In der letzten Zeit haben unglaublich viele Leute unterschiedlichen Alters in meinem direkten Umfeld (wieder) angefangen zu rauchen obwohl ich anteilsmäßig eher wenige Leute kenne, die dies heute noch tun. Ich selber habe vor fast fünf Jahren erfolgreich mit der unnötigen Sucht am Glimmstängel meine Zeit zu vertrödeln aufgehört. Doch wie kann man sich dazu überwinden endlich nicht mehr zu rauchen? Ich kann zumindest erzählen, was mir geholfen hat.
Warum ich aufgehört habe
Bei mir stand am 13.8.2002 nicht nur die Gesundheit im Vordergrund aufzuhören, sondern ich habe mal ausgerechnet wie viel Geld ich Leuten wie Louis C. Camilleri, CEO von Altria (Marlboro, Philipp Morris) jeden Monat schenke, in dem ich die absolut unsinnige und mit Suchtpotenzial im Hinterkopf entwickelte Droge namens »Zigarette« konsumiere.
Zu dem Zeitpunkt als mir das aufgefallen ist, stand ich gerade an einem Sonntag unter der Dusche, um mich anzuziehen, um an der Tankstelle die Straße runter einen Big Pack Lucky Strike zu holen. Da ist mir auch klar geworden, welche Macht mittlerweile diese Droge über mein Leben hatte. Also habe ich sämtliche Zigaretten verschenkt und nach langen Jahren des Rauchens komplett von jetzt auf gleich aufgehört. Aber das habe ich nicht allein geschafft.
Da niemand in meinem Freudeskreis auch nur daran dachte mit dem Rauchen aufzuhören, habe ich einfach in einem großen deutschen Computerforum einen Thread eröffnet mit dem Titel „Wer hat Lust mit dem Rauchen aufzuhören“. Sofort waren viele Leute dabei und wir haben uns mit Tipps und Ratschlägen zur Seite gestanden in dieser schweren Zeit. Dort wurde auch die Idee des Placebos für Zigaretten geboren: Möhren. Denn eine mögliche Begleiterscheinung des Nicht-Mehr-Rauchens ist meistens: Man wird dicker. Um nicht teure Kaugummis oder Süßigkeiten zu essen, habe ich mich dann für Möhren entschieden.
Nun stellt sich natürlich die Frage nach der persönlichen Motivation. Damit man beim Küssen nicht schmeckt wie ein Aschenbecher oder damit man überhaupt mal wieder richtig gut schmecken oder riechen kann? Oder, weil man mehr Ausdauer beim Sport braucht? Oder weil seine Zeit nicht mit dem Halten von Glimmstängeln verbringen will nur damit nachher die Finger vergilben und stinken? Im Prinzip muss es jeder selber wissen, wo man seine Motivation hernimmt, um aufzuhören.
Meine Tipps zum Aufhören
Nicht aufhören wenn es einem so wie so gerade blendet geht, sondern dann, wenn man sowieso schon am Boden ist. Außerdem sollte man nicht vor den Gefahrenquellen wie »Kneipenbesuch« und »Kaffee morgens« wegrennen, sondern sich einfach klar machen, dass man sich absolut lächerlich macht, wenn man zum Kaffee morgens unbedingt eine Zigarette braucht. Das ist nur ein Zeichen der Abhängigkeit der Droge die keinen Nutzen hat.
Wenn man am Bildschirm mit blauen Ladebalken konfrontiert wird und man sich normalerweise sofort eine angesteckt hat, dann isst man einfach eine Möhre. Ich habe mich übrigens mit dem Geld, was man jeden Monat spart durchs Nicht-Rauchen belohnt in dem ich mir dafür Dinge gekauft habe. Außerdem ist es eine gute Idee die Räume, in denen man vorher geraucht hat, einfach mal zu renovieren.
Das Bild zeigt sehr deutlich, wie schlimm es damals bei mir ausgesehen hat. Ich konnte jede Woche meinen Schreibtisch absaugen. Deswegen habe ich dann mein Zimmer neu gestrichen, was mich natürlich auch davon abgehalten hat wieder anzufangen. Die Farbe wollte auf der alten mit Nikotin durchzogenen Tapete erst gar nicht halten. Ich wünsche, jedem der wirklich aufhören möchte, viel Glück. Der Möhrentrick hat nicht nur mir geholfen.
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