Die WiFi-Uhr namens LaMetric (günstig bei Amazon) ist meiner Ansicht nach ein geniales Stück Hardware. Wirklich brauchen tut es jedoch kein Mensch. Trotzdem durfte ich dank einem netten Mensch (Danke Michael!) etwas damit rumexperimentieren und ein paar Apps programmieren.
Was ist LaMetric?
So groß wie ein Hundeknochen und mit einer Auflösung von gerade mal 37×8 Pixeln kann LaMetric deutlich mehr als nur stylisch die Uhrzeit anzeigen. Gerade mal 7 Buchstaben haben gleichzeitig Platz. Dabei wird die „Farbe“ Schwarz wie bei einem OLED-Display richtigerweise als Abstinenz einer solchen dargestellt. Zusammen mit den unregelmäßig ausgeleuchteten Pixeln erzeugt dies einen analogen Retro-Look.
Apropos Farbe: nur die 8×8 Pixel ganz links können Farbwerte darstellen. Der Rest kann nur an oder aus.
Bluetooth und Wifi sorgen für die Anbindung an Handy und das Internet. Ein Lautsprecher und sogar ein Akku runden dem Funktionsumfang sinnvoll ab. Die Bedienung erfolgt dabei über einen Action-Button in der Mitte und zwei Richtungs-Buttons um zwischen den Apps oder den Zuständen innerhalb einer Anwendung hin- und her zu schalten. Lautstärke kann man natürlich auch direkt am Gerät regeln. Alles andere wie die Installation von Apps funktionieren nur über die entsprechende App auf dem Handy.
Nur wenige Anwendungsfälle
LaMetric ist bei der Darstellung von Informationen bewusst limitiert. Als Uhr funktioniert das Gerät super. Aber das kleine Display als Nachrichtenticker für ZEIT.de oder WhatsApp zu nutzen, macht für mich wenig Sinn. Dann scrollt der Text dank der Einschränkung auf wenige Zeichen schnell als Laufschrift vorbei.
Jedoch ist sie völlig ausreichend für die Anzahl der Twitter-Follower oder des Bitcoin-Kurses in Echtzeit. Auch die meine bescheidene Anzahl der aktuellen Unique Visitors auf Marc.TV passt locker aufs Display. Oder wie wäre es mit der Anzeige der Minuten bis zur nächsten Bahn? Dabei finde ich die subtilen kleinen Animationen beim Verändern der Zahlen ziemlich schick.
Abfahrten auf dem LaMetric
Mein Abfahrten Alexa-Skill hatte ich modular aufgebaut. Dadurch konnte ich die php-Klasse weiterverwenden und direkt loslegen.
Weil ich das automatische Scrolling und der automatische Wechsel innerhalb einer LaMetric App für zu unruhig halte, hat meine kleine App nur einen Frame. Es wird nur das Icon und dann „11 Min“ angezeigt. Fertig. Das JSON sieht dafür auch entsprechend aufgeräumt aus:
{ "frames": [ { "text": "4 Min", "icon": "#23070" } ] }
Da das Gerät bald wieder bei meiner Arbeitsstelle stehen wird, zeigt es die Abfahrten vom Lister Platz in Hannover aus in Richtung Misburg an.
Code gibt es wie immer unter github.com/mtoensing/LaMetric-Abfahrten
Aktuelle Unique Visitors auf Marc.TV
Wieviele Leute vergeuden ihre Zeit – wie du übrigens gerade auch – in Echtzeit auf Marc.TV? Angezeigt bei meiner App nur die nackte Zahl und der Tageshöchstwert. Die Anzeige wirkte sonst so leer.
Die API für Matomo dient dabei als meine Datenquelle. Es gibt natürlich eine LaMetric App mit jeder Anwender seine Webseite über Google Analytics oder Matomo etwas ähnliches anzeigen kann. Mehr Freiheiten wie zum Beispiel das gestalten von Icons und weitere Reduzierung von Informationen hat man natürlich nur, wenn man es selber macht.
LaMetric hat einen großen Haken
Die Verarbeitung ist wunderbar, das Display sieht „besonders“ aus und mit den Apps wie IFTTT oder der Anbindung an Smarthome Geräte wie Alexa ist man für alle Zeiten flexibel genug aufgestellt.
Das Problem ist der Preis: Rund 200 EUR kostet der Spaß. Gefühlt wäre mir das Gebotene ein Viertel davon Wert. Günstigere Geräte mit Pixeldisplay wie die Divoom Box kosten zwar nur einen Bruchteil aber erlauben auch nicht das Ausführen von Apps.
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