AStA Bielefeld und nackte Haut


Dieser Artikel ist alt und spiegelt nicht meine aktuelle Meinung zu diesem Sachverhalt wider.

Die lächelt uns zuckersüß ins Gesicht und scheint auf den ersten Blick absolut unschuldig. Wieso sollte der AStA der Universität Bielefeld nun etwas gegen sie haben? Vielleicht sind ein paar Leuten die Plakate aufgefallen, die zusammen mit einem Sonnenstudio Werbung für die LOOK IN!, eine Firmenkontaktmesse machen, die von den Hochschulgruppen der Wirts.-Ing. und Wirt-Inform. der Uni Paderborn organisiert wird. Doch der AStA der Uni Bielefeld fand das anscheinend gar nicht lustig.

Unsere Unihalle sieht so schon schlimm aus.

»Sexistisch« oder »herabwürdigend«

Das und vieles mehr soll der AStA angeblich laut meinem Informationsstand den verantwortlichen Hochschulgruppen der Uni Paderborn in einem offenen Brief geschrieben haben. Das hatte natürlich zur Folge, dass die Leute nicht nur in der Uni Bielefeld, sondern auch in der Uni Paderborn alle Plakate entfernen mussten. Außerdem soll das Plakat vorher per E-Mail angekündigt und von den Leuten hier an der Uni abgesegnet worden sein. Der geneigte Leser möge sich hier selbst ein Bild des Plakates machen.

Wären wenigstens Brüste zu sehen könnte man es ja vielleicht verstehen...
Wären wenigstens Brüste zu sehen, könnte man es vielleicht verstehen …

Wären wenigstens Brüste zu sehen könnte

War der AStA nicht dafür, was sich völlig meinem Verständnis entzieht, dass die selbst gemalten und absolut hässlichen Plakate von Veranstaltungen immer noch per Hand gemalt werden können und auch nach wie vor aufgehängt werden dürfen? Das sieht nicht nur verkommen und vorsintflutlich aus, sondern fördert auch nicht gerade die Übersicht.
Mein Vorschlag: Ein Beamer im Foyer, der wie der Bildschirm auf dem Jahnplatz die Informationen digital und stilvoll rüberbringt damit die Zettelwirtschaft endlich ein Ende hat.

Und wenn dann mal Leute wirklich etwas Ausgefallenes machen, dann ist es dem ASTA zu sexistisch und machen gleich eine solche Welle? Für meine Begriffe ist das Plakat absolut im Rahmen. Die Mädels wurden nicht gezwungen, sich vor der Kamera zu rekeln. Gut, der Kontext ist vielleicht nicht ganz passend gewählt, aber auf die eine oder andere Weise einen Blickfang, der funktioniert. Ich finde das absolut lächerlich, wenn Leute sich wegen solchem Material künstlich aufregen.


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Kommentare

45 Antworten zu „AStA Bielefeld und nackte Haut“

  1. Avatar von Eva
    Eva

    Wir haben genau diesselben selbstgemalten Plakate hier in Regensburg in der Mensa und ich finde sie haben irgendwie einen trashigen Charme …

  2. Avatar von ben_
    ben_

    Ich finde ja jegliche Plaktatierung unerträglich und Beamer oder sogar Tongeräte in der Halle sind ein Frechheit. Ich betrachte all das als intellektuelle Belästigung und als Schädigung meiner geistigen Gesundheit.
    Wenn Rauchen in der Unihalle verboten ist, dann sollte Werbung [und alles selbstgemalte zähle ich da auch mal zu] ebenfalls verboten werden.

    In Paris ga es vor zwei, drei Jahren eine hübsche Bewegung die allnächtlich Werbungen in U-Bahnen und andere öffentlichen Plätzen übergemalt hat, mit der Argumentation, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf einen un-verunstalteten öffentlichen Raum hat, oder zumindest darüber entscheiden sollten, ob sie das gerne sinnentlerrte häßliche Poster sehen will. Diese „Bewegung“ wurde so groß, dass der Staat mit Polizei und Kripo eingeschritten ist und Nachts die Plakatwände beschützen musste. Ordentlich…

  3. Avatar von ben_
    ben_

    Ich finde die Damen auf dem Poster über dies ausgesprochen unattraktiv mit ihren karzinomschwangeren, frittenfettgeölten, und makeupgetunkten Körpern.

    Fort mit allen Postern und Plakaten aus der Uni-Bielefeld, frei Sicht auf den Beton!

    [*hihi* das klingt wahrscheinlich in jedermanns Ohren wie ein Kalauer, ist aber mein Ernst, hihi.]

  4. Avatar von André Kahle
    André Kahle

    Hallo Freunde,

    mein Name ist André Kahle, ich bin der stellvertretende Vorsitz und Fachschaftsreferent des AStA Paderborns.

    Wir bekamen vor ca. einer Woche einen offenen Brief des AStA Bielefeld, mit der Bitte um eine Stellungnahme zu diesem Plakat einer unserer Fachschaften zur LookIn.

    Dieser Brief ging auch an den Rektor der Uni Paderborn.

    Gestern hatten wir eine AStA Sitzung und der AStA hat sich in einer knappen Abstimmung GEGEN Maßnahmen ausgesprochen.

    Folgende Gründe waren für uns ausschlaggebend.

    a) Die Fachschaft Winfo, hat sich zu jedem Zeitpunkt richtig, höfflich und Kompromißbreit gezeigt.

    So haben sie die Plakate SOFORT nach dem Brief des AStA BI überall abgenommen.

    b) Der AStA BI wurde, wie auch unser AStA lange im Vorfeld befragt und es wurden auch die Plakate vorgezeigt mit der Bitte sie hängen zu dürfen.

    Es kam kein Widerspruch, weder aus Bi noch aus PB.

    c) Wir sehen in dieser Werbung insb. eine Werbung für ein Sonnenstudio, in einem Sonnenstudio liegt man nun mal meist nackt auf der Sonnenbank

    d) Die Frauen werden weder pornographisch, noch herabwürdigend gezeigt. Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann den, das keine Männer zu sehen sind

    e) Wir nehmen uns nicht das Recht heraus, über andere Leute zu urteilen. Wenn die Frauen auf diesem Plakat, diese Bilder mir sich vereinen können, dann sollten wir das auch tun.

    Fazit: Der AStA PB sieht in diesem kein Plakat kein Problem für ein weiteres harmonisches Zusammenleben zwischen Frauen und Männern in unserer Gesellschaft.

    Liebe Grüße aus der Domstadt

    André Kahle
    (der hierfür bei der nächsten AStA Sitzung den Arsch voll bekommt :) )

  5. Avatar von Marc
    Marc

    Danke für das Update. =)

  6. Avatar von Henning
    Henning

    „Gestern hatten wir eine AStA Sitzung und der AStA hat sich in einer knappen Abstimmung GEGEN Maßnahmen ausgesprochen.“

    Gegen Maßnahmen??? Ich bin mir nicht sicher ob ein ROFL, ein „Haben die den A* auf“-Schrei oder ein „Such den Witz“ angebracht ist.

    Aber danke André, dass wenigstens ein paar beim AStA (die knappe Mehrheit) doch vernünftig geblieben sind!

  7. Avatar von André Kahle
    André Kahle

    @ Henning

    Wenn ich ehrlich bin war das eine Herzensangelegenheit bei mir.

    a) Ich kenne die Winfos gut und mag sie echt gerne … Zudem habe ich mich mit den Mädels bei den Winfos und der LookIn unterhalten und die hatten kein Problem.

    b) Ich bin der Meinung man würde sich mit so was nur lächerlich machen und damit dem Anliegen der Frauen (das es ja teilweise zu Recht gibt) nur schaden.

    c) Unsere Leute wurden ja erst nach dem Brief aus Bi aktiv, obwohl sie es ja schon vorher hätten sein können. Und das finde ich halt so albern … insb. wo die LookIn alle diese Plakate wieder abgemacht hatte.

    Ich meine was hätten wir noch anprangern sollen?!

    Also ich finde man kann es auch übertreiben und ich bin mir nicht zu Schade das auch zu sagen. Ich bin dadurch zwar mal ein Frauenhasser, dann ein Rassist, dann ein dekadenter Pro Studiengebühren Onkel, mal ein Autonomer Buh-Rufer bei Merkel Aktionen, mal dies Mal das.

    Aber ich denke man sollte seiner Linie treu bleiben.

    Ich glaube ganz ehrlich, dass gerade bei diesen Dingen es einigen Frauen nicht um die Sache geht, sondern einzig um „falsche“ Aufmerksamkeit oder eigene, persönliche Unzulänglichkeiten.

    Mein Lieblingsbeispiel ist immer der Coke Light Mann.

    Ich schreibe ja Coke auch nicht ein Brief in dem ich Cola auffordere das sie die Werbung einstellen und öffentliche Reue bekunden, weil es mir suggeriert, das nur Männer mit Waschbrettbauch und langen Haaren, Gutaussehende, intelligente und erfolgreiche (weil Job habende) Frauen bekomm, während so ein normalo mit kurzen Haaren und Waschbärbauch wie ich das nicht haben kann. (Trotzdem hat und stolz ist !!! :) )

    Also wie gesagt, einfach albern und abstrus.

    Man sollte sich lieber um die wahren und großen Probleme kümmern, hätten wir alle mehr von.

    @ Henning
    Es war echt knapp … erschreckend aber wahr … Einzig unser penetrantes Generve und Gemeckere hat den Ausschlag gegeben. :o

  8. Avatar von Caro
    Caro

    Ich bin traumatisiert von dem blow job Poster. *grusel*
    Mein Vorschlag: Das Look-In Poster vor’m FrauenLesbenTransgenderUndSoReferat aufhängen. Dann steht’s 1:1 zwischen den beiden Homogrüppchen.

  9. Avatar von F_A (eine Frau)
    F_A (eine Frau)

    Ganz klar ist das LookIn-Plakat sexistisch. Es wird der Eindruck erweckt, Frauen müßten sich für ihre Titten schämen. Beim nächsten Plakat bitte freien Blick auf die Weiblichkeit :)

  10. Avatar von J.
    J.

    Hennings Argumente sind aber ziemlich gut – ich teile sie.
    Die Message des Plakats ist wichtig. Und zudem noch der Kontext. Komplett analoge Vergleiche ziehen nicht so gut. Mal 2 Beispiele:
    Der Coke-Light Mann ist in der Tat eine analoge Entsprechung zu den Look In Frauen. In beiden ist die Message: Sieh gut aus, dann geht das schon.
    Wichtiger Unterschied: Die erste Werbung bricht einen Stereotyp, wendet sich gegen patriarchale Strukturen, die zweite bestärkt sie.
    Genau so bei dem Blow Job. Ich finde das Plakat übrigens ganz hübsch, aber vor allem ist es halt was anderes ob das Homo oder Hetero geschieht, weil der Kontext ein anderer ist.
    Das schwule Plakat enttabuisiert. Ein Heteroplakat hätte keine solche Aussage, der Subtext würde komplett fehlen.
    Ein „Frau bläst“ Plakat hätte im Subtext wieder Unterwürfigkeit, ein „Mann leckt“ Plakat wäre wieder okay, weil es an Strukturen rüttelt.

    Ich weiß, mit diesem Beitrag lehn ich mich weit raus. Aber die Kontexte, in denen die Messages geäußert werden, sind entscheidend. Da kann man nicht aufwiegen „Wenn das aber Männer…“.
    Und dass patriarchale Strukturen immer noch stark präsent sind, und dass man da etwas gegen tun sollte, das sehen wir hoffentlich wieder alle gleich.
    Inwiefern Plakate und Plakatverbote da der richtige Weg sind, ist vermutlich wirklich streitbar.

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