Das ursprüngliche Spiel Lords of the Fallen von 2014 wurde oft als schwache Kopie von Dark Souls angesehen. Entwickelt vom deutschen Studio Deck13, das später durch Titel wie The Surge bekannt wurde, konnte das Spiel nicht überzeugen. 2023 folgte ein Reboot mit verbessertem Gameplay, einem schnelleren Kampfsystem und dem innovativen Konzept zweier Welten, zwischen denen man mithilfe der Umbral-Lampe wechseln kann. Trotz dieser Neuerungen erhielt auch diese Version gemischte Bewertungen, vorwiegend aufgrund technischer Probleme. Mit dem brandneuen Patch 2.0 von 2025 verspricht das Spiel nun ein solides Soulslike-Erlebnis – vielleicht sogar ein Dark Souls 4 für Einsteiger?

Gameplay: Zwischen Innovation und Altbekanntem
Lords of the Fallen 2.0 bietet ein Kampfsystem, das Elemente aus Sekiro (Parieren), Bloodborne (Aggressives Zurückerlangen von Gesundheit) und Dark Souls kombiniert. Die Möglichkeit, zwischen der Welt der Lebenden und der Toten zu wechseln, eröffnet interessante Gameplay-Mechaniken und Rätsel. Allerdings wird dieses Feature im Spielverlauf etwas überstrapaziert, was den Reiz mindert.
Das Leveldesign erinnert an klassische Soulslike-Titel: verwinkelte Areale, versteckte Abkürzungen und ein Gefühl von ständiger Bedrohung. Die Gegner sind herausfordernd, aber für erfahrene Spieler meist kein großes Hindernis. Besonders im Koop-Modus wird das Spiel deutlich einfacher, da man sich jederzeit Unterstützung holen kann.

Bosskämpfe: Mehr Schein als Sein
Die Bosskämpfe sind zahlreich, aber oft enttäuschend. Viele Bosse wirken vorhersehbar und bieten wenig Herausforderungen. Einige werden später im Spiel sogar als normale Gegner recycelt. Der finale Bosskampf gegen Adyr, den verstoßenen Exilanten, ist besonders antiklimaktisch: Statt eines epischen Duells bekämpft man lediglich einige Standardgegner, während Adyr monologisiert – und plötzlich ist das Spiel vorbei.

Grafik und Performance: Ein zweischneidiges Schwert
Dank der Unreal Engine 5 sieht Lords of the Fallen beeindruckend aus. Die detaillierten Umgebungen und Charaktermodelle laden zum Staunen ein, und der Fotomodus wurde schnell zu meinem Lieblingsfeature. Doch die Performance trübt das Erlebnis: Häufige Ruckler beim Gebietswechsel (Traversal Stutter) und eine instabile Bildrate, selbst auf leistungsstarken Konsolen wie der Xbox Series X, mindern den Spielspaß erheblich.

Koop-Modus: Gemeinsam durch Mournstead
Eine der größten Verbesserungen in Version 2.0 ist der überarbeitete Koop-Modus. Spieler können nun gemeinsam die Welt erkunden und dabei ihren Fortschritt teilen. Das „Shared Progression Co-op“-Feature ermöglicht es beiden Spielern, gleichzeitig voranzukommen, was das gemeinsame Spielen deutlich angenehmer macht. Allerdings fühlt sich der Multiplayer durch das klassische Menüsystem weniger organisch an als bei FromSoftware-Titeln. Dafür können PC, Xbox Series und PlayStation 5 Spieler dank Cross Play zusammen losziehen.
Lords of the Fallen (2023): Lords of the Fallen 2.0 ist ein Spiel mit vielen guten Ansätzen, das jedoch an der Umsetzung scheitert. Das Kampfsystem macht Spaß, die Grafik ist beeindruckend, und der Koop-Modus wurde sinnvoll überarbeitet. Doch die enttäuschenden Bosskämpfe, die technischen Probleme und das überstrapazierte Umbral-Feature verhindern, dass das Spiel sein volles Potenzial entfaltet. – Marc
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