speichern nicht vergessen.

Der Bedrock-Server braucht deutlich weniger Leistung als der Paper-Java-Server

Wie hoch ist die CPU-Last?

Während der Bedrock-Server sehr genügsam ist und selten über 5 % CPU Last verursacht, sorgt der Paper-Server schnell für 25 % und mehr CPU-Last. Da der Java-Server eine Single-Thread-Anwendung ist, wird bei einer Quad-Core-CPU wie in dem Synology DS420+ (kaufen) nur ein Viertel der vorhandenen Leistung genutzt. Bei mir geht die Leistung manchmal auch auf über 35 % CPU-Last. Das liegt entweder am Boost-Mode der CPU oder daran, dass der Paper-Server neben dem Haupt-Thread noch andere Dinge berechnet.

Wie aktualisiere ich die Docker Container automatisch?

Man kann Docker Container auch automatisch mit Watchtower aktualisieren. Das bietet sich vor allem bei mehreren laufenden Containern an. Sonst kann es passieren, dass sich die Client nicht mit dem Server verbinden können, weil die Versionen nicht übereinstimmen.

Wie installiere ich Plug-ins und Mods für die Bedrock-Edition?

Für die Bedrock-Edition sind mir keine Plug-ins und Mods bekannt. Wenn das wichtig ist, sollte man sich eher für den Server für die JAVA-Version von Minecraft entscheiden. Wenn es sie doch geben sollte, kann man sie auf dem lokalen Ordner auch installieren. Denn der gesamte Server abzüglich der Linux-Umgebung befindet sich außerhalb des Containers. Jedenfalls, wenn die Anleitung korrekt befolgt wurde.

Läuft der Bedrock-Server auch auf einem Raspberry Pi 4?

Die Bedrock-Server Software gibt es aktuell nur für x86-CPU Architekturen wie von Intel und AMD. Der Raspberry Pi 1 bis 4 nutzt einen ARM Prozessor. Es ist deswegen nicht sinnvoll möglich einen Bedrock-Server auf einem Pi zu betreiben. Deswegen ist diese Anleitung für ein Synology NAS mit einer Intel CPU und Docker angelegt.

Warum sagt Minecraft, dass der Server veraltet ist?

Microsoft und Mojang aktualisieren ihren Server auf deren Webseite meistens verspätet. Mein Docker Container ruft automatisch die neuste Version zweimal am Tag ab und baut daraus automatisch den Container. Bevor Du fragst, wann der Container das nächste Mal aktualisiert wird, schaue, ob überhaupt eine neue Version auf der Webseite bereitsteht.

Die Zukunft

Ich werde unseren Minecraft Java Server unter mc.marc.tv so lange weiter nutzen, bis alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  1. Mojang stellt die Unterstützung der Java-Version ein.
  2. Bedrock-Edition erscheint für macOS.
  3. Xbox One ,PS4 und Nintendo Switch erhalten offiziellen Support für dedizierte Server ohne Phantom.
  4. Overviewer generiert isometrische Ansichten von Bedrock-Karten

Das Eintreten aller dieser Bedingungen ist sehr unwahrscheinlich. MOJANG möchte mit den kostenpflichtigen „Realms“ Geld verdienen.

This is an early release (alpha) which we don’t fully support yet. It might contain severe issues, and we could stop supporting it at any time.

MOJANG Anfang 2019 über ihren Bedrock Server

Wenigstens gibt es einen Migrationspfad auf Bedrock der heute schon funktioniert. So hält man sich alle Optionen offen. Durch den Alpha-Status bleibt nun alles bei der Java-Version für unseren aktuellen Minecraftserver.


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Kommentare

359 Antworten zu „Minecraft Bedrock Server 1.20 auf Synology NAS installieren“

  1. Avatar von Thomas
    Thomas

    Habe ich gemacht. Ports UTP und TCP auf 19132 und an die DiskStation weitergeleitet. Server wird trotzdem nicht gefunden. :(

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Irgendeine Firewall oder so was blockt den Zugang

  2. Avatar von Thomas
    Thomas

    Wenn ich dem Freund die öffentliche IP-Adresse gebe, dann geht es. Nur mit dem, von der Fritzbox generierten Link, geht es nicht. Kann das an seinen Firewall-Einstellungen liegen?

  3. Avatar von Thomas
    Thomas

    Also hast du auch keine Idee mehr, warum das nicht klappt?

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Es hat jedenfalls nichts mit dem Server zu tun. Alle abschalten was sich Firewall nennt

  4. Avatar von Horst
    Horst

    Hallo
    Super Anleitung vielen Dank für Deine Mühe. Hat auch bestens geklappt. Über Android funktioniert auch schon alles.
    Leider bekomme ich über Win10 keinen Zugang. Der Ping zum Server ist immer rot. Adressen sind alle korrekt. Firewall habe ich schon mal komplett abgeschaltet. Es ändern aber nichts. Hast Du vielleicht noch einen Tipp für mich?

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Sorry, nutze selber kein Windows.

  5. Avatar von Horst
    Horst

    Kein Problem. Habe es hin bekommen. Es gab ein IP-Konflikt!
    Der nächste Kaffe geht auf mich.
    Frage: Welche Einstellungen muss ich ändern, damit ich mir die Koordinaten anzeigen lassen kann?
    Gruß

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Baum im Spiel doch ne Karte aus Papyrus. =) Keine Ahnung wie das bei Bedrock geht. Echte Miner bauen sich aber ne Karte ingame ;-)

  6. Avatar von Simon Williams
    Simon Williams

    Hi there,

    I’ve opened up the Android App today and I’m getting an „Outdated Server“ issue. I’m trying to find an old 1.16.0.2 APK, but can’t find a trustworthy source. Is it possible to update the Bedrock Server within the Docker Image.

    I’m relatively new to this so apologies if this is a dumb question !

    Cheers,

    Simon.

    1. Avatar von Simon Williams
      Simon Williams

      Hi,

      I’m an idiot, figured it out :-)

      Cheers,

      Simon.

  7. Avatar von Simon Williams
    Simon Williams

    Hi there,

    Me again, nope, figured how to update to the latest version in Docker, but still getting the Outdated Version on Android.

    Any ideas ?

    Cheers,

    Simon.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      The server and docker image uses 1.16.210.06 which is the most recent available version here: . Maybe your Android client is outdated? Or Mojang will update the server a bit later. Happens sometime.

  8. Avatar von sub2010
    sub2010

    Hey,
    ich konnte leider den MineCraft Server nicht auf einer Synology mit DSM 7 deployen, ich würde mich über ein fix freuen. Auf einer DSM 6.4 läuft es ohne Probleme.

    Vielen Dank

    PS: Im Sommer soll DSM 7 kommen =)

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Was ist denn genau das Problem? Denn Docker hat eigentlich nichts mit Synology zu tun. Der Container hier läuft auf jedem Linux, Windows oder macOS Computer mit installiertem Docker. Eine Fehlermeldung wäre toll. Ich denke nicht, dass an dem Container liegt.

  9. Avatar von Stephan Scheele
    Stephan Scheele

    Hi Marc,
    the latest version is 1.16.220.02
    Is there a way that I can update the version in the docker by myself?
    Thanks and regards
    Stephan

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Yes, just clear and redownload.

  10. Avatar von b1nc0d3r
    b1nc0d3r

    Also ich bekomms in Version 1.116.220 nicht mehr zum laufen. Server ist auch Version 220 aber es wird keine Welt gefunden. Ping wird auch nicht angezeigt (roter Punkt)

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Ich habe es gerade nochmal mit meinen iPhone probiert. Klappt tadellos. Android ebenfalls. Server dank Docker auf 220. Du siehst im log doch, ob der Server gestartet ist.

    2. Avatar von serge1857
      serge1857

      Hallo,habe das selbe problem und zusätzlich steht Protokoll: NO LOG FILE! – setting up server logging…

    3. Avatar von Marc
      Marc

      Bitte genau das YouTube Video anschauen und Schritt für Schritt nachvollziehen und zusätzlich die Anleitung noch mal lesen. Dann klappt das schon

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