Vor 30 Jahren habe ich Cloud, Barret, Tifa und Aerith im Kampf gegen Sephiroth unterstützt. Vor vier Jahren habe ich den ersten Teil des Remakes gespielt. Jetzt, nach dem Spielen des zweiten Teils, bin ich überwältigt von dem, was Square Enix mit der Fortsetzung der Neuauflage des PlayStation-Klassikers Final Fantasy VII erreicht hat. Die offene Welt wurde beeindruckend umgesetzt, und das Kampfsystem ist noch besser geworden. Vor allem ist es jedoch ein audiovisuelles Meisterwerk.
Zur Erinnerung:
1994: Final Fantasy 7
2020: Final Fantasy 7 Remake Teil 1 „Intergrade“
2024: Final Fantasy 7 Remake Teil 2 „Rebirth“ (Darum geht es hier)
Die offene Welt ist beeindruckend
Der erste Teil des Remakes war zwar linear, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, eine lebendige Welt zu erkunden. Wie in der Vorlage öffnet sich das Spiel im zweiten Drittel und präsentiert eine riesige, detailreiche Welt. Diese ist nicht leer, sondern voller entzückender Details und lebendiger Bewohner. Obwohl ich bei Spielen meistens die Nebenquests überspringe, habe ich hier in den ersten drei Arealen nahezu alles erledigt, was ich finden konnte. Das lag vorwiegend an dem gelungenen Kampfsystem.
Das Kampfsystem ist der Star des Spiels
Das rundenbasierte Kampfsystem von Final Fantasy Remake und Rebirth vereint schnelle Action mit taktischer Tiefe. Obwohl es sich nach einem Action-RPG anfühlt, würde ich die Spiele nicht in dieses Genre einordnen. Im Verlauf des Spiels entwickelt sich das Kampfsystem zu einem komplexen und strategischen Element.
Vor jedem Kampf wählt man dynamisch drei Charaktere aus einer Gruppe, die Cloud, Barret, Tifa, Aerith, Red XIII, Yuffie und Cait Sith umfasst. Zusätzlich kombiniert man Rüstungen und Materia, um die optimale Strategie für den bevorstehenden Boss-Kampf zu entwickeln. Sollen Aeriths Fähigkeiten auf Heilung fokussiert sein oder soll Barret sich mehr auf fliegende Gegner konzentrieren? Welches Element nutzt der Boss und wo liegen seine Schwachstellen?
Diese Fragen und die daraus resultierenden Entscheidungen beeinflussen den Ausgang der visuell beeindruckenden Kämpfe maßgeblich. Oft sind die Schlachten knapp und fordern eine gut durchdachte Taktik. Ohne eine schlüssige Strategie sind viele Kämpfe im späteren Spielverlauf auf der Schwierigkeitsstufe “normal” kaum zu bewältigen.
Minispiele, die Spaß machen
Eines der Highlights in Final Fantasy VII Rebirth sind die Minispiele. Endlich hat Square Enix es geschafft, diese Nebenbeschäftigungen wirklich spaßig und lohnend zu gestalten. Nehmen wir zum Beispiel “Queen’s Blood” – ein strategisches Kartenspiel, das mich nachhaltig begeistert hat. Am Anfang habe ich es überhaupt nicht ernst genommen, aber später ertappte ich mich dabei, dass ich es sogar freiwillig gerne gegen NPCs spielte.
Das bekannte „Fort Condor“ ist im charmanten Low-Poly-Look zurück. Dazu kommt der Gold Saucer mit seinen aufregenden Chocobo-Rennen und verrückten Spielen mitten in der Story, bei denen man als kleiner Frosch herumhüpft. Diese Minispiele sind nicht einfach nur Beiwerk, sie fügen sich nahtlos in die Spielwelt ein und bieten eine willkommene Abwechslung zur Hauptstory. So bleibt man gerne noch ein wenig länger in der Welt von Midgar und Co. und genießt die vielfältigen Herausforderungen, die Final Fantasy VII Rebirth zu bieten hat. Das liegt primär daran, dass diese Spielchen in der Unreal Engine richtig gut umgesetzt wurden.
Die technische Inszenierung ist unfassbar gut
Ich habe einen kleinen Artikel über die grafischen Unterschiede der Performance-Modi geschrieben. Das Spiel zeigt Szenen in der Spielgrafik, die ich vor einigen Jahren noch als vorgerechnete Zwischensequenz abgetan hätte. Oft musste ich pausieren, um mich zu vergewissern, dass es kein angelegter Film ist. Egal, ob Kämpfe oder Story: Das Spiel sieht durchweg poliert aus. Alle Animationen laufen auf der PlayStation 5 bei 60 FPS flüssig über den Bildschirm. Auch wenn sich einige Menschen über die unterschiedlichen Grafikmodi in Bezug auf die Bildqualität beschwert haben, habe ich kein Ruckeln wahrnehmen können. Das muss man gesehen haben, um es zu glauben. Technisch mein Spiel des Jahres. Mein Lieblingsort war das sonnige Costa Del Sol. Dort könnte ich wohnen, so schön fand ich es.
Deutsche Synchro ist erstaunlich gut
Ich habe den Titel komplett in deutscher Sprache gespielt. Der Grund war, dass ich einen Podcast mit den Sprechern gehört habe, der mich überzeugt hat, dass sie wirklich viel Zeit und Herzblut investiert haben. Und am Ende muss ich sagen, das war überraschend gut! Auch die Namen der Gegenstände waren in meinen Augen erträglich. Gebt ihnen eine Chance!
Nie waren Charaktere in einem Spiel so glaubwürdig
Mir geht es nie um die Story in Spielen. Vielmehr müssen die Charaktere glaubwürdig sein. Und genau das hat der Titel, wie kein anderer hinbekommen. Die Welt mag völlig durchgeknallt sein, aber selbst ein Plüsch-Roboter wie Cait Sith funktioniert einfach wunderbar, wenn die Figur gut ausgearbeitet ist. Und das sind sie. Alle. Man reitet mit diesen verrückten Hühnern auf großen, gelben Hühnern und erlebt eine epische Story mit allen Emotionen. Mir hat es bis zum Ende sehr viel Spaß gemacht, diese Reise zu machen.
Es gab wenig langweilige Passagen
Bei so einem großen Spiel von 80 Stunden ist es fast unmöglich, ohne Füllmaterial auszukommen. Aber tatsächlich muss man nicht grinden und permanent passiert etwas Relevantes. Wenn man sich gerade an die Zusammenstellung der Gruppe gewöhnt hat, wird man in der Story aufgeteilt und muss seine Taktik ändern. Oder das nächste Areal sieht komplett anders aus und man verliert sich in den Details. Ich war regelmäßig im Photomodus unterwegs.
Final Fantasy VII: Rebirth: Kaum ein RPG hat mich so gefesselt wie der zweite Teil des Final Fantasy 7 Remakes. Muss man gespielt haben. – Marc
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