Als erstes: Internet auf dem Handy so einfach und günstig wie noch nie und nicht mehr nur für Technikfreaks interessant. Die meisten von euch haben bereits ein internetfähiges Handy ohne es zu wissen. Ich hatte im Jahr 2006 schon einen umfangreichen Artikel zum Thema Mobiles Internet geschrieben. In der letzten Zeit hat sich aber eine Menge getan in diesem Sektor.
Nicht nur das iPhone hat das Licht der Welt erblickt sondern die Internettarife der Mobilfunkanbieter sind im Preis stark gesunken. Außerdem gibt es mittlerweile viele neue und aktualisierte Programme für Symbian (Nokia) Telefone die im Ernstfall das Leben erheblich erleichtern können. Ich stelle hier ein paar Einsatzmöglichkeiten vor, die sich wirklich lohnen. Viele Mobiltelefone bieten Zugang zu WLANs wie sie z.B. an der Uni Bielefeld das Internet kostenlos mit dem Handy genutzt werden kann.
Die Basis: Opera Mini als Browser
Opera Mini hat sich extrem weiterentwickelt. Der mobile Browser überzeugt nicht nur mit einer iPhone-ähnlichen Webseitendarstellung sondern auch mit synchronisierbaren Lesezeichen, neuer intuitiver Oberfläche und Zugriff auf das Dateisystem des Telefons zum Abspeichern von Daten. Um teuren Datenverkehr zu sparen wird zuerst nur die Anfrage der URL an den Operaserver gesendet. Dieser schickt dann die Seite optimiert und komprimiert zurück an Opera Mini. Das Ergebnis ist ein schneller und kostengünstiger Seitenaufbau auf dem wie auf dem iPhone gezoomt werden darf und ansonsten die normale Darstellung in Webbrowsern übernimmt.
Beispiel 1: Mitfahrzentrale
Ich bin neulich von Frankfurt nach Hamburg mit dem ICE gefahren und brauchte dringend eine Mitfahrgelegenheit nach Bielefeld am nächsten Morgen. Die Webseite Mitfahrgelegenheit.de vermittelt kostenfrei freie Plätze in Autos von Leuten die sich dort mit ihrer Handynummer registriert haben. So kostet eine Fahrt von Hamburg nach Bielefeld nur zwischen 10 und 15 EUR. Ich konnte nun mit Opera Mini von meinem Mobiltelefon direkt auf die Webseite surfen und mir dort die freien Plätze für diese Wegstrecke anzeigen lassen. Der mobile Browser erkannte sogar die Handynummer als solche und so konnte ich mit nur wenigen Klicks die Nummer direkt aus dem Browser heraus anrufen. Ohne Internet auf dem Handy wäre ich nicht so schnell zum Ziel gelangt.
Beispiel 2: GoogleMail Mobile
Mittlerweile gibt es eine downloadbare Version des GoogleMail-Clients für alle javafähigen Mobiltelefone. Der Vorteil der kleinen mobilen Applikation ist, dass nahezu alle Besonderheiten von GoogleMail wie die Konversationsansicht und Labels komfortabel vom Mobiltelefon aus bedient werden. Die e-Mails werden auf dem Telefon zwischengespeichert so dass man sich nicht immer direkt mit dem Internet verbinden muss einen Blick auf bereits angesehene e-Mails werden zu können. So lassen sich schnell mal Telefonnummer und andere wichtige Daten unterwegs nachschlagen. Auch an e-Mails angehängte Word, Excel, PPT und PDF Dateien zeigt die Applikation als HTML direkt an ohne irgendwelche Spezialsoftware starten zu müssen. Außerdem bleibt man permanent angemeldet nachdem man sich einmal bei GoogleMail eingeloggt hat. Man muss sich ja schließlich auch nicht irgendwo anmelden, wenn man eine SMS schreiben will. Ein weiteres nettes Feature: Weil e-Mails, die man auf dem Mobiltelefon getippt hat, meistens relativ kurz und eher einer SMS als e-Mail ähnlich sehen, hängt GoogleMail auf dem Handy auf Wunsch noch die Meldung: „Diese Nachricht wurde von GoogleMail für Mobiltelefone versendet“. Die Jungs von Google haben also mal wieder mitgedacht.
Beispiel 3: Wikipedia on- und offline
Vielleicht ihr das: Man sitzt in der Kneipe mit ein paar Freunden. Plötzlich stellt jemand eine Frage wie: „War Don Juan eine fiktive oder reale Figur?“ Nun kann man natürlich um den gebildeten Menschen von Welt zu mimen, wenn man es nicht ohnehin schon ist, unter dem Tisch lustig Wikipedia auf dem Handy benutzen und den Eintrag zu Don Juan ansurfen. Noch einfach geht es übrigens mit dem Programm MobiReader und einer eBook-Version der gesamten Wikipedia ohne Bilder von 2006 oder früher. Die ist nämlich so groß, dass sie locker auf eine 1GB Speicherkarte (Amazon ca. 5 EUR) für eurer Handy passt und so bequem offline gelesen werden kann.
Beispiel 4: DB Railnavigator
Ich pendle relativ häufig zwischen bestimmten Städten in Deutschland hin und her. Meistens brauche Fahrzeiten genau dann, wenn ich mitten im Stress bin – nämlich 10 Minuten vor der Abfahrt. Da die Webseite der Bahn auch auf dem Mobiltelefon eine Katastrophe darstellt hilft mir diese auch nicht weiter. Mit dem Railnavigator der Deutschen Bahn habe ich das Problem nicht mehr. Bei diesem kann man für bestimmte Strecken die umfangreichen Fahrpläne lokal auf dem Handy runterladen und speichern und über ein simples Interface schnell die Abfahrtszeit und das Gleis inkl. Umgebungsplan des Bahnhofes abrufen. Wirklich ein geniales Stück Software von dem sich bahn.de mal eine Scheibe abschneiden sollte.
Beispiel 5: Onlinezeitungen
Ich lese, seit dem ich Opera Mini auf dem Handy nutze, wesentlich mehr Onlinezeitungen als vorher. Das liegt vor allem an einem wichtigen Aspekt: Die mobilen Versionen von Spiegel Online, ZEIT Online und BILD Online sind auf das Wesentliche reduziert. So lese ich teilweise wirklich BILD Online denn die Handy-Version ist wirklich gut gemacht und reagiert schnell. Die Zeit Online und Spiegel Online Versionen sind aber technisch auch brauchbar.
Endlose Beispiele
Was sind eure Einsatzgebiete des Internets auf dem Handy?
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