DmC: Devil May Cry – Besser als Bayonetta


DMC Devil May Cry Dante

Die stylische Hack and Slay Orgie Devil May Cry ist genau so wie Bayonetta eigentlich durch ihren schrägen japanischen Stil geprägt. Um sehr mehr war ich geschockt von der Idee, die westlichen Entwickler Ninja Theory und Genies hinter Enslaved – Odyssey to the West „Enslaved“ auf die Kultserie loszulassen. Das Ergebnis ist ein Remake des ersten Devil May Cry Titels auf der PlayStation 2 .

Eine Szene auf dem Film "They live!"
Eine Szene auf dem Film „They live!“

Bleiben wir zuerst bei den Gemeinsamkeiten der vergangenen Episoden und der Neuauflage. Devil May Cry bestach für mich schon immer durch zwei grundlegende Eigenschaften: den Style, der sein eigens Spielelement bildet und die tatsächlich für ein Videospiel spannende Story.

Engeln und Dämonen

Die Story ist eng angelehnt an die Handlung des Films They Live aus dem Jahr 1988. In der Handlung dort haben Aliens unbemerkt die Kontrolle über die Menschheit übernommen, in dem sie die Medien kontrollieren und sich als Menschen tarnen. Das Thema der Überwachung könnte aktueller kaum sein und wird erstaunlich gut in die Story des Spiels eingebunden. Über das verstecke Botschaften wie „Obey!“ oder „Watch TV!“ so wie ein spezieller Softdrinks wird die Menschheit von dem Dämonen Mundus kontrolliert.

Der Protagonist Dante hat eigentlich gar keinen Bock darauf die Welt zu retten aber wird durch seinen weißhaarigen Bruder Vergil zu einer Mission gegen das Böse aufgestachelt. Also kloppt sich Dante in 20 angenehm kurzen Abschnitten durch die packende Storyline. Dank Unreal3-Engine kämpft man nicht nur gegen die Dämonen und Monster sondern auch gegen die Stadt selber. Die kann sich wie bei dem Film Inception verbiegen und umbauen und jagt den Spieler durch die Level. Das Spiel steigert sich dann langsam mit immer neuen verrückten Ideen und verliert trotzdem nicht den roten Faden.

Vergil und Dante
Brüder unter sich

Storytechnisch ist natürlich nichts so wie es scheint und hat mich erstaunlich gut unterhalten. Das liegt auch daran, dass die Abschnitte kurzweilig und abwechslungsreich genug sind um nicht zu langweilen. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass einer meiner Lieblingsautoren Alex Garland (The Beach, Enslaved) mit an der Geschichte beteiligt gewesen ist.

Style als Spielelement

Gameplay und Story gehen Hand in Hand und machen mir Riesenspaß

Die Kämpfe sind nicht nur komplex und fordernd sondern werde auch bewertet. Das Spiel schaltet nach und nach neue Moves frei durch die es noch einfacher ist, an die begehrten Orbs zu kommen. Die bekommt man, in dem man möglichst schnell und dabei noch ohne Combo-Unterbrechungen durch die Level kommt und dabei noch abwechslungsreich die Gegner auseinander nimmt.

Mit den Orbs kann man dann wieder neue Moves kaufen um noch schneller und noch stylischer durch die Level zu gelangen um dann am Ende zu sehen, dass jemand aus der Freundesliste doch besser war. (Wie macht Carsten aka. Trant das eigentlich mit den ganzen SSS Rängen in praktisch allen Leveln?!)

Kurzum: es macht einfach Spaß sich durch die Gegnerhorden zu metzeln und dabei dem rockigen Soundtrack zu lauschen. Dazu kommen noch Kletterpartien mit dem Enterhaken, wie man sich Castlevania in 3D immer gewünscht hätte und ein Blau-Rot-Farbsystem um sich wie Tarzan durch die Level zu bewegen. Überhaupt war es für mich ein Novum, dass ich regelmäßig Level direkt noch mal gespielt habe, weil sie so viel Spaß gemacht haben.

Die Bosskämpfe in DmC sind der Hammer
Die Bosskämpfe in DmC sind der Hammer

Heul doch, Teufel!

Ungefähr ab der Hälfte hatte ich den Eindruck, dass das Spiel spätestens dann auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad voraussetzt, das man die grundsätzlichen Moves beherrscht und zieht beim Schwierigkeitsgrad deutlich an. Die Gegner können nur durch Taktik verletzt werden. Das sorgt für echtes DMC Feeling und wird durch eine riesige Auswahl an Waffen auch nicht so schnell langweilig.

Das Spiel wird seinem Namen also gerecht. Denn die Komplexität der Steuerung mit seinen Möglichkeiten die Dämonenhorden in ihre Bestandteile zu zerlegen, ist zum Weinen. Ich musste ab dem letzten Drittel auf den niedrigsten Schwierigkeitsgrad schalten. Ich kann es aber kaum erwarten, die Level noch mal auf Devil Hunter Hunter oder höher zu spielen.

Ende der Gemeinsamkeiten

Story und Gameplay sind also fast identisch zu den Teilen aus Japan. Großer Unterschied ist aber der grafische Stil. Japaner haben einfach einen ganz anderen Geschmack und ich persönlich mag den auch ab und zu ganz gerne. Letztendlich kann ich jedoch mit der neuen, düsteren Version viel mehr anfangen. Es wirkt nicht mehr so lächerlich wie vorher sondern eher glaubhaft. Devil May Cry kann man nun auch normalen Menschen zeigen, ohne dass gleich alle Augenbrauen hochgehen.

Dante 2013 und 2011
Dante 2013 links und 2011 rechts die Vampire Diaries Japano Version

Es ist nicht so, dass ich den Anime-Look von Devil May Cry direkt von Capcom nicht mochte. Aber der Ninja Theorie Ansatz fühlt sich einfach heimischer an. Ich kann damit mehr anfangen und macht die Figuren auch nachvollziehbarer. Auch wenn es immer noch nicht reicht, dass man sich das Spektakel als kompletten Film antun könnte.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich finde den neuen Look einfach angenehmer und wird Devil May Cry auch mehr gerecht. Aus Japan kommt in den letzten Jahren in meinen Augen bis auf wenige Ausnahmen leider auch nur noch Mist.

Mehr davon!

DmC ist für mich ein echter Geheimtipp. Ich dachte nämlich, dass es nur in die Hose gehen kann aber ab jetzt kaufe ich blind jedes Spiel von Ninja Theory. Spielerisch, grafisch und sogar die Story haben mir richtig viel Spaß gemacht. Viel mehr als Bayonetta. Ich habe keine Ahnung, warum das Spiel so wenig Beachtung bekommen hat.


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Kommentare

12 Antworten zu „DmC: Devil May Cry – Besser als Bayonetta“

  1. Avatar von ben_
    ben_

    Man sieht vor allem deutlich die Parallelen zu ALLEM, was auch nur im weitesten Sinn in dem Genre passiert. Unfassbar. Da haben die schon soviel Pixel/Voxel/Whateverxel und was machen sie damit, Milchbubigesichter, die alle gleich aussehen. Unfassbar.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Finde ich gerade bei den Titeln von Ninja Theory gar nicht. Gerade das Charakter-Design ist hier mal was anderes. Für den Protagonisten Monkey von Enslaved ist sogar Andy Serkis in den Mo-Cap-Anzug gestiegen. Das sieht man finde ich schon sehr stark.

      Und die beiden Jungs oben auf dem Screenshot sind Brüder und sehen sich natürlich deswegen sehr ähnlich. ;-)

    2. Avatar von ben_
      ben_

      Auch wenn Hoshi mir dafür den Kopf abreist: Wenn Du über die Screenshots jetzt „Final Fantasy“ oder „GTA 8“, oder „Tomb Raider 19 (ohne Lara)“ drübergeschrieben hättest, hätte ich gesagt, „Genau, so sehen die auch aus.“

    3. Avatar von Marc
      Marc

      Das geht bei Filmen in meinen Augen genau so gut. Bei Filmshots kannst du auch alles drunterschreiben.

    4. Avatar von JTR
      JTR

      Nein stimmt schon, Gesichter ist etwas was Japaner einfach nicht können. Bei ihnen ist es bzg. Stereotypen noch schlimmer als bei westlichen Produktionen. Bzg. Gesicht in Games muss ich immer noch Crytek loben. Der versoffene Brite bei Teil 3 als Kumpan ist das glaubwürdigste was ich bisher an Charakter Design in Games gesehen habe. Da muss selbst Until Dawn sich hinten anstellen.

  2. Avatar von Marc
    Marc

    Auch auf der PlayStation 4 in der Definitiv Edition eines meiner Lieblingstitel. Die Macher von Enslaved haben es einfach drauf so etwas zu inszenieren.

    1. Avatar von JTR
      JTR

      Schlussendlich die Vorlage für Dark Souls und Co, einfach in schnell und geil.

    2. Avatar von Marc
      Marc

      Nein, es ist nicht die Vorlage für die Spiele von FromSoftware. Devil May Cry hat mehrere Schwierigkeitsgrade und das Kampfsystem ist nicht ansatzweise so präzise wie Dark Souls. Auch wenn DMC ein gutes Spiel ist hat es bis auf das Herkunftsland wenig mit DS gemeinsam.

    3. Avatar von JTR
      JTR

      Was für eine Präzision bei einem Pad? Schlussendlich musst du die Schwachpunkte der Gegner kennen, rechtzeitig ausweichen und dich von den x-fachen Wiederholungen an Aktionen die du tätigen musst nicht gelangweilt fühlen. Doch es ist ob Devil May Cry, Good of War, Castlevenia, Dark Souls, Bloodborne und Co alles derselbe Schwachsinn. Ich finde das Genre äusserst langweilig und austauschbar. Ok Dark Souls hat noch bischen pseudo RPG Elemente, damit der Looter auch zum Zug kommt. Aber das bieten inzwischen sogar Shooter an. Der Sammeltrieb muss schliesslich befriedigt werden.

    4. Avatar von Marc
      Marc

      Was hat das Eingabegerät mit Präzision zu tun? Für die meisten Genres ist das Pad einfach das bessere Eingabegerät. Dazu gehört neben Fussball-Simulationen solche Spiele wie Dark Souls oder eben auch DmC – auch wenn sie spielerisch alle drei wenig miteinander zu tun haben. DmC ist ein tolle inszeniertes Actionspiel – mehr aber auch nicht. Ich empfehle dir wirklich mal die Sauls-Reihe (auch Bloodborne) mal ernsthaft auszuprobieren damit Du die Chance hast zu verstehen, wo hier die Unterschiede liegen und der Hype herkommt.

    5. Avatar von JTR
      JTR

      Dark Souls 1 habe ich auf dem PC, zieht mich nicht. Sieht scheisse und öde aus und spielt sich langweilig. Bloodborne habe ich auf der PS4 herum liegen und will ich vor allem wegen des Settings anschauen, weil es stark an Vampire Hunter Zero erinnert, einer meiner Lieblings Anime.

    6. Avatar von Marc
      Marc

      Ich kann dir da nur immer wieder sagen: Du verpasst was. Wenn Du wenistens Bloodborne mal spielst: Lass dich die ersten 7-10 Stunden (!) nicht abschrecken. Das Spiel wird dir sagen: Spiel mich nicht.

      Und das ist auch schon der große Unterschied zu DmC: DmC ist zugänglich und simpel. Es ist immer klar, was du machen must. Es wird dir alles erklärt und du kannst immer den Schwierigkeitsgrad wechseln. Bei den FromSoftware Spielen gibt es nur einen Schwierigkeitsgrad: Schwer und unzugänglich.

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