Jedenfalls gehört Poker offiziell in weiten Teilen der Welt zur Gattung der Glücksspiele. Natürlich ist der Erfolg beim Pokern nicht ausschließlich vom Glück abhängig. Doch wie verteilen sich Strategie, Psychoanalyse und der Glücksfaktor zum Beispiel bei der Poker-Spielart Texas Hold’em?
Ich persönlich spiele selten Poker
Eines meiner ersten Spiele war zugleich auch einer meiner letzten Pokerabende. Ich persönlich spiele lieber andere Spiele aber ab und zu ist Pokern auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Das ist ja nicht zuletzt auch ein gesellschaftliches Ereignis. Aus meiner persönlichen und geringen Erfahrung heraus würde ich sagen, dass Poker zu mind. 50 % vom Zufall genauer gesagt vom Glück abhängig ist.
Poker gehört zu den Glücksspielen mit einem „erhöhten Suchtpotenzial“, gerade weil es „bis zu einem gewissen Grad den Anschein eines Geschicklichkeitsspiels hat“. Der Anteil der Geschicklichkeit hängt dabei größtenteils von den Mitspielern ab. „Wenn man um die Wahrscheinlichkeiten weiß und über ausreichend Spielerfahrung verfügt, ist der Rest vor allem Glück.“
Professor Tilman Becker an der Uni Hohenheim – Quelle: Spiegel.de
Natürlich gibt es eine gewisse Strategie wie man seine Hand spielt und dank dem „Gesetz der großen Zahlen“ bekommt jeder Spieler auch ungefähr dieselben Karten im Laufe seiner gespielten Spiele. Trotzdem ist sogar der Anteil an Interaktionen gering. Denn man trifft im Laufe einer Runde Texas Hold’em im Prinzip nur ja/nein-Entscheidungen. Dazu kommt natürlich das Bluffen und das Ausrechnen von Wahrscheinlichkeiten während des Spiels.
Ist Pokern wie Schach oder Fussball?
Als Experiment könnte man Texas Hold’em mal mit anderen Spielkonzepten wie Schach, Fußball oder UNO vergleichen. Schach hat einen Glücksfaktor von 0 %. Niemand wird ein Schachspiel durch Glück gewinnen. Auch nicht, wenn er gegen seine Katze oder seinen Hund spielen würde.
Beim Fußball, also einem körperbetonten Sport liegt der Glücks- bzw. Zufallsfaktor zwar nicht bei 0 % aber erst ist sicherlich vorhanden, weil es äußerliche Einflüsse wie Wetter oder Material gibt. Dennoch hat der Spieler bei jedem Schuss durch sein direktes Geschick einen stark überwiegenden Anteil an seiner Flugbahn. Dazu kommen dann noch Stellungsspiel usw. Bei dem Kartenspiel UNO steht natürlich der Faktor Glück sehr stark im Vordergrund.
Pokern ist wie UNO
Vielleicht wäre UNO am besten mit Texas Hold’em zu vergleichen aber dazu müsste man mal die Spielabläufe vergleichen und dann sehen, wie viel Strategie in UNO überhaupt vorhanden ist. Man hätte natürlich einen Vorteil, wenn man sich alle gespielten Karten merkt und weiß, welche theoretisch noch im Spiel sind. Das sog. Kartenzählen hat dem Autisten Raymond in Rain Man auch geholfen im Casino beim Black Jack zu gewinnen. Was meint ihr? Gehört Poker berechtigterweise zu den Glücksspielen?
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