Manchmal bin ich wirklich froh, dass ich ein Blog habe und meine Erfahrungen teilen kann. Spielt bitte dieses Spiel. Es kostet nur knapp fünf Stunden eurer kostbaren Zeit, die man sich wunderbar in zwei oder drei Sessions einteilen kann. Das sind dann gerade mal drei Spielfilme.
„Leute, die mit Spielen ihre Zeit verschwenden, spielen die falschen Spiele.“
Ich
Vielleicht liegt es daran, dass ich ebenfalls Brüder habe und die mir auch sehr am Herzen liegen. Da ist eine Geschichte über die Verbundenheit von Geschwistern für mich noch besser nachzuvollziehen. Denn Geschwister sind wie Familie etwas, dass einem eigentlich nicht weggenommen werden kann. Im Gegensatz zu Freunden, Bekannten und Partnern ist die Familie eine feste Größe, die immer bleibt.
Singleplayer Coop
Das Genre von Brothers liest sich lustig: Singleplayer-Coop Abenteuerspiel. Man spielt beide Brüder gleichzeitig: Der linke Analogstick und der dazugehörige linke Trigger steuern den großen Bruder und der rechte Stick und Trigger den Kleinen. Ihre Mutter ist bei einem Sturm gestorben und nun liegt auch noch der Vater im Sterben. Auf der Suche nach einem Heilmittel begeben die beiden sich auf die Reise ihres Lebens.
Starbreeze Studios haben mir neben Brothers einen anderen wunderbaren Moment in der Geschichte der Videospiele geschenkt: Chronicles of Riddick für die Xbox1. Das war damals grafisch und spielerisch so ziemlich das Beste, was ich in meinem WG-Zimmer auf meinem Röhren-TV sehen durfte. Umso mehr freut es mich, dass diese Menschen nun wieder einen Geheimtipp entwickelt haben.
Und besonders schön ist der Umstand, dass es nicht um das abgelutschte Thema „Töten“ geht. Auch wenn Brutalität die einfachste Interaktion zwischen zwei Menschen ist, nervt es mich langsam gewaltig. Vor allem, wenn man Leute zu Videospielen bringen möchte, die mit Gewalt so gar nichts anfangen können. Freundinnen zum Beispiel.
Das Spiel ist auch mit 14,99 EUR auf der Xbox 360 ziemlich teuer für so wenig Spielzeit. Es ist das Geld aber definitiv wert. Spielt bitte auch nicht die schlechte Demo. Und spielt bitte auch nicht mit dem Gedanken, euch das Video der letzten Abschnitte auf YouTube anzugucken. Auch wenn das Spiel spielerisch zwischen genial und „hab‘ ich schon gesehen“ pendelt, gleicht die Atmosphäre vieles aus.
Trotzdem ist Brothers – A Tale of Two Sons eines der wenigen mir bekannten intelligenten Spiele. Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass Videospiele eine feste Instanz neben Büchern und Filmen darstellen und wie kein anderes Medium dazu in der Lage ist, Emotionen zu transportieren. Jedenfalls, wenn es so gut gemacht ist wie hier.
Wertung
Brothers: A Tale of Two Sons: Brothers ist neben dem Tot von Aerith, ICO und dem Ende von FFX mein emotionalstes Videospiel-Erlebnis. – Marc
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