TrimUI Brick vs. Anbernic RG40XX V – Stylische Retro-Handhelds in Weiß im Vergleich


TrimUI Brick gegen Anbernic RG40XX V

Der Zweit-Retrohandheld ist längst kein Nischenprodukt mehr. Ein stylishes Gadget, das nicht nur in der Schublade liegt, sondern sich perfekt ins Wohnzimmer-Set-up integriert – natürlich im vertikalen Game-Boy-Design und elegantem Apple-Weiß. Aber welche Wahl ist die bessere? Der kompakte TrimUI Brick (kaufen) mit hochauflösendem Bildschirm oder der größere Anbernic RG40XX V (kaufen) mit bewährter Technik und größerem Bildschirm?

Technische Unterschiede im Überblick

Die fett markierten Merkmale sind die wichtigsten Unterschiede.

Technische MerkmaleAnbernic RG40XX VTrimUI Brick
ProzessorH700 Quad-Core ARM Cortex-A53, 1.5 GHzAllwinner A133P, 1.8GHz
Bildschirm4,0 Zoll (ca. 10 cm) IPS, 640 × 480 Pixel3,2 Zoll (ca. 8 cm) IPS, 1024 × 768 Pixel
GPUDual-Core G31 MP2PowerVR GE8300, 660 MHz
RAM1 GB LPDDR41 GB LPDDR3
Speicher32 GB microSD (erweiterbar)8 GB eMMC + microSD (erweiterbar)
microSD-Slots21
SystemLinuxLinux
Wi-Fi5-GHz-WLAN2.4-GHz-WLAN
BluetoothBluetooth 4.2Bluetooth 4.2
Batterie3200 mAh, bis zu 6 Stunden3000 mAh, bis zu 5 Stunden
Abmessungen139 × 92 × 22 mm73,2 × 110 × 20 mm,
Gewicht216 g159 g
Bunte LEDsJaJa
HDMI-AusgangJaNein
Stereo-LautsprecherNeinJa
KaufenKaufen

Der TrimUI Brick ist extrem klein

Auf den ersten Blick wirken beide Geräte ähnlich, doch die Unterschiede sind markant. Besonders die Größe fällt sofort ins Auge. Während der Anbernic RG40XX V gut in der Hand liegt, ist der TrimUI Brick so winzig, dass meine Frau ihn mit den Worten „Hast Du den aus dem Puppenhaus von Barbie und Ken gestohlen?“ kommentierte.

„Hast Du den aus dem Puppenhaus von Barbie und Ken gestohlen?“

– Meine Frau Esther beim Anblick des kleinen TrimUI Brick

Ja, der Brick ist winzig. Ein weiteres Detail: Beide Geräte haben bunte, über die Firmware Knulli konfigurierbare LEDs. Wer es also gerne leuchtend mag, wird hier nicht enttäuscht. Ich habe sie bei allen Geräten ausgeschaltet. Aber sobald der Handheld unter 20 % Batterieladung hat, leuchten sie orange. Und wenn man ein RetroAchievement freigeschaltet hat, blinken sie. Das kann man in Knulli unter „Tools“ (Auf der Höhe der Systeme im Menü) und dann „LED Configuration“ einstellen.

Der TrimUI Brick in meiner Hand mit dem Stock OS
Der TrimUI Brick in meiner Hand mit dem Stock OS

Das Display des TrimUI Brick – mehr Schein als Sein

Helligkeit und Farbtreue sind auf beiden Handhelds identisch. Der TrimUI Brick punktet mit höherer Auflösung, doch in der Praxis ist das kaum ein Vorteil – im Gegenteil. Manche Emulatoren nutzen die zusätzliche Pixelanzahl, um etwa Dreamcast-Spiele in 1024×768 auszugeben. Das Ergebnis? Ruckeln statt Retro-Feeling.

Ein weiteres Problem ist die Schriftgröße bei diversen Anwendungen. Der 3,2 Zoll (ca. 8 cm) Bildschirm zeigt zu kleine Schrift bei Portmaster und den Menüs des Benutzerinterfaces. Die hohe Auflösung ist nur spannend bei Retro-Shadern, für unter anderem GameBoy Spiele, um die feinen Linien des DOT-Matrix Bildschirms des echten GameBoys abzubilden.

Rückseite beider Handhelds mit dem HDMI-Ausgang beim Anbernic (links)
Rückseite beider Handhelds mit dem HDMI-Ausgang beim Anbernic (links)

Schnellere CPU und Stereo? Bringt nichts!

Theoretisch sollte der TrimUI Brick mit seiner schnelleren CPU für flüssigere Emulation sorgen. In der Realität sieht das anders aus: Mit der Stock-Firmware und Knulli liefen weder Dreamcast-Spiele noch anspruchsvollere PS1-Titel wie Tobal 2 besser als auf dem Anbernic RG40XX V. Leistungsvorteile? Fehlanzeige. Vielleicht liegt das an dem langsameren Arbeitsspeichers des Brick.

Und die beiden Stereo-Lautsprecher sind im direkten Vergleich nicht besser als der einzelne Lautsprecher des RG40XX V. Man kann bei beiden auch einen Kopfhörer per 3,5mm-Klinkenbuche anschließen.

Anbernic RG40XX V: Mehr Features, besseres Handling

Der Anbernic RG40XX V bringt nicht nur einen größeren Bildschirm, sondern auch sinnvolle Features mit:

  • 5 GHz WLAN für schnelleren Transfer der ROMs im Wifi über SyncThing
  • Einen Analogstick für N64, Dreamcast und Portmaster-Spiele
  • Mini-HDMI-Ausgang wie beim großartigen RG40XX H

Dazu kommt die angenehmere Haptik. Der RG40XX V liegt deutlich besser in der Hand als der TrimUI Brick, auch wenn er nicht ganz an den ergonomischen RG40XX H herankommt. Die Leistung des W-LAN-Moduls des TrimUI Brick war besonders schlecht und enttäuschend.

Achtung: Wie für die meisten Shooter unter den Portmaster-Spielen benötigt man zwei Analogsticks wie beim RG40XX H. Der RG40XX V hat nur einen Analogstick. Der TrimUI Brick hat keinen und ist somit leider, leider raus.

Der RG40XX V und der RG40XX H
Der RG40XX V und der RG40XX H

Fazit: Welcher Handheld passt zu wem?

Für Gelegenheitszocker: Der Anbernic RG40XX V (kaufen) ist die beste Wahl. Stylisch, gut verarbeitet und mit mehr sinnvollen Features als der TrimUI Brick.

Für lange Retro-Sessions mit Achievements: Der ergonomische RG40XX H ist und bleibt die beste Alternative.

Den TrimUI Brick kaufen? Besser nicht. Der hat mich enttäuscht und ist mir zu klein.


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Kommentare

4 Antworten zu „TrimUI Brick vs. Anbernic RG40XX V – Stylische Retro-Handhelds in Weiß im Vergleich“

  1. Avatar von Alain
    Alain

    Mal an den Retroid Pocket 5 gedacht/gesehen?

    Da wurde ich ja fast schwach… Soll auch Dreamcast, PS2, GameCube und Wii gut können – sogar Switch, aber nur mit FPS Einbußen. Benutze sogar meinen Odroid Advance super selten und spiele dann eher mal am Handy oder Tablet mit RetroArch.

    https://retrocatalog.com/retro-handhelds/retroid-pocket-5

    1. Avatar von Marc

      Als Steam Deck OLED Besitzer ist das für
      mich maximal unspannend ein Zwischending von RetroHandheld und Deck zu haben. Horch mal in die Steam
      Deck Episode #28 auf https://kunstpixel.de rein

    2. Avatar von Alain
      Alain

      Naja, das Steam Deck ist für mich eher Sofa Material – oder mal bei langen Zugfahrten alleine. Aber sonst bleicht das bei mir zu Hause – oder gar mit Dock am Fernseher (so wie die Switch).

      Und anstatt meines Handhelds (Odroid Go Advance), was ich fast immer dabei habe, nutze ich dann ja tatsächlich häufiger mein Handy – wenn ich auch aktuell gar nicht so viel Retro Zeug spiele. Erst recht nicht, dass es sich lohnt ein neuen Handheld anzuschaffen – der „nur“ die alten Spiele schaffen würde.

    3. Avatar von Marc

      Der Odroid Go Advance ist auch wirklich arg alt. Die neuen Anbernics sind da wirklich viel, viel besser geworden und mit Knulli als CfW ist das Paket schon hervorragend. Mir geht es nur um die hochpreisige Mittelklasse, die dann bei der Performance nicht alles ermöglicht wie der Steam Deck. Für mich ist die überflüssig. Die Anbernics sind super billig zu bekommen und der Steam Deck schafft sogar PS3 Emulation (Demon’s Souls).

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